Kinder in Polen

Kinder in Polen

Die Verwirklichung der Kinderrechte in Polen

Die Situation der Rechte des Kindes in Polen ist relativ zufriedenstellend. Allerdings muss das Land noch stärker gegen einige Verletzungen der Prinzipien der Konvention der Rechte des Kindes vorgehen.

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Bewertung nach dem Kinderrechtsindex8,96/10
Stufe Gelb: Recht gute Lage

Einwohnerzahl: 38,4 Millionen
Bevölkerungsanteil 0-14 Jahre:
15 %

Lebenserwartung: 76,4 Jahre
Sterberate der unter 5-Jährigen:
 5 ‰

Hauptprobleme, mit denen die Kinder in Polen konfrontiert sind:

Armut

In Polen leidet ungefähr jedes vierte Kind an Armut. Nur wenige Staatshilfen sind vorgesehen, um die Familien finanziell zu unterstützen, besonders im Falle einer neuen Geburt.

Die in Polen existierende Armut wird zusätzlich stark von der vorherrschenden Arbeitslosigkeit, die sehr verbreitet bleibt im Land, beeinflusst.

So ist die Kinderarmut eine der größten in Europa. Sie betrifft vor allem Alleinerziehende und große Familien.

Fehlernährung

Während in einigen entlegenen Regionen des Landes die Kinder von den ärmsten Familien an Unterernährung leiden, trifft das entgegengesetzte Problem der Überernährung viele andere junge Polen. Übergewicht hat nämlich in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen in Polen. Heute werden beinahe 20% der Polen als klinisch übergewichtig bezeichnet.

Dieses Problem, das hauptsächlich von einer schlechten und/oder exzessiven Ernährung verursacht wird, tritt bei Kindern besonders häufig auf und ist sehr beunruhigend. Ihre Gesundheit, die noch verletzlicher ist als bei Erwachsenen, leidet stark darunter. So kommt es zu zahlreichen negativen Effekten, die manchmal sehr gefährliche Ausmaße für das Überleben der Kinder annehmen können.

Nichtdiskriminierung

In Polen spielt die Diskriminierung basierend auf Rasse, Geschlecht und sexueller Identität eine wichtige Rolle.

Die von der Diskriminierung am stärksten Betroffenen sind im Allgemeinen die Roma und Ausländer. Bezüglich der Roma hat Polen versucht Programme ins Leben zu rufen, um deren Situation zu verbessern.

Dennoch wird diese Gemeinschaft noch nicht ganz akzeptiert. Die soziale Ausgliederung, der sie zum Opfer fällt, führt zu zahlreichen, manchmal gewalttätigen und gefährlichen, rassistischen Vorfällen besonders gegenüber Kindern.

Homosexuelle Jugendliche sind auch Opfer offenkundiger Diskriminierung, sowohl unter der zivilen Bevölkerung als auch von einigen öffentlichen Behörden. So werden regelmäßig viele Gesetze vorgeschlagen, die verbieten sollen, dass Informationen über Homosexualität in Schulen weitergegeben werden können, oder die sogar verbieten sollen, dass homosexuelle Lehrkräfte unterrichten.

Zum Glück wurde keines dieser Gesetze verabschiedet. Allerdings sind diese Vorschläge der traurige Spiegel vieler polnischer Mentalitäten, die noch immer nicht alle sexuellen Orientierungen akzeptieren.

Sexuelle Ausbeutung

In Polen ist die sexuelle Ausbeutung eines der Hauptprobleme bezüglich der Rechte des Kindes.

Die Präventivmaßnahmen, sowie die Aufklärung über dieses Thema, sind unzureichend in diesem Land, das von dem Problem sehr betroffen ist. Außerdem werden zu wenig Mittel freigesetzt, um die Gründe und die Ursprünge dieser sexuellen Ausbeutungen zu finden. Dennoch bleibt Polen eines der größten Ziele für Sextourismus.

Umwelt

Bei einer CO2-Emission von 8,3 Tonnen pro Einwohner / Jahr, hat der negative ökologische Fußabdruck dieses Landes auch eine schädliche Wirkung auf das Leben der Kinder und ihre Zukunftsperspektiven, was ihnen so ihr Recht nimmt, in einem gesunden Umfeld zu leben und aufzuwachen.

Meinungs- und Redefreiheit

Die Meinung der Kinder wird in Polen zu oft ignoriert. Die Bevölkerung hängt stark an traditionellen Gedanken, bei denen die elterliche Gewalt an erster Stelle steht, so dass den Vorstellungen der Kinder kein Interesse gewidmet wird. Demzufolge werden die Kinder praktisch nie gehört, auch nicht, wenn sie der Hauptgrund für die Diskussion sind. Die entsprechende Gesetzgebung und die Programme beachten nicht die Meinungen der Kinder und sind deswegen wenig an deren Bedürfnisse angepasst.