Die Kinder Nordkoreas

Die Kinder Nordkoreas

Kinderrechte in Nordkorea verwirklichen

Es ist schwierig, an gesicherte Informationen über Nordkorea zu gelangen. Zugunsten eines neutralen und objektiven Standpunktes haben wir versucht, nur glaubwürdige Quellen zu berücksichtigen. Anhand dieser für uns zugänglichen Informationen erscheint der Schutz nordkoreanischer Kinder generell nicht gesichert, viele ihrer Rechte werden regelmäßig verletzt.

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Index der Realisierung von Kinderrechten : 7,18/ 10
Rote Stufe : Schwierige Lage

Bevölkerung : 24,7 M.
Bev. 0-14 Jahren : 21,7 %

Lebenserwartung : 70 Jahre
Kindersterblichkeit : 20 ‰

 

Hauptprobleme nordkoreanischer Kinder:ArmutIn Nordkorea leben etwa 40 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.
Die Armut verschlimmert sich periodisch aufgrund von Naturkatastrophen, von denen das Land heimgesucht wird. Viele Kinder finden sich im Anschluss daran auf der Straße wieder und sind sehr ungünstigen Lebensbedingungen ausgesetzt.Recht auf NahrungBeinahe ein Viertel der Bevölkerung hat keinen ausreichenden Zugang zu Lebensmitteln. Unter dieser Knappheit leiden insbesondere die Kinder, deren Gesundheit dadurch negativ beeinträchtigt wird. Die Situation ist umso kritischer, da die Regierung die an die Bevölkerung gehenden Lebensmittel rationiert. Oft reichen die vergebenen Rationen, die Hauptnahrungsquelle der Bevölkerung, dabei nicht aus, um eine Familie gesund zu ernähren.
Dies hat besonders starke Auswirkungen auf das Leben der Kinder: Für gewöhnlich erhalten sie keine ausreichende Ernährung, und die Mahlzeiten sind nicht ausgewogen genug. Besonders die Gesundheit von Kindern unter fünf Jahren und diejenige schwangerer Frauen sind besorgniserregend. Die Nahrungsmittelkrise hat bereits zu tausenden Toten geführt, darunter auch viele Kinder.Recht auf GesundheitDie Kindersterblichkeitsrate liegt in Nordkorea bei 33 %.
Die Infrastruktur ist oft ungenügend oder ungeeignet; dasselbe gilt für das Personal im Gesundheitswesen. Medikamente sind knapp, darunter auch jene, die für den Kampf gegen die zahlreichen schädlichen Effekte der Mangelernährung dringend nötig wären. In Folge dessen erkranken z. B. viele nordkoreanische Kinder an Tuberkulose.
Obwohl die Gesundheitsfürsorge im Land als kostenfrei deklariert wird, sieht die Realität doch anders aus. Tatsächlich sind die Kosten für die medizinische Versorgung für einige Familien zu hoch, sodass sie die Behandlung ihrer Kinder nicht finanzieren können.
Allerdings hat das Land tatsächlich erhebliche Anstrengungen unternommen, das Gesundheitswesen zu verbessern. So hat Nordkorea vor kurzem eine Impfkampagne gegen Masern durchgeführt, dank der nun Millionen Kinder gegen diese Krankheit immun sind.
In Zeiten von Naturkatastrophen wie Überflutungen bleibt der Zugang zum Gesundheitswesen schwierig, was gerade unter den Kindern zu vielen Opfern führt.RedefreiheitNordkorea ist berüchtigt für seine Korruption und seinem Mangel an Rede- und Meinungsfreiheit. Die Medien werden stark kontrolliert und Opponenten oder Menschenrechtsaktivisten inhaftiert, die Regierung ist bekannt für ihre strenge Zensur. Verurteilungen aufgrund von politischen Verstößen oder abweichenden Meinungen sind zahlreich und die verhängten Strafen hart.
Diese Einschränkungen hindern die nordkoreanischen Kinder daran, ihr Recht auf Informationsfreiheit einzufordern und sich frei zu äußern, was als Verstoß gegen Artikel 13 der Kinderrechtskonvention anzusehen ist.Vertriebene KinderUm der Armut und dem strengen Regime Nordkoreas zu entkommen, fliehen viele Familien nach China. Dies ist ein sehr gefährliches Unterfangen. Tatsächlich verhängen die nordkoreanischen Autoritäten harte Strafen für Versuche, die Grenze zu überqueren. Darüber hinaus hören die Schwierigkeiten mit der Einreise in China noch lange nicht auf. Immigrantenfamilien sehen sich auch dort mit vielen Problemen konfrontiert, denen sich auch die Kinder nicht entziehen können: Sie müssen sich bedeckt halten und es gibt für sie kaum einen Zugang zu Bildung und Gesundheitswesen.
Tausende Kinder in China mit nordkoreanischen Müttern und chinesischen Vätern haben keine legale Identität in China und sind für die Gesellschaft unsichtbar. Ihre Mütter werden oft unter Zwang nach Nordkorea zurückgeführt. Der Schutz ihrer Rechte wird komplett ignoriert und die Lebensbedingungen der Kinder bleiben extrem schwierig. Manche von ihnen werden darüber hinaus auch Opfer sexueller Ausbeutung.Recht auf SchutzKinder müssen geschützt werden, sowohl innerhalb der eigenen Familie als auch außerhalb. In Nordkorea wurde der Schutz der Kinder, der normalerweise vom Staat sichergestellt werden sollte, durch Gewalt, Zwangsarbeit und Rechtsverletzungen ersetzt.Tatsächlich gab es Fälle, in denen die nordkoreanische Regierung Kinder in Straflager deportiert hat, wenn eines ihrer Familienmitglieder straffällig geworden war. Die Lebensbedingungen in diesen Lagern sind beängstigend und absolut ungeeignet für Kinder. Dementsprechend ist die Sterblichkeitsrate dort sehr hoch: Es gibt Folter, Missbrauch, Mangelernährung, schlechte Sanitärversorgung und einen Mangel an oder gar ein komplettes Fehlen von medizinischer Versorgung … Das Leben in diesen Lagern ist extrem hart und grausam, doch die Regierung weigert sich, deren Existenz einzugestehen. Unter diesen Umständen scheint die Anerkennung der Verletzungen von Kinderrechten unmöglich.