Zentralafrikanische Republik: Kinder zwischen Geschossen und Machetenhieben

Posted on Posted in Menschenrechte

Die Konfliktsituation in der Zentralafrikanischen Republik spitzt sich mehr und mehr zu. So zählt man im Landinneren mehr als 500.000 Vertriebene und es sind unter ihnen vor allem die Kinder, welche am stärksten von dieser Krise betroffen sind. Diese zum Teil ungeschützte Bevölkerung hat das Recht auf Schutz und Hilfe, was eine Hauptherausforderung für die humanitären Akteure darstellt. 

 © Pierre Holtz | UNICEF
© Pierre Holtz | UNICEF

Kindern zur Verfügung stehende Kriegswaffen  

Geschosse und Machetenhiebe – dies sind die Hauptwaffen, durch jene die Kinder in der Zentralafrikanischen Republik seit Monaten verletzt und getötet werden. Laut Souleymane Diabaté, Vertreter von UNICEF in der Zentralafrikanischen Republik, betrifft die Krise momentan zwei Millionen Kinder, von denen mehr als 4000 durch bewaffnete Gruppen rekrutiert wurden, während andere zu  direkten Zielscheiben der Gräueltaten wurden.

« Ob als Muslime oder Christen, die Kinder der Zentralafrikanischen Republik befinden sich nicht in Sicherheit », gab er von sich.

Im Übrigen hat sich der Konflikt, welcher mit Schüssen begonnen hatte,  nun zum Gebrauch von Macheten, Granatwerfern und Kalaschnikows gesteigert. Der Chirurg der NGO Emergency, Dr. Antonio Rignone, stuft die Verletzungen seiner minderjährigen Patienten als wahre Kriegswunden ein.

Kinder unter den intern Vertriebenen[1] und Kämpfern

Durch ihre Flucht vor der physischen Gewalt, sind die intern Vertriebenen teilweise ohne jeglichen Schutz, da sie äußerst schnell ihrer gewohnten Lebenswelt, ihrer Unterkunft, Nahrung und Wasser entzogen sind. Sehr oft sind die Familien verstreut und es besteht selbst im Inneren der aufgestellten Lager ein erhöhtes Risiko für sexuelle Gewalt.

Einige zu Waisen gewordene Kinder haben mit der Erwartung in Heime geschickt zu werden Zuflucht bei der Don Bosco Kirche gefunden, – dies betrifft jedoch nur einige Zehner. Die Mehrheit der Kinder hat in der Tat kein Dach über dem Kopf und stellt somit ein leichtes Angriffsziel dar.

Darüber hinaus sind zahlreiche Kinder in bewaffnete Gruppen rekrutiert worden. Die Schließung der Schulen vereinfacht die Anstellung der Minderjährigen bei den Kämpfern, sei  es bei Rebellengruppen oder pro-staatlichen Milizen.

 

Grober Verstoß gegen internationales humanitäres Recht

Die aktuellen Behörden in der Zentralafrikanischen Republik selbst sind ein Beispiel für den Verstoß gegen das internationale humanitäre Recht. Dies liegt daran, dass jenes Recht u.a. den Angriff auf Zivilisten sowie die Zerstörung unentbehrlicher Güter und die Missachtung des ungehinderten Grenzübertritts von  Artikeln, welche zu Soforthilfe und Unterstützung beim Überleben der Zivilisten aufrufen, verbietet.

Die im Landesinneren stattfindende Vertreibung an sich ist bereits eine Auswirkung des Verstoßes gegen besagtes Recht, da die Zivilisten die Flucht aufgrund der Kriegstreiber ergreifen müssen, welche keine Sorge für ihren Schutz tragen. In den letzten Monaten, bezahlt die muslimische Minderheit in mancher Hinsicht für die Auswirkungen der Krise. Trotz alledem gilt nicht zu vergessen, dass alle Gruppen immer mehr betroffen sind, auch wenn in unterschiedlichem Maße.

Während gegenwärtig mehrere Mitglieder der muslimischen Gemeinde die Hauptstadt Bangui verlassen, um sich in den Norden des Landes abzusetzen,  bleiben die verschiedenen humanitären Akteure an Ort und Stelle. Unter ihnen sind UNICEF, der UNHCR, das Welternährungsprogramm aber auch der Dänische Flüchtlingsrat, die Ärzte ohne Grenzen und die SOS Kinderdörfer.

Wir gesellen uns zu der internationalen Gemeinschaft und appellieren an die Regierung, an die religiösen Autoritäten als auch an die Zivilgesellschaft, um am Frieden mitzuwirken.

                                              

 

Klicken Sie für einen tiefer gehenden Einblick in die Situation auf nachfolgende Links:

1-    http://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/republique_centrafricaine_conflit_fev_2014.pdf

2-    http://www.huffingtonpost.fr/2013/10/13/chronologue-guerre-crise-centrafrique_n_4029289.html

3-    http://www.msf-azg.be/fr/dossier/violence-et-instabilite-politique-en-republique-centrafricaine

4-    http://www.irenees.net/bdf_fiche-analyse-1011_fr.html

 

Quellen :

1-    UNHCR

2-    UNICEF

3-    Nachrichtenagentur der Zentralafrikanischen Republik : http://www.acap-cf.info/Le-Representant-de-l-Unicef-Bangui-M-Souleymane-Diabate-deplore-les-attaques-contre-les-enfants_a5725.html

4-    IKRK (Internationale Komitee vom Roten Kreuz)

5-    Ärzte ohne Grenzen

6-    RFI

 

[1]Im Gegensatz zu Flüchtlingen, überschreiten intern Vertriebene keine internationale Grenze. Sie sind dazu gezwungen ihr Heim zu verlassen, hierbei bleiben sie jedoch in ihrem Land.