Die Kinder Südkoreas
Kinderrechte in Südkorea verwirklichen
Südkorea, offiziell als Republik Korea bezeichnet, gehört zu den mächtigsten Volkswirtschaften in Ostasien. Und Südkorea ist nicht nur Empfänger humanitärer Hilfe, sondern bietet diese auch selbst an. Dennoch, trotz der großen Fortschritte, die Südkorea bereits gemacht hat, gibt es nach wie vor bestimmte Probleme – insbesondere im Bereich der Kinderrechte.
Index der Realisierung von Kinderrechten: 8,89/ 10 Bevölkerung: 48,95 M. Lebenserwartung: 81,5 Jahre |
Hauptprobleme, denen Kinder in Südkorea ausgesetzt sind:
Kindesmissbrauch
Eigentlich, ist körperliche Züchtigung in Südkorea verboten. Dennoch begegnet man dieser Art von Bestrafung sowohl im Elternhaus als auch in Bildungseinrichtungen. Lehrer lehnen es nicht grundsätzlich ab, ihre Schüler zu schlagen oder zu prügeln. Eltern greifen zum Mittel der körperlichen Züchtigung, weil sie glauben, dass es den Charakter ihrer Kinder stärke und wollen ihnen so zeigen, wie sehr sie sie lieben.
Recht auf Bildung
Das südkoreanische Bildungssystem ist sehr wettbewerbs- und leistungsorientiert. Kinder sind starkem Druck ausgesetzt und einige von ihnen können diesem Druck nicht standhalten. Einige von ihnen haben aus diesem Grund bereits Selbstmord begangen, da sie den kontinuierlichen Wettbewerb und den Missbrauch, dem sie durch ihre Lehrer ausgesetzt sind, nicht länger ertragen konnten. Es wurden bereits Präventionskampagnen durchgeführt, allerdings sind diese nicht ausreichend, um dem Problem des Suizids bei Minderjährigen tatsächlich effektiv zu begegnen.
Kinder aus internationalen Ehen haben Schwierigkeiten, fließend Koreanisch zu sprechen. Dementsprechend kommt es bei ihnen in der Schule häufiger zu Verständnis- und Lernschwierigkeiten. Dies führt dann wiederum dazu, dass sie von Klassenkameraden und mitunter auch Lehrern gehänselt und gemobbt werden. Migrantenkinder sind im Lernkontext ähnlichen Schwierigkeiten ausgesetzt.
Behinderte Kinder
Kinder, die an psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen leiden, werden von den sozialen Sicherungssystemen oftmals an den Rand gedrängt. Sie gehen nicht zur Schule und haben deshalb auch keinen Platz in der Zivilgesellschaft. Darüber hinaus ist es behinderten Kindern oftmals kaum möglich, sich in ihrer Situation zurechtzufinden, weil sie nicht die gesundheitliche Versorgung erhalten, die sie benötigen würden.
Meinungsfreiheit
In einigen Bildungseinrichtungen, wird die Meinung von Kindern überhaupt nicht berücksichtigt. Der Kinderrechtsausschuss hat deshalb empfohlen, dass die südkoreanische Regierung mehr tun muss, um die Teilhabe und Meinungen von Kindern auf allen Ebenen zu berücksichtigen – sowohl zu Hause, als auch in der Schule und in der Gesellschaft insgesamt.
Südkorea ist sowohl Quelle, als auch Umschlagplatz und Ziel des Sexhandels, , insbesondere jenem, der mit Frauen und Kindern handelt. Junge chinesische Mädchen werden durch Südkorea geschleust, bevor sie in die USA weitergeschickt und dort sexuell ausgebeutet werden. Frauen aus Russland, Usbekistan, China, den Philippinen, Thailand und anderen südasiatischen Ländern werden oft wirtschaftlich und sexuell ausgebeutet. Sie werden mit falschen Versprechen auf Arbeit nach Südkorea gelockt; einmal da, merken sie schnell, dass sie stattdessen südkoreanischen Männern versprochen wurden oder dass die in Aussicht gestellte Arbeit in Verbindung mit Sextourismus steht.
Umwelt
Jeder Einwohner Südkoreas produziert ca. 3,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Dieses Problem muss dringend angegangen werden. Die Auswirkungen solcher Umweltverschmutzungen treffen Kinder besonders. Es gefährdet ihr Recht darauf, in einer gesunden Umwelt aufzuwachsen und zu leben und es beeinträchtigt ihre Zukunftsaussichten. Südkorea hat erste Fortschritte darin gemacht, seinen Umwelt-Fußabdruck zu minimieren, aber es muss noch weitaus mehr getan werden.