Die Verwirklichung von Kinderrechten in Guatemala
Guatemala leidet unter weit verbreiteter Armut, Unterernährung von Kindern und Gewalt, was auf eine lange Geschichte ziviler Konflikte und politischer Unruhen zurückzuführen ist. Unzureichende staatliche Investitionen in öffentliche Dienstleistungen bedeuten, dass Kinder keinen zuverlässigen Zugang zu Bildung und Gesundheitsdiensten haben.
Kinderrechte stehen ganz unten auf der Prioritätenliste des Landes angesichts der Tatsache, dass das Land mit einer Reihe schwerwiegender Herausforderungen bezüglich der menschlichen Sicherheit der Sozioökonomie und der Gesundheitsversorgung konfrontiert ist. Armut, Verzweiflung und institutionelle Mängel führen dazu, dass guatemaltekische Kinder ständig Gewalt, Zwangsarbeit, Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt sind, was durch Chancenlosigkeit noch verschärft wird.
Index der Realisierung von Kinderrechten: 7,29 /10
Rote Stufe: Schwierige Lage
Bevölkerung: 16,58 Mio.
Bev. 0-14 Jahren: 33,34 %
Lebenserwartung: 74 Jahre
Kindersterblichkeit: 23,6 ‰
Guatemala auf einen Blick
Die Republik Guatemala (República de Guatemala) ist ein Land in Zentralamerika. Im Nordwesten grenzt Guatemala an Mexiko, im Nordosten an Belize und im Südosten an Honduras und El Salvador. Entlang der Küste befindet sich im Osten der Golf von Honduras und im Süden der Pazifik (Griffith et al, 2021).
Guatemala ist ein Land reich an indigener Kultur und Geschichte. Es gibt zwei große ethnische Gruppen, die Maya und Ladinos, die die Mehrheit der indianischen Bevölkerung ausmachen. Andere ethnische Gruppen sind die Xinca, vorwiegend im Süden, und die Garífuna, die überwiegend afrikanischer und karibischer Abstammung sind und in den nordöstlichen Städten Livingston und Puerto Barrios leben (Griffith et al, 2021).
Guatemala erduldete nach seiner Unabhängigkeit von den Spaniern in den Jahren nach 1820 eine lange Zeit unter autoritärer Herrschaft und einem Militärregime. 1954 löste die Opposition der Regierung unter Führung einer linksradikalen Guerilla-Bewegung einen Bürgerkrieg aus, der 36 Jahre dauerte, bis das Friedensabkommen 1996 unterzeichnet wurden. 1985 wurde das Land zum ersten Mal demokratisch regiert. Während des Bürgerkriegs flohen Tausende von Guatemalteken in die nördliche Region von Petén, nach Mexiko, Belize und in die Vereinigten Staaten und über 200.000 Zivilisten wurden getötet (Griffith et al, 2021).
Status der Kinderrechte [1]
Guatemala hat sich mehreren internationalen Übereinkünften zum Schutz der Kinderrechte verpflichtet. 1990 ratifizierte die Regierung das Übereinkommen über die Rechte des Kindes (CRC). Guatemala ist Mitglied der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und an das Interamerikanische System der Menschenrechte gebunden.
1995 ratifizierte Guatemala das Interamerikanische Übereinkommen zur Vorbeugung, Bestrafung und Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (auch bekannt als Übereinkommen von Belém do Pará). 2013 nahm Guatemala als Mitglied der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Lateinamerika und die Karibik (ECLAC) den Montevideo-Konsens zu Bevölkerung und Entwicklung an.
Das Fakultativprotokoll zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes betreffend die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten und das Fakultativprotokoll zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes betreffend den Verkauf von Kindern, die Kinderprostitution und die Kinderpornografie wurden beide 2004 ratifiziert. Guatemala ist Vertragspartei anderer wichtiger internationaler Menschenrechtsübereinkünfte. 1983 ratifizierte die Regierung das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau und 1988 den Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte.
