LGBTQ-Kinder

LGBTQ-Kinder

Schutz der Rechte von LGBTQ-Kindern

Artikel 2 der UN-Kinderrechtskonvention garantiert Kindern das Recht, nicht diskriminiert zu werden – egal auf welche Weise. Dies beinhaltet auch das Recht, nicht aufgrund der eigenen sexuellen Orientierung oder Geschlechtervorliebe benachteiligt zu werden. Kinder, die sich als LGBTQ (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender oder queer) identifizieren, die in einem Haushalt mit LGBTQ-Eltern aufwachsen oder die als solche wahrgenommen werden, erfahren in den meisten Ländern vielfältigste Diskriminierungen.

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Um sicherzustellen, dass diese Kinder ihre Rechte vollständig wahrnehmen können, müssen positive soziale Normen durch Bildung, Gesetzgebung und Politik gefördert werden, welche Diversität und die Akzeptanz stärken. Zwar haben viele Staaten ihre Gesetze zur Bekämpfung von Diskriminierung gegen LGBTQ in den letzten Jahrzehnten verbessert, in mehr als 80 Ländern weltweit steht jedoch auf Homosexualität immer noch eine hohe Strafe. Hinzu kommt, dass sich kein internationales Abkommen explizit mit diesem Recht befasst.

LGBTQ-Kinder

Obwohl sie eng mit den Menschenrechten und der Identität eines Menschen verbunden sind, werden die sexuellen Rechte von Kindern und Jugendlichen oft nicht thematisiert. Dies liegt vor allem daran, dass Diskussionen über dieses Thema von vielen immer noch als Tabu und unpassend betrachtet werden. Die fehlende Aufmerksamkeit für dieses Thema führt jedoch zu weiterer Diskriminierung von Kindern, insbesondere aufgrund fehlender Bildung.

LGBTQ-Kinder und Jugendliche haben ein viel höheres Risiko, gemobbt, schikaniert und ausgeschlossen zu werden oder Gewalt ausgesetzt zu sein. In vielen Gemeinschaften sind sie Außenseiter und können an den meisten Aspekten einer Gesellschaft nicht teilhaben. LGBTQ-Kinder und Jugendliche haben ein höheres Selbstmordrisiko als heterosexuelle Gleichaltrige. Die Gesundheitsrisiken sind ebenfalls höher, da Schüler oft keinen Zugang zu entsprechender Bildung und Gesundheitsversorgung haben.

lgbt2Die Gesetze vieler Staaten verbieten Homosexualität. Andere verbieten die sexuelle Aufklärung, wodurch viele Kinder nicht über verschiedene Geschlechteridentitäten und sexuelle Orientierungen informiert sind. In manchen Ländern ist Homosexualität ein so schweres Verbrechen, dass homosexuelle Handlungen die Todesstrafe zur Folge haben können. In anderen Ländern und einzelnen Gemeinschaften und Familien werden medizinische oder psychologische Behandlungen durchgeführt oder zur „Korrekturvergewaltigung“ gegriffen, um LGBTQ-Kinder von ihrer Homosexualität zu „heilen“. Dabei werden die Rechte dieser Kinder in schwerster Weise verletzt.

LGBTQ-Familien

William MurphyKinder, die mit LGBTQ-Eltern aufwachsen, werden oft die gleichen Rechte verweigert die Kinder, die bei alleinerziehenden Eltern oder in Familien mit heterosexuellen Eltern aufwachsen, erfahren. Da sie von einigen Regierungen nicht anerkannt werden, haben diese Kinder nicht den gleichen Zugang zu Maßnahmen der sozialen Sicherheit wie Kinder, die in „typischen“ Familien aufwachsen. Viele Länder erteilen die Vormundschaft bei homosexuellen Paaren nur einem Elternteil. Dies kann für Kinder von Nachteil sein, bei der Beteiligung der Eltern an Gesundheit und Bildung.

Kinder, die mit LGBTQ-Eltern aufwachsen, müssen Zugang zu denselben Maßnahmen der sozialen Sicherheit haben. Außerdem müssen sie vor Diskriminierung und Gewalt aufgrund der sexuellen Orientierung ihrer Eltern geschützt werden.

Bildung zur Verhinderung von Diskriminierung

Bildung ist die effektivste Methode um die Diskriminierung von LGBTQ-Kindern und ihrer Familien zu verhindern. Die Gedanken-, Meinungs- und Ausdrucksfreiheit sind gefährdet, wenn Kinder nicht über LGBTQ-Probleme und Rechte informiert werden und wenn ein LGBTQ-Kind seine eigene Identität nicht ausdrücken kann. Eine offene und sachkundige Bildung aller Kinder über verschiedenen Geschlechteridentitäten und Orientierungen führt zu größerer Akzeptanz und verhindert Diskriminierung.

Staaten dürfen Schulen und Lehrer nicht davon abhalten, über Sexualität zu sprechen. Verletzungen des Rechts auf Nicht-Diskriminierung müssen verhindert werden. Staaten haben die Pflicht, Gesetze zur Förderung von LGBT-Rechten zu erlassen und diejenigen zu bestrafen, die LGBTQ-Kinder, Jugendliche und Erwachsene angreifen oder diskriminieren.

Geschrieben von: Katie Krakow
Übersetzt von: Elena Engelke
Überprüft von: Anna Gottmann

 

 
Institut International des Droits de l’Enfant: Children’s Rights: What about the girls? (in French), 2002

http://ifm-sei.org/files/up/rr-english_web.pdf
http://www.unicef.org/videoaudio/PDFs/Current_Issues_Paper-_Sexual_Identification_Gender_Identity.pdf

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