Day of General Discussion 2018: Schutz und Stärkung von Kindern als Verteidiger der Menschenrechte

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An dem von Child Rights Connect organisierten Day of General Discussion (DGD) 2018 kamen auch dieses Jahr wieder Vereine, NGOs und – natürlich – auch Kinder zusammen, um über ihre Rechte zu sprechen und diese zu verteidigen.

Der Kinderrechtsausschuss (Committee on the Rights of the Child) hält alle zwei Jahre einen DGD ab, der sich auf einen bestimmten Artikel der Kinderrechtskonvention konzentriert. Diesmal ging es um Artikel 12: Das Recht auf eine eigene Meinung, diese auszudrücken und gehört zu werden. Dies, ohne Angst haben zu müssen.

Die beiden Schlagworte der heutigen allgemeinen Diskussion waren: Stärkung der Kinder und Schutz der Kinder. Im digitalen Zeitalter ist Jungsein eine Kompetenz, und Jugendlichkeit darf dem Schutz von Rechten nicht hinderlich sein. Zudem ist die Prävention ebenso wichtig wie der Schutz. Bedrohungen sollten verhindert werden, bevor sie eintreten. Dieser Tag ist auch eine Gelegenheit für Kinder, sich an dem gesamten Diskussionsprozess mit dem Kinderrechtsausschuss und den NGO’s zu beteiligen.

„Viele Kinder in Südamerika leiden unter der Verletzung ihrer Rechte. Wir alle sind seit unserer Geburt Verteidiger der Menschenrechte. In Argentinien leiden wir darunter, dass unsere Rechte verletzt werden. Wir sind die Gegenwart, nicht nur die Zukunft.“ „Könnte man die Welt durch die Augen eines Kindes sehen, wären viele Probleme in Bezug auf die Kinderrechte längst gelöst oder hätten niemals existiert“, sagte Kurt, ein 16-jähriger Junge aus Argentinien.

 

 

Mazidath, 17 Jahre, aus Benin, wies auf die Notwendigkeit des schulischen Engagements hin: „Zur Unterstützung des Schutzes der Kinderrechte wäre es hilfreich, wenn die Schulen alle Jugendlichen, auch diejenigen, die nicht zur Schule gehen, über ihre Rechte unterrichten wurden. Schulen sollten nicht nur Initiativen von Kinderrechts-NGOs und -Verbänden unterstützen, sie sollten vielmehr Institutionen ersuchen, bei Bildungsaktivitäten zu helfen und diese innerhalb des Schulsystems schaffen.

Nach dieser Einführung begannen die Debatten mit Arbeitsgruppen, die in drei Kategorien von Kinderrechtlern unterteilt waren: Online-Plattformen, staatliche Akteure und nicht-staatliche Akteure. In jeder dieser Kategorien waren Kinder und NGOs eingeladen, über verschiedene Themen mit Bezug zu dem aktuellen DGD-Thema „Stärkung der Kinder als Verteidiger der Menschenrechte“ zu sprechen.

Die Online-Plattform-Gruppe war in sechs Bereiche unterteilt: Zivilgesellschaftlicher Raum für junge Verteidiger der Menschenrechte (Children Human Rights Defenders – CHRDs), Mitwirkungsmöglichkeit durch digitale Medien, von Kinder geleitete Initiativen und Schutz online, Mitwirkungsmöglichkeit für und Schutz von CHRDs-Opfern sexueller Ausbeutung, indigenen CHRDs und CHRDs mit besonderen Herausforderungen.

 

 

Alle diese Themen luden die Kinder ein, über ihre Erfahrung als Menschenrechtsverteidiger in ihren jeweiligen Ländern zu sprechen. Wir konnten beispielsweise die Stimme des jungen Japaners Tomomasa hören, einem ehemaligen Vertreter einer Schüler-/Studentenvereinigung, die in der Social-Media-Prävention tätig ist. Er hilft Kindern dabei, sich einer möglichen Abhängigkeit vom Internet bewusst zu werden. Er erklärte anhand von Beispielen, wie das Internet zu einer Gefahr werden kann.

Später erklärte die 12-jährige Magdalena aus Moldawien die Aktivitäten von Lumos und welche Herausforderungen und Chancen sie als Kind mit besonderen Bedürfnissen erlebt. Die Organisation Lumos wurde von J.K. Rowling, der berühmten Autorin der Harry-Potter-Saga gegründet und macht sich für eine integrierte Politik und ein ebensolches Programm zur inklusiven Bildung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen sowie für die De-Institutionalisierung dieses Bereichs stark.

„Lumus hilft Kindern, sich an Aktivitäten zu beteiligen, sich geschützt zu fühlen und Teil der Gemeinschaft zu sein. Dank dieser Organisation haben heute Kinder mit besonderen Bedürfnissen leichter als in der Vergangenheit Zugang zu Schulen. In meiner Schule habe ich eine Gruppe gegründet, die Kinderrechte fördert, und auch Online-Gruppen mit ähnlichen Zielsetzungen. Ein weiterer Weg zur Förderung ist auch, dass wir unsere Geschichten erzählen, sie mit anderen teilen.“

Nachdem sie ihre Schwierigkeiten erklärt hatte, beispielsweise in der Schule von einem Klassenzimmer in ein anderes zu gelangen, ohne die erforderliche Rollstuhl-Infrastruktur, wollte sie mit diesen Worten schließen:

„Jedes Kind hat das Recht, geschützt und geliebt zu werden, auch Kinder mit besonderen Bedürfnissen, und das ist das Motto von Lumos […]. Ich habe einen Vorschlag für den nächsten Day of General Discussion, ich hoffe, dass wir mehr darüber sprechen werden, wie die Rechte von Kindern mit besonderen Bedürfnissen gefördert werden können.

 

Wir bei Humanium bemühen uns darum, die Rechte aller Kinder dieser Welt zu wahren, indem wir Erwachsene und Kinder für unsere Sache sensibilisieren, die allgemeine Einstellung ändern und uns direkt vor Ort betätigen.

Besuchen Sie unsere Website https://www.humanium.org/de/, wenn Sie mehr über Kinderrechte und unsere Arbeit erfahren möchten, wenn Sie mit dem Team von Humanium in Kontakt treten möchten, und wenn Sie mit uns gemeinsam das Leben tausender Kinder weltweit verbessern möchten!

 

Verfasst von: Eddy Malouli

Englisches Korrektorat: Anousha Duva

Deutsche Übersetzung: Helga Humlova