Berücksichtigung der Bedürfnisse von Kindern in Guatemala
Recht auf Bildung
Für die Mehrheit der Kinder in Guatemala, insbesondere Mädchen, indigene Kinder und Kinder, die in ländlichen Gebieten leben, bleibt der Zugang zu hochwertiger Bildung eine Herausforderung. Eines der größten Hindernisse für indigene Kinder ist insbesondere der Mangel an interkultureller und zweisprachiger Bildung.
Nach dem guatemaltekischen Friedensabkommen müssen Bildungssysteme die Verwendung indigener Sprachen fördern, und Kinder sollten in der Sprache ihrer Gemeinschaft lesen und schreiben dürfen. Dies bleibt jedoch ein Pilotprojekt, und Bildung wird immer noch auf Spanisch vermittelt, was indigene Kinder diskriminiert. Das zweisprachige Pilotprojekt ist nur für 20 % der indigenen Kinder zugänglich (Cultural Survival, 2018).
Etwa 71 % der indigenen Jungen und 54 % der indigenen Mädchen nehmen in Guatemala an einer vollzeitigen Schulausbildung teil. Sobald diese Kinder das sechzehnte Lebensjahr vollendet haben, fällt der Schulbesuch drastisch ab: 45 % der indigenen Jungen und 25 % der indigenen Mädchen besuchen die Schule. Die meisten Kinder brechen die Schule ab, um ihre Familien wirtschaftlich zu unterstützen oder wegen des einsprachigen Bildungssystems (Cultural Survival, 2018).
Ein erhöhtes Risiko für die Sicherheit von Mädchen und kulturelle Normen, die der Bildung von Jungen Priorität einräumen, tragen zu den hohen Analphabetenraten bei Mädchen in Guatemala bei (US-Arbeitsministerium, 2020).
Obwohl die öffentliche Bildung bis zur sechsten Klasse kostenlos ist, gibt es im ganzen Land eine unzureichende Anzahl von Primar- und Sekundarschulen. Das Bildungsministerium stellt öffentlichen Schulen keine Lehrbücher zur Verfügung, und Schulen haben keine etablierten Programme zur Unterstützung von Kindern mit Behinderungen.
In Guatemala sind über 70 % der Sekundarschulen privat und Familien müssen Studiengebühren bezahlen. Zunehmende Armut bedeutet, dass diese Schulen für viele Kinder nicht zugänglich sind (US-Arbeitsministerium, 2020).
Das Recht auf Gesundheit
Guatemala hat die höchsten Raten an chronischer Unterernährung in der lateinamerikanischen und karibischen Region und die vierthöchste Rate in der Welt. Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WEP) leidet fast die Hälfte aller guatemaltekischen Kinder unter fünf Jahren an chronischer Unterernährung, von der jedes zweite Kind betroffen ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass indigene Kinder von Chronischer Unterernährung betroffen sind, ist doppelt so hoch, wobei acht von zehn Kindern darunter leiden (ALDEA, n.d.).
In einer Studie von UNICEF Guatemala im Jahr 2020 wurden insgesamt 20.924 Kinder unter fünf Jahren mit akuter Unterernährung identifiziert (Escobar, 2020).
Indigene Frauen sind beim Zugang zur Gesundheitsversorgung mit mehreren Hindernissen konfrontiert, darunter Diskriminierung, Zugänglichkeit, mangelnde Qualität der Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten und Sprachbarrieren, da die meisten Gesundheitsfachkräfte überwiegend Spanisch sprechen. Aufgrund des Mangels an Übersetzern oder zweisprachigen Gesundheitsfachkräften sind indigene Frauen nicht in der Lage, ihre Symptome und gesundheitlichen Bedürfnisse mitzuteilen (Cultural Survival, 2018).
Recht auf sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen
Der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen in Guatemala bleibt eine Herausforderung. In ländlichen Gebieten haben 47 % der Bevölkerung keinen Zugang zu grundlegenden sanitären Einrichtungen (UNICEF, 2022). Als Land mit variablen Wetter- und Klimabedingungen leidet Guatemala auch unter regelmäßigem Wassermangel aufgrund von Dürren sowie unter Problemen bei der Wasserentsorgung aufgrund von Kontamination (López, 2020).
