Die Kinder von Brunei

Die Kinder von Brunei

Kinderrechte in Brunei verwirklichen

   

Das kleine Land Brunei hat viele Fortschritte im Bezug auf  Kinder und die Einhaltung der in den UN-Kinderrechtskonventionen festgelegten Grundsätze erzielt.

Hier muss allerdings noch nachgebessert werden, denn obwohl Minderjährige mehr als ein Drittel der Bevölkerung ausmachen, sind einige Rechte noch immer nicht durch die Verfassung garantiert. Zudem bestehen immer noch einige grausame kulturelle Praktiken, wie zum Beispiel körperliche Züchtigungen, die sowohl zu Hause als auch in den Schulen erlaubt sind.

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Index der Realisierung von Kinderrechten : 7,97 /10
Orange Stufe : Wahrnehmbare Probleme

Bevölkerung : 415.700
Bev. 0-14 Jahren : 24,6%

Lebenserwartung : 78,6 Jahre
Kindersterblichkeit : 9 ‰

Die größten Probleme der Kinder in Brunei:

Das Recht auf Bildung

Eine Schulpflicht besteht erst seit den 2000er Jahren. Seitdem ist jedoch für alle Kinder der kostenfreie Schulbesuch in den ersten neun Schuljahren obligatorisch. Die darüber hinausgehende Schulbildung ist weiterhin kostenfrei, jedoch nicht mehr obligatorisch. Zudem wurden die Schulgebühren für Nicht-Staatsbürger mit einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung abgeschafft.

Etwa 93 % der Kinder im Land besuchen die Schule – ein sehr hoher Prozentsatz. Die Alphabetisierungsrate ist mit über 90 % ebenfalls hoch.

Kurse über den Islam, die vorherrschende Religion, und über die nationale Ideologie sind Pflicht. Zudem ist es verboten, Kurse über andere Religionen abzuhalten.

Das Recht auf Gesundheit

Die Gesundheitsfürsorge in Brunei ist durch die kostenfreie medizinische Versorgung für Staatsbürger und Personen mit einer unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung weiterhin gut.

Die Kindersterblichkeitsrate ist drastisch gesunken und mehr als 95 % der Kinder werden geimpft, um Brunei bei der Eliminierung aller übertragbarer Krankheiten zu befreien.

Abtreibungen sind in Brunei jedoch nicht erlaubt, und es muss mehr für die Aufklärung über medizinische Geburtenkontrolle und Hygienemassnahmen getan werden.

Justizsystem

Die Altersgrenze für die Strafmündigkeit ist in Brunei entschieden zu niedrig: Bereits mit sieben Jahren ist ein Kind vor Gericht schuldfähig.

Es besteht kein angemessenes Rechtsprechungssystem für Kinder. Im Falle einer Verurteilung müssen sie ihre Strafe in einem Gefängnis für Erwachsene absitzen. Hierbei handelt es sich um ein staatliches Rehabilitationszentrum, wo es immer noch üblich ist, dass die Jungen ausgepeitscht werden. Das Auspeitschen ist bei Drogendelikten und Straftaten vorgeschrieben und wird bei 80 % der Haftstrafen angeordnet.

Kinder mit speziellen Bedürfnissen

Es bestehen keine gesetzliche Vorschriften für Barrierefreiheit oder andere Hilfen für Personen mit Behinderungen. Projekte, bei denen behinderten Kindern Bildungsmassnahmen zugänglich gemacht werden sollen, richten sich laut Gutachten nicht nach den internationalen Massstäben.

Diskriminierung

Anti-Diskriminierungsgesetze sind nicht in der Verfassung des Landes verankert, obwohl Diskriminierung überall im Land verbreitet zu sein scheint.

Während der Bevölkerungsanteil ethnischer Malayen bei 70 % liegt, macht die chinesische Minderheit ganze 18 % der Bevölkerung aus. Zudem gibt es eine starke indische Minderheit.

Die Daten auf dem Personalausweis beinhalten unter anderem auch die ethnische Zugehörigkeit einer Person, was zu Diskriminierung führen kann.