Übereinkommen Nr.138 über das Mindestalter für die Zulassung von Beschäftigung, 1973

Übereinkommen Nr.138 über das Mindestalter für die Zulassung von Beschäftigung, 1973

Über das Abkommen

OIT-150x150Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ist die erste Organisation, die Kinderarbeit regulierte. Am 26. Juni 1973 führte die Generalkonferenz der ILO ein gesetzlich bindendes Dokument ein, das das legale Mindestalter auf 15 Jahre festlegt.

Inhalt des Abkommens

Das durch das Abkommen festgelegte Mindestalter

Das Übereinkommen 138 wurde zur Regulierung von Kinderarbeit entwickelt und legt das Mindestalter zur Zulassung zur Beschäftigung fest, das von den Unterzeichnenden zu respektieren ist. Dieses Übereinkommen trat am 19. Juni 1976 in Kraft. Das Mindestalter wurde auf 15 Jahre festgelegt (13 Jahre bei leichter Arbeit). Für gefährliche Arbeiten legte das Übereinkommen die Grenze zur Zulassung zur Beschäftigung auf 18 Jahre (unter bestimmten Bedingungen auf 16 Jahre).

UN-Photo-JeanPierreLaffontDas Übereinkommen erlaub Entwicklungsländern, deren Wirtschaft und Bildungseinrichtungen nur unzureichend entwickelt sind, das Mindestalter zeitweilig auf 14 Jahre zu setzen. Diese Entscheidung muss ausreichend begründet sein.

Die ILO führte zudem die Empfehlung R146 ein, um Mitglieder bei der Bewerbung für diese Übereinkommen zu leiten.

Die Rolle des Übereinkommens für Kinderrechte

Die Absicht des Übereinkommens 138 ist es, Kindern ein Recht auf ihre Kindheit einzuräumen. Ein nicht arbeitendes Kind hat bessere Chancen, sich sowohl körperlich als auch geistig angemessen zu entwickeln und somit zu einem gesunden Erwachsenen heran zu wachsen.

Um das Wohlbefinden des Kindes gewährleisten zu können, wurde das Mindestalter auf 15 Jahre festgelegt. Dieser Wert basiert auf dem Alter mit welchem die Kindesentwicklung (Wachstum etc.) und die Grundausbildung als abgeschlossen gelten.

Umfang des Übereinkommens

Übereinkommen 138 ist rechtlich bindend für jedes Mitglied, das dieses ratifiziert hat. Dies bedeutet, dass von 183 ILO Mitgliedsstaaten (1) 156 dieses Übereinkommen unterzeichnet haben und es respektieren müssen (2).

Dennoch haben manche Länder, in denen Ausbeutung von Kindern ein großes Problem darstellt, dies nicht ratifiziert. In Indien zum Beispiel, eines der größten Reservoirs für Kinderarbeit, wurde dieses Abkommen immer noch nicht unterzeichnet, was zum Fortbestehen von Kinderarbeit beiträgt.

OIT-IPECDie ILO hat bestimmte Kontrollmechanismen eingerichtet, die sicherstellen sollen, dass dieses Abkommen respektiert wird. Expertenausschüsse beobachten die Anwendung dieses Übereinkommens und prüfen die Fortschrittsberichte, welche die Mitglieder verpflichtend einreichen müssen.

Zusätzlich hat die ILO im Jahr 1992 ein internationales Programm zur Abschaffung von Kinderarbeit (IPEC) geschaffen, mit dem übergeordneten Ziel, Kinderarbeit stufenweise abzuschaffen.