Kinder in Andorra

Kinder in Andorra

Die Verwirklichung der Kinderrechte in Andorra

Auf dem dritten Rang in unserem ICDE-Ranking, scheint das Fürstentum Andorra ein gutes Beispiel für den Schutz der Kinderrechte zu sein. Die Situation der Kinder dort ist in der Tat sehr gut, unter anderem aufgrund der geringen Größe des Landes, was die Kontrolle und Anwendung von Gesetzen vereinfacht. Trotzdem bleiben einige Anstrengungen zu unternehmen seitens der Regierung und die Situation kann immer noch verbessert werden.

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Index der Realisierung von Kinderrechten: 8,43/ 10
Gelb: recht gute Lage

Bevölkerung: 85.000
Bev. 0-14 Jahren: 15,5 %

Lebenserwartung: 81,2 Jahre
Kindersterblichkeit: 2 ‰

Die Hauptprobleme der Kinder in Andorra:

Wirtschaftskrise

Die Wirtschaftskrise hat das Fürstentum Andorra nicht verschont und beeinträchtigt direkt die verletzlichsten Mitglieder der Gesellschaft, besonders die Kinder. Das Land, eines der kleinsten Länder der Welt, hatte mit einschneidenden Einsparungen im Budget und seit 2008 mit sozialen Problemen zu kämpfen, welche sich kürzlich verstärkten und die Kinder besonders treffen.

Als Reaktion auf diese neuen Probleme hat das Fürstentum entschieden, Die Anzahl der Verantwortlichen für Kinder in Risikosituationen um 120% zu erhöhen (Die Anzahl Fachpersonen in diesem Bereich stieg von 5 in 2009 auf 11 im Jahr 2012 an) und keine Budgeteinsparungen bezüglich des Schutzes von Kindern vorzunehmen.

Gesundheit

Abtreibung
Abtreibungen sind in Andorra illegal, ausser falls das Leben der Mutter in Gefahr ist. Frauen, die darauf zurückgegriffen haben, können mit bis zu zweieinhalb Jahren Gefängnis bestraft werden. Der Arzt riskiert eine Gefängnisstrafe von maximal 6 Jahren.

Situation von Saisonarbeitern aus dem Ausland
Das andorranische Recht anerkennt das Recht auf Familienzusammenführung für Saisonarbeiter aus dem Ausland nicht, egal ob diese in einer illegalen Situation sind oder nicht. Ausserdem haben ihre Kinder kein direktes Recht auf Gesundheitspflege. Allerdings fordert das Gesundheitsgesetz des Landes, dass jede Person, die nicht über die Mittel verfügt, um Gesundheitsbedürfnisse zu erfüllen, vom Staat versorgt wird.

Mindestalter für die Heirat

Obwohl das Alter für die Volljährigkeit auf 18 Jahre festgelegt ist, ist es möglich, ab 16 Jahren zu heiraten, mit richterlicher Erlaubnis bereits ab 14 Jahren. Dieses Alter wird von internationalen Beobachtern als zu niedrig eingestuft.

Kinderarbeit

Die andorranische Gesetzgebung erlaubt Arbeit von Kindern ausserhalb der akademischen Zeiträume. Allerdings können Kinder nicht mehr als 30 aufeinanderfolgende Tage arbeiten, ihre Arbeit muss „leicht“ sein und ihre Arbeitszeit darf 30 Stunden pro Woche nicht überschreiten. Die „leichte Arbeit“ wird durch das Gesetz des Landes definiert als Aktivitäten, welche die Gesundheit und Sicherheit des Kindes nicht gefährden und seine Anwesenheit in der Schule oder seine berufliche Ausbildung nicht beeinflussen.