Laut UNICEF haben über 125 Millionen der heute lebenden Frauen und Mädchen irgendeine Form von Genitalverstümmelung erlitten und 30 Millionen müssen befürchten, im Laufe des nächsten Jahrzehnts beschnitten zu werden. Diese Praktik ist in zahlreichen Ländern, insbesondere in Afrika und dem Mittleren Osten, noch immer verbreitet.
Der Eingriff wird von traditionellen Heilern unter unhygienischen Bedingungen durchgeführt und führt in vielen Fällen zu schweren Komplikationen bis hin zum Tod. Trotz des massiven Widerstands der internationalen Gemeinschaft wird diese Praktik aufgrund eines tief verwurzelten gesellschaftlichen Verpflichtungsgefühls aufrecht erhalten. Darüber hinaus ist es nach wie vor schwierig, offen über dieses vielerorts gesellschaftlich tabuisierte Thema zu sprechen.
„Weibliche Genitalverstümmelung aus ästhetischen Gründen verletzt das Recht auf Gesundheit, Wohlbefinden und Selbstbestimmung der Mädchen“, so Geeta Rao Gupta, Stellvertretende UNICEF-Exekutivdirektorin. „Es ist nun nötig, dass sich Mädchen und Frauen, Jungen und Männer entschieden und deutlich für die Abschaffung dieser verhängnisvollen Praktik aussprechen.“
Während der Widerstand gegen die Beschneidung in den Ländern wächst, in denen sie angewendet wird, soll der Internationale Tag gegen Genitalverstümmelung auf die Gefahren dieser kulturellen Praktik aufmerksam machen.