Die Kinder Jordaniens

Die Kinder Jordaniens

Die Kinderrechte in Jordanien umsetzen

Jordanien, eine konstitutionelle Monarchie regiert von König Abdullah II Bin Hussein, hat in den letzten Jahren einiges getan, um die Lebensumstände seiner Bürger zu verbessern. Doch trotz der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention werden noch immer bestimmte Rechte, die Jordaniens Kinder betreffen, nicht durchgesetzt.

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Index der Realisierung von Kinderrechten : 8,47/ 10
Gelb: : recht gute Lage

Bevölkerung : 6,4 M.
Bev. 0-14 Jahren : 34,6 %

Lebenserwartung : 73,9 Jahre
Kindersterblichkeit : 15 %

Die Hauptprobleme, mit denen Kinder in Jordanien konfrontiert werden:

Armut

Jordanien ist nicht von unermesslicher Armut betroffen. Trotzdem leben noch immer 14 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.

Kinder aus armen Familien sind am gefährdetsten. Sie werden aufgrund ihrer sozialen Stellung geächtet und einige ihrer Grundrechte werden verletzt, darunter das Recht auf Gesundheit, Bildung, etc.

Recht auf Gesundheit

Das jordanische Gesundheitssystem verbessert sich Jahr für Jahr. Aber noch immer müssen einige seiner Bereiche Verbesserungen erfahren, insbesondere die, die Kinder betreffen.
Tatsächlich kommen 13 % der Kinder untergewichtig zur Welt und 25 von 1.000 Kinder sterben vor ihrem fünften Lebensjahr. Diese Statistik hat sich sicherlich verbessert, zeigt jedoch noch immer, dass das jordanische Gesundheitssystem es nicht all seinen jungen Bürgern ermöglicht, bei bester Gesundheit aufzuwachsen.

Recht auf Bildung

Öffentliche Schulen sind kostenlos und geben so allen Kindern einen Zugang zu Bildung. Darüber hinaus ist der Schulbesuch von sechs bis sechzehn Jahren Pflicht. Lehrer werden jedoch sehr schlecht bezahlt und die Räumlichkeiten sind manchmal in einem ungenügenden Zustand. Diese Umstände behindern die weitere Entwicklung des Bildungssystems Jordaniens.
Um diesem Abhilfe zu verschaffen, wurden viele Privatschulen gegründet, die andere Methoden nutzen: westliche, gemischtgeschlechtliche und nicht gemischtgeschlechtliche Unterrichtsmöglichkeiten. Diese Alternativen sind jedoch keine Lösung für das Problem an sich. Tatsächlich werden sie heftig kritisiert, da Kinder aus einfacheren Verhältnissen keine Chance haben, diese Schulen zu besuchen.

Kinderehen

In Jordanien dürfen Mädchen und Jungen ab ihrem 18. Lebensjahr legal heiraten. Allerdings kann ein Kind bereits mit 15 Jahren mit der Zustimmung eines Richters und eines Vormundes in die Ehe gehen. Dies betrifft sehr oft Mädchen, die von ihren Eltern zur Heirat gezwungen werden.
Geschätzte 10 % aller jugendlichen Jordanierinnen und Jordanier werden vor dem 18. Lebensjahr verheiratet. Viele davon unter Zwang.
Darüber hinaus sind in ländlichen Gegenden Zwangsehen zu Alternativen zu Ehrenmorden geworden. Das heißt auch, dass vergewaltigte Mädchen oft gezwungen werden, ihre Vergewaltiger zu heiraten, um die Familienehre und das Leben des verantwortlichen Mannes zu retten.

Gewalt gegenüber Kindern

In Jordanien werden viele verschiedene Arten von Gewalt angewandt: physische, moralische oder sexuelle Gewalt. Diese Misshandlungen finden sowohl zu Hause als auch in der Schule statt. Verängstigt und beschämt wagen sich viele Kinder nicht, dies anzusprechen, da sie gewalttätige Konsequenzen fürchten. Die Zahlen sind alarmierend: Es wird geschätzt, dass 70 % aller Kinder Opfer von verbalen Aggressionen und 50 % von physischer Gewalt sind.
Das Rechtssystem ist nicht annähernd in der Lage, mit diesen Umständen umzugehen. Oft werden die Täter nur sehr milde bestraft, sodass es für sie keinen Grund gibt, von solchen Praktiken abzulassen.

Das Recht auf Staatsbürgerschaft

In Jordanien kann sich die Übertragung der Staatsbürgerschaft von Mutter zu Sohn sehr schwierig gestalten. Laut der Landesgesetze kann eine jordanische Frau, die mit einem Nicht-Jordanier verheiratet ist, ihre Staatsangehörigkeit nicht auf ihr Kind übertragen.
Darüber hinaus hat sich die Regierung in einigen Fällen geweigert, Kinder zu registrieren, deren Mutter ledig ist oder wenn die Kinder einer interreligiösen Ehe entstammen. Als Konsequenz sind viele Kinder staatenlos, welches ihre Rechte auf Freizügigkeit, auf Zugang zum öffentlichen Schulwesen und zu anderen staatlichen Leistungen einschränkt.

Verwahrung von Minderjährigen

Kinder, die in staatlichen Haftanstalten für Jugendliche untergebracht sind, können Ziel von verschiedenen Gewalttaten werden. Tatsächlich zögern einige Aufseher nicht, die Kinder verbal oder sexuell zu missbrauchen.