Kinder in Indonesien

Kinder in Indonesien

Die Umsetzung von Kinderrechten in Indonesien

Reich an natürlichen Ressourcen und aus mehr als 13.000 Inseln zusammengesetzt befindet sich Indonesien heute voll auf Entwicklungskurs. Leider profitiert nicht die gesamte Bevölkerung von diesem wirtschaftlichen Fortschritt. Zahlreiche Kinder müssen weiterhin unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen leben und können daher nicht alle ihre Rechte genießen.

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Index der Realisierung von Kinderrechten : 7,68/10
Orange Stufe : Wahrnehmbare Probleme

Bevölkerung : 251,1 M.
Bev. 0-14 Jahren : 26,6%

Lebenserwartung : 70,8 Jahre
Kindersterblichkeit : 23 ‰

 

Die Hauptprobleme für indonesische Kinder sind:

Armut

Trotz des jüngsten wirtschaftlichen Booms lebt ein Teil der Bevölkerung nach wie vor unter der Armutsgrenze. Das auf 13.000 Inseln verteilte Land ist nicht in der Lage, die Lebensbedingungen aller Familien zu verbessern.
Vor allem die zahlreichen Kinder, die auf den abgelegenen Inseln des Landes leben, haben nur einen sehr begrenzten Zugang zu Ernährung, Wasser, und Gesundheitsversorgung.

Recht auf Gesundheit

Indonesien ist mit vielen Problemen im Hinblick auf Gesundheit konfrontiert. Einerseits sind die Daten zur Kindersterblichkeit katastrophal: rund 40 % der indonesischen Kinder sterben vor Vollendung des 5. Lebensjahrs.
Andererseits leiden Neugeborene oft an mehreren Krankheiten, wie z. B. zu geringes Geburtsgewicht, eine in diesem Land sehr häufig auftretende Komplikation.

Gewalt gegen Kinder

Dieses Problem ist prävalent, da Millionen von Kindern jedes Jahr Opfer von Gewalt werden. Diese kann mehrere Formen annehmen: sexuell, psychologisch oder auch körperlich.
Die sexuelle Ausbeutung von Kinder, hauptsächlich von jungen Mädchen, ist allgegenwärtig. Oft sind diese für die Rückzahlung ihrer Schulden zur Prostitution gezwungen und erleiden Gewalttaten, die sie traumatisieren.
Außerdem denken viele junge Mädchen, dass sie in einem Land wie Indonesien, das für seinen Sextourismus bekannt ist, einen Mann aus dem Westen treffen, der ihnen als Gegenleistung für ihre Dienste viel Geld und ein besseres Leben ermöglicht.

Das Recht auf Bildung

Die indonesische Gesetzgebung sieht kostenlose Bildung für alle vor. Jedoch wird dies nicht in allen Provinzen so umgesetzt.
Ein Großteil der indonesischen Kinder besucht die Grundschule. Man schätzt, dass es sich um etwa 85 % handelt. Diese ermutigende Zahl muss jedoch weiter erhöht werden, sodass alle Kinder unabhängig von ihrem sozialen Status von ihrem Recht auf Bildung profitieren können.
Weiterhin ist es alarmierend, dass viele dieser Kinder nicht auf weiterführende Schulen gehen. In der Tat wird die Notwendigkeit des Geldverdienens oft gegenüber der Bildung prioritisiert. Die Kinder, die am meisten von dieser fehlenden Schulbildung betroffen sind, sind diejenigen aus armen Familien und insbesondere Mädchen, die meistens dafür vorgesehen werden, sich um die Familie zu kümmern.

Straßenkinder

Man schätzt, dass 7.500 Straßenkinder in der Metropolregion Jakarta leben. Diese Zahl allein ist schockierend und beunruhigend, vor allem beim Gedanken daran, wie hoch die Zahl solcher Kinder landesweit sein könnte.
Diese Kinder, die meistens aufgrund von häuslicher Gewalt, sexuellem Missbrauch oder Armut ihre Familie verlassen haben, finden sich auf sich allein gestellt in den Straßen wieder. Sie müssen dann versuchen, Geld und Nahrung aufzutreiben, um diese ungesunden Lebensumstände überleben zu können.
Es wurden jedoch Einrichtungen gegründet, um sie aufzunehmen. Angesichts der Anzahl von Kindern, die auf den Straßen umherirren, sind diese jedoch trotzdem meist unzureichend.

Kinderarbeit

Kinderarbeit kann in Indonesien vielerlei Formen annehmen: häuslich, Arbeit auf den Reisfeldern, landwirtschaftliche Arbeiter, etc.
Der Großteil dieser Kinder, die auf den Straßen angeworben werden, hat keine andere Wahl als zu arbeiten, damit sie Geld verdienen und damit ihre Grundbedürfnisse abdecken können.

Kinderehen

Die indonesische Gesetzgebung hat 16 Jahre als Mindestalter zur Hochzeit für junge Mädchen und 19 Jahre für junge Männer festgelegt, wobei das Gesetz grundsätzlich festlegt, dass alle Personen unter 18 Jahren Kinder sind.
Weiterhin erhalten junge Mädchen, die vor der Vollendung des 18. Lebensjahrs heiraten, den juristischen Status einer Erwachsenen. Trotzdem bestehen weiterhin Traditionen, hauptsächlich in abgelegenen und benachteiligten Gebieten, viele junge Mädchen sehr früh zu verheiraten. Rund 20 % der jungen Mädchen sind vor der Vollendung ihres 18. Lebensjahrs verheiratet.
Dies ist gefährlich, da diese Mädchen nicht die Folgen einer Heirat für ihr eigenes Leben abschätzen können.

Das Recht auf eine Staatsbürgerschaft

Die indonesische Staatsbürgerschaft wird über die Eltern oder über die Geburt innerhalb des Landes erworben. Weiterhin muss man sich bei den Behörden registrieren, um als indonesischer Staatsbürger anerkannt zu werden.
Diese behördliche Registrierung ist in Indonesien mangelhaft, da die Registrierung von Geburten nicht kostenlos ist. Daher vernachlässigen viele Eltern mit schwachen Einkommen das notwendige Prozedere, ohne zu realisieren, dass dies gravierende Folgen für ihre Kinder haben kann.
Man schätzt, dass mehr als die Hälfte aller indonesischen Kinder nicht registriert ist.
In der Tat haben diese Kinder Schwierigkeiten, von ihrem Recht auf Bildung Gebrauch zu machen oder Versicherungsleistungen etc. zu erhalten.