Kinder in Moldawien

Kinder in Moldawien

Die Verwirklichung der Kinderrechte in Moldawien

In Moldawien, oder der Republik Moldau, werden viele Rechte der Kinder verletzt. Viele Kinder (u.a. eingewanderte Kinder, oder Kinder aus Minderheiten) werden aus der Gesellschaft ausgegrenzt und leben unter sehr erschwerten Bedingungen.

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Index der Realisierung von Kinderrechten: 8,05/10
Orange Stufe: Wahrnehmbare Probleme

Bevölkerung: 4,3 M.
Bev. 0-14 Jahren: 15,9%

Lebenserwartung: 68,9 years
Kindersterblichkeit: 14‰

 

Hauptprobleme, mit denen Kinder in Moldawien konfrontiert sind:

Armut

Mehr als ein Viertel der moldawischen Einwohner lebt unterhalb der Armutsgrenze, darunter sind 30% Kinder. Diese wirtschaftliche Situation hat negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Kinder, da sie häufig nicht die nötigen Mittel haben, um Zugang zu all ihren Rechten, sogar den elementarsten, zu haben.

Das Recht auf Gesundheit

In den letzten Jahrzehnten hat Moldawien einen großen Fortschritt in der Verbesserung des Gesundheitssystems gemacht. Dadurch sind die Indikatoren in diesem Bereich heute viel besser, vor allem für die junge Bevölkerung. Jedoch gibt es immer noch einige Probleme, die ein großes Hindernis für den Zugang zur gesundheitlichen Versorgung darstellen.

Die finanziellen Ressourcen sind, zum Beispiel, meist sehr knapp und erlauben es nicht, die ganze Familie gesundheitlich zu versorgen (dies betrifft vor allem die Ärmsten in der Bevölkerung). Die medizinische Ausstattung ist oft nicht ausreichend und das Personal nicht gut genug geschult. Qualitätsstandards für sanitäre und hygienische Maßnahmen lassen zu wünschen übrig.

HIV/AIDS

Die HIV-Infektionsrate verzeichnet in Moldawien steigende Zahlen. Besonders hoch ist die Anzahl von Jugendlichen, die HIV-positiv sind. Die Ansteckung mit dem Virus auf sexuellem Wege tritt häufig auf.

Eine bessere Informations- und Präventionskampagne über HIV für Jugendliche würde helfen die Verbreitung zu stoppen.

Das Recht auf Bildung

Eins von zehn Kindern wird in Moldawien nicht eingeschult. Diese Quote hat sich in den letzten Jahren verschlimmert, vor allem da der Zugang zur Schule stark von der wirtschaftlichen Situation der Eltern abhängt.

Des Weiteren tragen die schlechte Infrastruktur und das ungenügende Schulmaterial nicht gerade zu guten Lernvoraussetzungen der Kinder bei. Die Qualität des Unterrichts ist manchmal auch unzureichend.

Kinderarbeit

Moldawien hat verschiedene Gesetze verabschiedet, um Kinderarbeit abzuschaffen. Da jedoch die Gesetzgebung wenig effizient ist, existiert Kinderarbeit weiterhin. Mehr als 30% der moldawischen Kinder arbeiten gegen Bezahlung.

Einige Kinder haben keine andere Wahl und müssen die schlimmsten Formen von Arbeit ausführen. Sie sind manchmal Opfer von Zwangsarbeit oder sexueller Ausbeutung.

Kinder aus Minderheiten

Kinder aus religiösen oder ethnischen Minderheiten werden regelmäßig diskriminiert. Die Kinder der Roma sind besonders betroffen. Sie haben oft Schwierigkeiten Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen zu erhalten, wie z.B. Bildung, Gesundheit usw.

Die Einschulungsquote der Roma Kinder ist zum Beispiel viel niedriger. Nur die Hälfte der Kinder geht auf eine weiterführende Schulen.

Migration

Das ökonomische Klima in Moldawien führt dazu, dass manche aus dem Land fliehen. Einige Familien gehen sogar soweit, dass sie aus dem Land fliehen und ihre Kinder zurück lassen, die dann völlig sich selbst überlassen sind.

Die Kinder entscheiden sich oftmals dazu, das Land ebenfalls zu verlassen und gehen häufig in die Ukraine oder nach Russland. Sie träumen von einem einfacheren Leben und einer besseren Zukunft. Leider wird ihre Hoffnung meist schnell enttäuscht. Allein, in einem Land, das keine Vorkehrungen getroffen hat, sich um sie zu kümmern, leben sie auf der Straße, die viele Gefahren mit sich bringt. Das macht sie verletzlich und sie werden zur leichten Beute für einige Erwachsene, die nicht zögern sie auszubeuten.

Gewalt gegenüber Kindern

Der Ausschuss für die Rechte des Kindes zeigt sich besorgt über die Prävalenz von körperlicher Züchtigung gegenüber Kindern. Ob im sozialen oder familiären Rahmen – diese Bestrafungen werden weitestgehend von der moldawischen Bevölkerung akzeptiert, die diese Vorgehensweise für das beste Mittel hält, um die Kinder zu disziplinieren. Jedoch können diese Gewaltanwendungen schwere Konsequenzen für ihre physische und psychische Gesundheit haben.

Kinderheirat

In Moldawien werden 19% der jungen Frauen vor dem Erreichen ihres 18. Lebensjahres verheiratet. Dieser Brauch kann sich negativ auf ihr Wohlbefinden auswirken. Sie sind sich meist nicht über die Folgen ihres neuen Status als Ehefrau im Klaren. Außerdem wählen sie nicht immer ihren Ehemann und müssen oftmals ohne ihr Einverständnis sexuelle Handlungen ertragen, wenn nicht sogar unerwünschte Schwangerschaften.