Kinder in Kuwait

Kinder in Kuwait

Verwirklichung der Kinderrechte in Kuwait

Auf Empfehlung eines Berichts des Ausschusses für die Rechte des Kindes, die im Jahre 1998 im Rahmen derer Präsentation ausgesprochen wurde, hat Kuwait die Lebenssituation für Kinder verbessert. Das Land weigert sich jedoch nach wie vor, seine Gesetze so zu ändern, dass bestimmte Rechte gewährleistet wären. Diskriminierung im Bildungswesen und Kinderehen bestehen beispielsweise weiterhin.

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orange (1)Index der Realisierung von Kinderrechten: 7,80/10
Orange Stufe : Wahrnehmbare Probleme

Bevölkerung: 2,69 M.
Bev. 0-14 Jahren: 25,6 %

Lebenserwartung: 74,3 Jahre
Kindersterblichkeit: 7 ‰

Hauptprobleme, denen Kinder in Kuwait ausgesetzt sind

Kinderehen

In Kuwait variiert das gesetzliche Mindestalter für die Ehe je nach Geschlecht, wobei das Alter der ehelichen Zustimmung für Mädchen 15 Jahre und für Jungen 17 Jahre beträgt. Das junge Alter der ehelichen Zustimmung für Mädchen erhöht die Wahrscheinlichkeit auf eine verkürzte Ausbildung.

In diesem Land ist die Ehe mit der Pflicht zur Fortpflanzung verbunden, Jugendliche sind allerdings im Allgemeinen körperlich nicht weit genug entwickelt, ein Kind zu gebären. Eine Schwangerschaft kann daher ernste gesundheitliche Folgen für die Mädchen mit sich bringen.

Kinderehen werfen zudem das Problem der Ehevergewaltigung auf. Eheverbrechen werden im kuwaitischen Recht nicht anerkannt, sodass verheiratete Mädchen anfälliger für diese Art von Gewalt werden.

Der Ausschuss für die Rechte des Kindes empfiehlt die Erhöhung des Mindestalters für die Eheschließung für Mädchen auf 17 Jahren zu erhöhen.

Recht auf Identität

Inequalities remain between men and women with the transmission of Kuwaiti nationality © discrimination-brett-jordanGeschlechtsbezogene Ungleichheiten im Bezug auf die Übertragung der kuwaitischen Nationalität auf Kinder dauern an. Kinder erhalten automatisch die Staatsangehörigkeit des Vaters, die Nationalität der Mutter wird gemäß des Staatsangehörigkeitsgesetzes nur im Falle einer Scheidung oder im Falle des Todes eines staatenlosen Vaters in Betracht gezogen.

Obwohl mindestens eine dieser Voraussetzungen für die Gewährung der Staatsbürgerschaft gegeben sein muss, tritt die Übertragung nicht automatisch ein. Daher ist das Risiko einer Staatenlosigkeit des Kindes viel höher. Auch wenn eine kuwaitische Frau mit einem Ausländer verheiratet ist, kann sie ihre Nationalität nicht auf ihr Kind übertragen und es wird dadurch staatenlos.
Das Recht auf Identität scheint eher ein Privileg als ein Recht zu sein.

Zudem hat Kuwait weder dem Übereinkommen über die Rechtsstellung der Staatenlosen von 1954, noch dem Abkommen über die Verringerung von Staatenlosigkeit von 1961 stattgegeben.

Diskriminierung

Dem Schulpflichtgesetz nach, garantiert die kuwaitische Regierung freien Zugang zu Bildung für Kinder unabhängig vom Geschlecht. Nicht-Staatsbürger haben jedoch keinen freien Zugang zu diesen Dienstleistungen.

Während diese Abgrenzung auf einem Mangel an Rechtsetzung für die Kinder von Nicht-Staatsangehörigen basiert, hat der Kuwait-Fonds ein Hilfsprogramm geschaffen, das helfen soll, die Studiengebühren für diese Kinder zu decken und ihnen somit eine Schulausbildung zu ermöglichen. Der Zugang zu Gesundheitsversorgung bleibt allerdings aus.

Gewalt gegenüber Kindern

Kuwait hat die körperliche Bestrafung in der Schule zwar offiziell abgeschafft, das Verbot wird jedoch selten eingehalten. Darüber hinaus betrachten Familien diese Praxis als Erziehungsmethode.

Umfragen haben gezeigt, dass Gesundheitszentren des Ministeriums für soziale Angelegenheiten und Arbeit es ablehnen, minderjährige Mädchen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, aufzunehmen.

Der Mangel an statistischen Daten über Gewalt gegen Kinder ist besorgniserregend.

Umwelt

In Kuwait tragen die Anwesenheit von Ölförderanlagen, Chemieanlagen und der Industrie zur hohen Emission von Kohlendioxid (CO2) bei. Dieses Gas ist nicht giftig, gilt aber als Schadstoff, weil es zur Erderwärmung beiträgt. Durch den globalen Klimawandel steigt das Risiko auf Naturkatastrophen und geringe Ernteerträge. Der Klimawandel bedroht somit auch zukünftige Generationen.
Die Sorge über das Problem ist selbst so groß, dass 150.000 Schüler im Jahre 2010 nicht in die Schule gingen, um gegen Umweltverschmutzung zu protestieren.

Verkehrsunfälle

Der Verkehr in Kuwait ist sehr dicht und dies hat zahlreiche Unfälle zur Folge. Ob Fahrzeuginsassen oder Fußgänger – viele Kinder sind durch den Verkehr gefährdet.
Um das Risiko von Verkehrsunfällen zu verringern, engagiert sich die kuwaitische Regierung dafür, staatliche Pläne für die Sicherheit und für Opferhilfe in Kraft zu setzen.