Trotz der Vielzahl von Flüssen in Guatemala sind die meisten fließenden Gewässer mit Fäkalien und Metallen wie Blei, Arsen, Chrom und Kadmium verschmutzt (UNICEF, 2022). Im Jahr 2017 stellte das Umweltministerium fest, dass etwa 50 % der Flüsse kontaminiert waren.
Ein Mangel an Rechtsvorschriften und angemessenen Wassergesetzen wirkt sich in unverhältnismäßigem Maße auf die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen aus. Die verschmutzten Flüsse eignen sich nicht für die Bewässerung oder den menschlichen Verzehr und sind giftig für Kinder, mit dem Potenzial, Krebs, Magen-Darm-Erkrankungen, Durchfall und Schäden an Herz, Leber und Nieren zu verursachen (López, 2020).
Habitat for Humanity arbeitet seit 2011 in Guatemala, um die Probleme mit Wasser- und sanitären Einrichtungen des Landes anzugehen. Mit einer Reihe von Projekten hat die Organisation daran gearbeitet, Systeme zum Sammeln von Regenwasser in Teilen des Landes mit variablen Klimabedingungen anzulegen, um die Qualität und Sauberkeit des Trinkwassers zu gewährleisten (López, 2020).
Recht auf Identität
Jüngsten Schätzungen zufolge werden bis zu 10 % der Guatemalteken bei ihrer Geburt nicht registriert, sodass fast 1,6 Millionen Menschen keine gültigen Ausweisdokumente haben (RENAP, 2020). Ohne gültige Registrierung – ein Prozess, der vom guatemaltekischen Standesamt verwaltet wird – haben die Bürger keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung, Sozialhilfeprogrammen und sie haben kein Recht auf Eigentum über Vermögenswerten wie zum Beispiel Land. Bei verarmten Menschen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie nicht registriert sind als bei Personen aus wohlhabenderen Verhältnissen (RENAP, 2020).
Eines der Haupthindernisse für eine umfangreiche Geburtenregistrierung in Guatemala ist die unzureichende Verbreitung zuverlässiger Informationen über den Prozess und die damit verbundenen Kosten. Zwei weitere Herausforderungen behindern eine umfangreiche Geburtenregistrierung.
Erstens wird Eltern eine Geldstrafe auferlegt, wenn sie eine Geburt nicht innerhalb von 60 Tagen nach der Geburt eines Kindes registrieren. Das gibt einen Anreiz für die Registrierung, da 75 % der Geburten des Landes verspätet registriert werden. Zweitens erfolgen etwa 40 % der Geburten des Landes außerhalb von Krankenhäusern und Gesundheitszentren, wobei nur 33 % der Hebammen des Landes berechtigt sind Geburtsmeldungen zu genehmigen (RENAP, 2020).
Risikofaktoren → Länderspezifische Herausforderungen
Gewalt
Bandengewalt ist in vielen lateinamerikanischen und mittelamerikanischen Gemeinden weit verbreitet, und Guatemala ist keine Ausnahme. Im Jahr 2017 wurden 942 gewaltsame Todesfälle von Kindern gemeldet (UNICEF, 2018). Frauen und Mädchen sind am stärksten von körperlicher und sexueller Gewalt und wirtschaftlicher Ausbeutung und Femizid bedroht.
Das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen und Mädchen behindert ihren Zugang zu sexuellen und reproduktiven Gesundheitsdiensten. Aus diesem Grund nehmen Schwangerschaften bei Jugendlichen immer weiter zu. Zwischen 2015 und 2020 betrug die Geburtenrate bei jungen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren in Guatemala 77 % (UNICEF, 2021). Ein Großteil dieser Schwangerschaften ist auf sexuelle Gewalt zurückzuführen.
