Kinder in Rumänien

Kinder in Rumänien

Die Verwirklichung der Kinderrechte in Rumänien

Rumänien, das vor kurzem der Europäischen Union beigetreten ist, muss weitere Schritte unternehmen, um die Kinderrechtskonvention vollständig zu respektieren. Viele Rumänen sind gezwungen, in Armut zu leben, ohne dass sie die Möglichkeit haben, all ihre Rechte in Anspruch zu nehmen.

 Carte_roumanie (1)

Index der Realisierung von Kinderrechten: 8,54/10
Gelb: recht gute Lage

Bevölkerung: 21,9 M.
Bev. 0-14 Jahren: 15,5 %

Lebenserwartung: 73,8 Jahre
Kindersterblichkeit: 10 ‰

 

Die Hauptprobleme, denen Kinder in Rumänien begegnen:

Armut

Die wirtschaftliche Lage Rumäniens ist sehr schlecht. Das erklärt auch, warum ein Viertel der Bevölkerung noch immer unterhalb der Armutsgrenze lebt.

Diese von Armut betroffenen Familien sind weit davon entfernt, ihre Grundrechte wahrzunehmen, und haben auch wenig Hoffnung auf Veränderung. Deshalb leben auch die Kinder dieser Familien unter schwierigen Umständen, in denen der Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung, usw. eingeschränkt sind.

Kinderarbeit

Die Armut in ländlichen Gegenden und Dörfern zwingt viele Kinder zur Kinderarbeit. Obwohl geschätzt wird, dass in Rumänien nur ein Prozent der Kinder arbeitet, ist diese Zahl dennoch besorgniserregend.

Diese Kinder, die mit dem Geld ihre Familien versorgen müssen, sind oft gezwungen zu betteln, Autoscheiben zu waschen oder gar als Ziegelbrenner zu arbeiten. Diese Tätigkeiten sind schädlich für ihre körperliche und geistige Entwicklung.

Diese Kinder, die oft auf der Straße leben, sind auch Opfer von Diskriminierung. Deshalb haben Sie wenig Hoffnung, eine bessere Arbeit zu finden und dieser Falle zu entkommen.

Das Recht auf medizinische Versorgung

In Rumänien ist von einem großen Ärztemangel betroffen. Ländliche Gegenden, die einen großen Teil des Landes ausmachen, sind verarmt. Die niedrigen Löhne und schlechten Arbeitsbedingungen in diesen Gegenden führen dazu, dass Ärzte lieber in den Städten oder im Ausland arbeiten.

Diese Situation hat gravierende Folgen für die Gesundheit der Kinder. Um schwangere Frauen kümmert man sich beispielsweise nur wenig. Jedes Jahr werden mehr als 10.000 Schwangerschaften nicht ärztlich begleitet, was die große Zahl der Kinder erklärt, die mit Untergewicht zur Welt kommen.

Der Ärztemangel und die fehlende Versorgung sorgen auch dafür, dass rumänische Kinder anfällig für viele Krankheiten sind. Das erhöht leider auch die Rate der Kinder, die vor dem fünften Lebensjahr sterben. Es wird geschätzt, dass 12 Prozent der rumänischen Kinder sterben, bevor sie dieses Alter erreicht haben.

Gewalt gegenüber Kindern

In Rumänien findet man viele Arten einer schlechten Behandlung von Kindern. Diese können unterschiedliche Formen annehmen: psychologisch, körperlich oder sexuell. Gewalt kann innerhalb der Familie oder durch Behörden ausgeübt werden und wird in diesem Land als „normal“ angesehen. Es wird angenommen, dass Schläge Kinder erziehen können.

Kinderhandel

Kindesentführungen sind in Rumänien ein gravierendes Problem. Mafiabanden sind in Rumänien sehr aktiv. Sie zögern nicht, Kinder zu rekrutieren, und manchmal werden Kinder auch von ihren Eltern gegen Geld übergeben. Die Kinder werden meist nach Frankreich geschickt, wo sie unter anderem in Paris Geld aus Parkautomaten stehlen.

Die Kinder und ihre Familien haben Angst, dass diese Gangs ihre Anweisungen mit Gewalt durchsetzen. Kinder sind diesem Trauma ausgesetzt und es ist sehr schwer, diesen Gangs zu entkommen und nach Hause zurückzukehren.

Außerdem werden Mädchen Opfer eines Kinderhandels, der zur Prostitution führt. Sie haben meist nur wenig Hoffnung, den Banden zu entkommen, da diese sie missbrauchen. Sie werden psychisch und körperlich traumatisiert, wovon sie sich kaum erholen können.

Diskriminierung

Die Roma-Bevölkerung, oft Zigeuner genannt, hat sich in Osteuropa niedergelassen; mehr als drei Millionen von ihnen leben in Rumänien. Obwohl sie aus diesem Land stammen, gibt es viele Fälle von Diskriminierungen gegen sie.

Gemeinsam mit ihren Kindern leben sie oft in extremer Armut. Geschätzte 40 Prozent von ihnen leben unterhalb der Armutsgrenze. Dies hat Auswirkungen auf ihre physische Gesundheit. So ist beispielsweise ihre Lebenserwartung um 15 Jahre geringer als die anderer Rumänen.

Außerdem sind diese Menschen darüber hinaus einer scharfen Diskriminierung gegenüber Kindern und Erwachsenen ausgesetzt. Der Zugang zu Bildung, zu bestimmten Jobs sowie Gesundheits- und Sozialleistungen ist oftmals begrenzt.

Das Recht auf Bildung

In Rumänien ist Bildung für Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren verpflichtend. Kinder können je nach dem Wunsch der Eltern staatliche oder private Schulen besuchen. Aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage im Land hat die Regierung die Ausgaben für Bildung reduziert, was zu einem Rückgang in der Zahl der Lehrer geführt hat. Niedrige Gehälter und das geringe Ansehen der Lehrer führt dazu, dass junge Leute keine Lehrer mehr werden wollen.

Mit dem Rückgang der Schulstrukturen und Lehrer ist auch die Qualität der Bildung gesunken.

Nur etwa 90 Prozent der Kinder genießen eine Schulbildung. Kinder aus armen Familien sind von diesem Problem am ehesten betroffen, da ihre Eltern häufig möchten, dass sie arbeiten anstatt zu studieren.

Das Recht auf Identität

Die rumänische Staatsbürgerschaft ist übertragbar, solange eines der Elternteile rumänische ist. Allerdings werden Kinder in Rumänien bei ihrer Geburt nicht immer registriert, sodass sie keine offizielle Identität haben.

Die Eltern der Kinder, die dieser Gefahr am stärksten ausgesetzt sind, haben meist selbst keine Ausweisdokumente oder eine Anschrift in Rumänien. Ihr eigene Illegalität hält sie davon ab, ihre Kinder bei den Behörden offiziell anzugeben, da sie fürchten, von den Behörden in ihre Heimatländer zurückgeschickt zu werden.

Die Situation und Entwicklung dieser Kinder sind können sehr begrenzt sein, da sie ohne offizielle Identität keinen Zugang zu öffentlichen Einrichtungen wie Bildung, Gesundheit, usw. haben.