Über die Genfer Erklärung über die Rechte des Kindes, 1924

Die Genfer Erklärung über die Rechte des Kindes, 1924

Über die Genfer Erklärung

Im Jahr 1924 übernahm der Völkerbund die Genfer Erklärung, ein historisches Dokument, in dem zum ersten Mal die Existenz von besonderen Kinderrechten und die Verantwortung der Erwachsenen gegenüber den Kindern anerkannt wurde.

Geschichte der Genfer Erklärung

eglantyne-jebbNachdem sie selbst Zeugin der Schrecken im Ersten Weltkrieg geworden war, erkannte Eglantyne Jebb, dass Kinder endlich eines besonderen Schutzes bedürfen.

Mit der Hilfe ihrer Schwester Dorothy Buxton gründete Jepp deshalb im Jahr 1919 das „Save the Children“ – Komitee in London, um Kindern Hilfe und Schutz, besonders nach den traumatischen Erfahrungen des Krieges, zu bieten.

1920 wurde „Save the Children“ in die „International Save the Children Union“ eingegliedert, dank der Unterstützung des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes.

Am 23. Februar 1923, während ihrer vierten Generalversammlung, einigte sich die „International Save the Children Union“ auf die erste Version der Erklärung der Rechte des Kindes. Dieser erste Entwurf wurde ein Jahr später während der fünften Generalversammlung am 28. Februar 1924 bestätigt.

Jebb schickte dieses Dokument an den Völkerbund mit dem Vermerk, sie sei überzeugt davon, dass „wir auf bestimmte Rechte der Kinder Anspruch erheben und für ihre universale Anerkennung arbeiten müssen.“

Am 26. September 1924 verabschiedete der Völkerbund schließlich die Erklärung und nannte sie „Genfer Erklärung“. Das war ein historischer Tag, denn zum ersten Mal wurden die besonderen Rechte von Kindern offiziell anerkannt.

Inhalt der Genfer Erklärung

Die Genfer Erklärung von 1924 besagt, dass die Menschheit „ihren Kindern das Beste, was sie zu bieten hat, schuldig ist.“

In einfachen Worten, (es gibt an sich keinen Hinweis auf ,Rechte‘ als solche) verweist die Erklärung auf die Verpflichtungen der Erwachsenen gegenüber den Kindern. (1)

Die grundlegenden Bedürfnisse der Kinder wurden in fünf Punkten zusammengefasst . Das Dokument bezieht sich auf das Wohlergehen des Kindes und seinem Recht auf Entwicklung, Unterstützung, Fürsorge und Schutz.

Doch obwohl sich das Dokument auf bestimmte Grundrechte bezieht, war es rechtlich nicht bindend.

1934 bestätigte die Generalversammlung des Völkerbundes noch einmal die Genfer Erklärung. Die Unterzeichnenden versprachen, die Prinzipien des Dokuments in ihre nationale Gesetzgebung zu übernehmen, aber sie wurden dazu nicht gesetzlich verpflichtet.

Die Genfer Erklärung stellt dennoch das erste internationale Dokument dar, das sich über die allgemeinen Menschenrechte hinaus speziell auf die Rechte der Kinder bezieht.