Kinderhandel
Guatemala gilt als Herkunfts-, Transit- und Zielland für Menschenhandel. Die einzigartige geografische Lage des Landes begünstigt den Menschenhandel mit Kindern. Armut und mangelhafte Rechtssysteme sind die Hauptfaktoren die den Handel mit indigenen Kindern begünstigen. Laut einem UNICEF-Bericht gab es 2016 in Guatemala 48.500 Opfer von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung (UNICEF, 2016).
Am Anfang der Menschenhandelskette stehen guatemaltekische Staatsangehörige, die auf Grund ihres Wunsches auszuwandern, eine bevorzugte Zielscheibe für Menschenhändler sind. Aber auch diejenigen, die frei auswandern können, sind nicht vor Gefahren sicher. Guatemaltekische Migranten sind größtenteils gezwungen, Mexiko auf dem Weg in die USA zu durchqueren.
Eine IOM-Studie über zentralamerikanische Migranten schätzt, dass 80 % der weiblichen Migranten aus der Region bei der Durchreise durch Mexiko in irgendeiner Form Opfer des sexuellen Missbrauchs wurden (UNICEF, 2016). Infolgedessen sind sowohl Opfer von Menschenhandel als auch freiwillige Migranten während ihrer jeweiligen Reise dem Risiko der Ausbeutung ausgesetzt.
Sexuelle Ausbeutung
Der Kinderhandel hat auch zur illegalen Adoption schutzbedürftiger indigener Kinder geführt. Im Jahr 2007 führte das Adoptionsgesetz des Landes verschiedene Standards und Verfahren ein, um zu verhindern, dass Adoptionen zur Verschleierung von Kinderhandel verwendet werden. Dennoch ermöglichen Schwachstellen im Adoptionssystem Menschenhändlern, Kinder zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung oder Prostitution zu verkaufen.
Das Protokoll der Interinstitutionellen Kommission gegen den Menschenhandel von 2015, das Kinderschutzsystem von 2016, die Kinderpornografie-Einheit der Staatsanwaltschaft für Menschenhandel und die Kinderabteilung der nationalen Zivilpolizei für Kriminalprävention bemühen sich, Kinder vor Verbrechen wie dem Menschenhandel zu schützen.
Sie bekämpfen die Organisation illegaler Adoptionen, Säuglingsdiebstahl und Sexhandel. Guatemala hat außerdem internationale Abkommen gegen den Menschenhandel ratifiziert und spezielle Gesetze gegen den Menschenhandel wie das Gesetz gegen sexuelle Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel von 2009 verabschiedet. Im Jahr 2011 wurde der Menschenhandel im guatemaltekischen Strafgesetzbuch als Verbrechen definiert (Cultural Survival, 2018).
Kinderarbeit
Guatemala hat alle wichtigen internationalen Übereinkommen über Kinderarbeit ratifiziert, wie das Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über das Mindestalter von 1973 (Nr. 138), das Übereinkommen über die schlimmsten Formen der Kinderarbeit von 1999 (Nr. 182),die UN Kinderrechtskonvention, das Palermo-Protokoll über den Menschenhandel, das Fakultativprotokoll der Vereinten Nationen über den Verkauf von Kindern, die Kinderprostitution und die Kinderpornografie und das Fakultativprotokoll der Vereinten Nationen über bewaffnete Konflikte.
Trotz der Einführung von Gesetzen und Vorschriften zum Schutz von Kindern bestehen jedoch nach wie vor Lücken, und Kinder in Guatemala sind den schlimmsten Formen der Kinderarbeit ausgesetzt, einschließlich der kommerziellen sexuellen Ausbeutung und Kinderhandel. Guatemala ist ein Zielland für Kindersextourismus, vor allem für Touristen aus Kanada, den USA und Europa. Guatemaltekische Kinder sowie Migranten- und Flüchtlingskinder gehören zu den häufigsten Opfern von sexueller Ausbeutung und Sextourismus (US-Arbeitsministerium, 2020).
