Kinder als Hausangestellte

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In ihrem Bericht vom 12. Juni 2013 (Abschaffung von Kinderarbeit in Privathaushalten) hat die ILO bekanntgegeben, dass schätzungsweise 15,5 Millionen Kinder (unter 18 Jahren) als Hausangestellte arbeiten, mehr als die Hälfte sind zwischen 5 und 14 Jahren alt.

Die Grenzen zwischen „Lernen für das Leben durch häusliche Pflichten in einer Familie“ und Kinderausbeutung sind oft verschwommen und fließend. Dies macht es so schwer, effizient gegen die Kinderarbeit anzukämpfen.

Die ILO betont, dass unter allen Kindern jene mit Migrationshintergrund am gefährdetsten sind. Das Risiko, dass ihnen ihre Papiere gestohlen werden und die Tatsache, dass sie häufig allein in dem Gastland ankommen, verstärkt nämlich die Wahrscheinlichkeit, dass die Hausarbeit sich zu einer Sklaverei entwickelt.

Millionen Menschen auf der Welt arbeiten als Hausangestellte. Dieser Sektor stellt in einigen Ländern 10% der Arbeitskraft dar. Die Arbeitsbedingungen der Hausangestellten sind weit entfernt von internationalen Normen (niedrige oder gar keine Löhne, extrem lange Arbeitszeiten, nicht vorhandener sozialer Schutz, fehlende Pausen).

Diese Hausangestellten sind Opfer sexueller Misshandlungen und physischer bzw. psychischer Übergriffe. Wenn sie weder Nahrung noch Wasser bekommen und gefangen gehalten werden, sind sie Missbrauchsopfer ihrer Arbeitgeber. Doch angesichts ihrer oft prekären Situation (wie Schulden oder Isolation), entscheiden sie sich, in diesem sklavenähnlichen Zustand zu bleiben.

Auch wenn Erwachsene von diesem Phänomen betroffen sind, stellen die Kinder doch den Großteil dieser Angestellten dar. Ihr junges Alter verstärkt die Risikofaktoren noch. Vor allem die Isolierung verdeutlicht die Gefährdung der Kinder, die ohne Rückhalt durch Familie oder Freunde in einer so gut wie totalen Abhängigkeit von ihren Meistern leben. 1989 hat die internationale Arbeitsorganisation erklärt, dass «die jungen Leute, die als Hausangestellte arbeiten, wahrscheinlich die verwundbarsten und am stärksten ausgebeuteten Kinder von allen sind.“