Der Freitag der 15. November bedeutet vermutlich nichts Besonderes für Sie. Doch für viele chinesische Kinder bedeutet dieses Datum eine große Veränderung, auch wenn sie es noch nicht wissen. Als Teil einer Reihe von Reformen hat die chinesische Regierung beschlossen, die Ein-Kind-Politik zu lockern.
Die Ein-Kind-Politik
Die im Jahr 1979 eingeführt wurde und die bis heute gültig ist, die Ein-kind-Politik verbietet es allen chinesischen Paaren, mehr als ein Kind zu haben.
Das Ziel dieser Politik war es, das schnelle Bevölkerungswachstum des Landes zu bremsen. Chinas Bevölkerung ist die am schnellsten wachsende Bevölkerung der Welt und laut vielen Vorhersagen würde ein fortwährendes Wachstum die wirtschaftliche Entwicklung des Landes verhindern.
Die Politik schränkt das fundamentale Recht der Eltern ein, Leben zu schaffen und sie war die Wurzel vieler unethischer Praktiken.
Beispielsweise wurden viele Frauen zwangsweise sterilisiert, andere wurden zum Schwangerschaftsabbruch gezwungen, weil sie bereits ein Kind hatten, und einige Familien erhielten sogar Geldbußen vom Staat.
Der Alarm
Die chinesischen Behörden haben jedoch die Alarmzeichen erkannt, die diese Politik hervorrief, wie etwa das Ungleichgewicht der Geschlechter und eine rapide alternde Bevölkerung.
Es gibt eine einfache Erklärung für dieses Ungleichgewicht der Geschlechter: Frauen, die einen Jungen bevorzugen, entscheiden sich oft dafür, weibliche Föten abzutreiben.
Obwohl der chinesische Kult für Jungen eine jahrhundertealte Tradition ist, muss beachtet werden, dass das vermeintlich stärkere Geschlecht nicht allein bestehen kann: Obwohl das Land mit 1,34 Billionen Einwohnern eines der Länder mit der weltweit höchsten Bevölkerungszahl ist, hat sich die Anzahl der Menschen im arbeitsfähigen Alter in den vergangenen Jahren in großem Maße verringert.
Eine Politik, die das Wachstum der Bevölkerung limitiert, bedeutet, dass alte und pensionierte Arbeiter nicht schnell genug ersetzt werden können.
Die Ein-Kind-Politik in China wurde nicht abgeschafft, sie wurde gelockert. Die Probleme rund um diese Politik konnten nicht vollständig gelöst werden, es wurde aber ein Schritt in die richtige Richtung unternommen. Derzeit ist es das Beste, zu hoffen, dass der Weg zur kompletten Abschaffung dieser Politik nicht zu lang sein wird – und dass außerdem nicht zu viele Hürden zu überwinden sind.