Diese Kinder sind auch am ehesten den schlimmsten Formen der Kinderarbeit ausgesetzt, insbesondere im Agrarsektor: Macadamianüsse und Teeblätter pflücken, Palmkerne und Öl ernten und produzieren, Kaffee, Zuckerrohr, Mais, Kochbananen und Blumen pflanzen und ernten. Kinder werden auch zu anderen Dienstleistungen wie Hausarbeit, Betteln, Verkauf, Schuheputzen, Herstellung von Maistortillas, Arbeit in Restaurants, Herstellung von Kleidungsstücken, Drogenhandel und anderen kriminellen Aktivitäten gezwungen (US-Arbeitsministerium, 2020).
Die Mehrheit der in Guatemala zur Arbeit gezwungenen Kinder sind indigene Kinder und Kinder, die in ländlichen Gebieten leben. Diese Kinder arbeiten unter gefährlichen Bedingungen. Zum Beispiel benutzen Kinder in der Landwirtschaft Macheten und andere gefährliche Werkzeuge, um Zuckerrohr zu ernten. Kinder ab fünf Jahren arbeiten auf Kaffeeplantagen und sind, neben anderen gesundheitsschädlichen Chemikalien, Pestiziden ausgesetzt.
Familien, die in Armut leben, verkaufen ihre Kinder oft an kriminelle Banden, die diese Kinder wiederum zwingen, zu betteln, Straßenshows aufzuführen und täglich für viele Stunden in städtischen Gebieten zu arbeiten. Kriminelle Banden nutzen Soziale-Medien-Plattformen und Online-Spiele, um Kinder zu rekrutieren und sie gewaltsam auszubeuten, indem sie sie als Drogenkuriere und Dealer verwenden, zur Erpressung zwingen oder als Beobachtungsposten ausnutzen (US-Arbeitsministerium, 2020).
Vertriebene Kinder
2016 wurden an der Grenze zu den Vereinigten Staaten (USA) rund 26.000 unbegleitete Kinder und 29.700 Familien aufgegriffen, viele von ihnen stammten aus Guatemala, El Salvador und Honduras. Diese drei Länder, auch bekannt als das „Nördliche Dreieck“, haben mitunter die höchsten Mordraten der Welt. Bandengewalt in Verbindung mit Armut hat Tausende von schutzbedürftigen Kindern und Familien zur Flucht in die USA gezwungen.
Einmal an der Grenze zu den USA angekommen, werden viele Kinder aufgegriffen und vielen ungewissen und langwierigen Einwanderungsverfahren ausgesetzt (UNICEF, 2016). Zwischen 1954 und 1996 führte der Bürgerkrieg in Guatemala zu struktureller, organisierter und politischer Gewalt. Darüber hinaus kontrollieren Banden wie Barrio 18 und MS-13 die Guatemala-Stadt durch Erpressung, Drogenhandel und organisierte Kriminalität (Padilla, 2021).
Kinder, die aus den USA abgeschoben werden, sind gefährlichen Situationen ausgesetzt. Einige Kinder werden von Bandenmitgliedern getötet oder vergewaltigt. 2016 wurden 16.000 Flüchtlings- und Migrantenkinder aus Guatemala, El Salvador und Honduras in Mexiko inhaftiert. Kinder, die an der Grenze zwischen Mexiko und den USA leben, leben in einer gefährlichen Umgebung, in der jedes Jahr Hunderte von Kindern getötet, entführt oder verschleppt werden (UNICEF, 2016).
Geschrieben von Vanessa Cezarita Cordeiro
Intern Korrektur gelesen von Aditi Partha
Übersetzt von Susanne Russell
Korrektur gelesen von Birgit Puttock
Quellenangaben:
[1] Dieser Artikel gibt keinesfalls vor, einen vollständigen oder repräsentativen Berichtüber die Rechte der Kinder in Guatemala zugeben. Wesentliche Herausforderungen sind die kaum aktualisierten Informationen über Kinder in Guatemala, von denen viele unzuverlässig, nichtrepräsentativ, veraltet oder einfach nicht vorhanden sind.