Kinder in Slowenien

Kinder in Slowenien

Die Verwirklichung der Kinderrechte in Slowenien

Die Situation für Kinder in Slowenien ist größtenteils gut. Seit vielen Jahren hat das Land wichtige Maßnahmen getroffen und führt Anstrengungen fort um Menschenrechte, speziell Kinderrechte, zu schützen und zu garantieren. Aber ernsthafte Probleme (Diskriminierung, häusliche Gewalt, Menschenhandel…) bleiben bestehen und es bedarf der Aufmerksamkeit der Slowenischen Behörden.

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Index der Realisierung von Kinderrechten:9,10/ 10
Grüner Bereich: Guter Zustand

Bevölkerung: 2 M.
Bev. 0-14 Jahren: 14,4 %

Lebenserwartung: 79,6 Jahre
Kindersterblichkeit: 2 ‰

Hauptprobleme der Kinder in Slowenien:

Diskriminierung

In Slowenien sind einige Gruppen und Minderheiten Opfer von Diskriminierung, speziell die Minderheit der Roma und Nicht-Slowenen aus dem ehemaligen Jugoslawien.

Diskriminierung gegen die Roma Gemeinschaft
Slowenien hat viele Maßnahmen getroffen, um die Diskriminierung gegen die Roma zu eliminieren. Zum Beispiel wurde ein nationales Programm zugunsten der Roma von 2010-2015 durchgeführt. Trotzdem wird die Roma Gemeinschaft weiterhin ausgegrenzt und ist immer noch Opfer von Diskriminierung, besonders in Bezug auf Wohnraum, Gesundheit, Ausbildung und Arbeit. Zudem bleiben die Vorurteile und feindseligen Einstellungen gegenüber den Roma bestehen, besonders im Bereich der Politik und der Medien. Und das obwohl das slowenische Strafgesetz Rassismus und Hetze kriminalisiert.

Die Situation der “Gelöschten” in Slowenien
Im Februar 1992 wurden mehr als 25000 Menschen vom slowenischen Register der permanenten Wohnbevölkerung gelöscht, vor allem Menschen, die aus dem ehemaligen Jugoslawien kamen und in Slowenien lebten, die aber nach der Unabhängigkeitserklärung nicht die slowenische Staatsbürgerschaft angenommen hatten. Im März 2010 hat Slowenien ein Gesetz angenommen, das den rechtlichen Status dieser Menschen, die die „Gelöschten” genannt werden, regelt. Trotzdem bleibt die Situation nicht-slowenischer ehemaliger Jugoslawen (inklusive Albanern, Bosniern, Mazedonier und Serben) prekär in Slowenien. Mehrere Urteile des Slowenischen Verfassungsgerichts und eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte im Juni 2012 besagen weiterhin, dass die derzeitigen Gesetze die Situation der „Gelöschten“ nicht verbessern. In der Tat bleibt der Status der nicht-slowenischen Staatsbürger des ehemaligen Jugoslawiens ungelöst und sie haben Schwierigkeiten ihre sozialen und ökonomischen Rechte auszuüben, speziell den Zugang zur Gesundheitsversorgung, Sozialversicherung, Ausbildung und Arbeit.

Menschenhandel von Frauen und Kindern

Slowenien ist ein Ausgangsort, Transitland und Ziel von Menschenhandel. Die meisten Opfer des Menschenhandels sind Frauen und Kinder, die oft nach Westeuropa geschickt werden, speziell nach Italien und Deutschland wo sie zur Prostitution gezwungen werden. Trotz Sloweniens Anstrengungen den Menschenhandel zu verhindern und bestrafen, bleibt das Problem bestehen und es gibt immer noch zahllose Opfer.

Gewalt

In Slowenien ist Gewalt gegen Frauen und Kinder immer noch weit verbreitet. In der ersten Hälfte von 2011 zum Beispiel, wurden mehr als 1000 Fälle von häuslicher Gewalt und mehr als 350 Fälle von elterlicher Vernachlässigung und Kindsmisshandlung gemeldet.

Kinder bleiben weiterhin Opfer von Menschenhandel in Slowenien.

Bildung

Obwohl die Schulpflicht für Kinder bis 14 Jahre besteht, erreichen viele Kinder aus der Roma Gemeinschaft nicht die Sekundarstufe.

Armut, Diskriminierung, fehlende Unterstützung der Eltern und Familie und auch die Sprachbarriere sind unter anderem Hindernisse zur Schulbildung für Roma Kinder. Die Diskriminierung in den Schulen und die Abwesenheit von wissenschaftlichen Programmen zur Erforschung von Inklusion und Multikulturalität widerstreben dem Recht auf Bildung für Kinder. Zum Beispiel sind die Sprachen die von den Roma gesprochen werden, vollständig abwesend von den Schulen, im Gegensatz zu anderen Minderheitssprachen im Lande. Die Schwierigkeiten Schulmaterialien zu besorgen, hat mit der extremen Armut, in der die Gemeinschaft oft lebt, zu tun. Kinder sind zum Beispiel oft nicht in der Lage, in den kalten, überbelegten Behausungen ihre Hausaufgaben zu machen und haben manchmal keinen Strom.

Die Schwierigkeiten der Roma Kinder in der Bildung haben auch mit dem Mangel an Bildungsmaterialien und der extremen Armut, in der sie leben zu tun.