Unser Engagement in Indien

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Emilie Compignie unterstützt die Entwicklungsabteilung bei Humanium. Zehn Jahre nach Beginn unserer Arbeit in Indien hat sie unsere Partner vor Ort besucht und spricht über den Erfolg der allerersten Humanium-Projekte.

 

 

 

Sankarapuram

Emilie: “Mit Sankarapuram in Tamil Nadu fing 2009 alles an. Hier begannen Humanium und Hand in Hand ihr gemeinsames Engagement für die Dorfbewohner.

 

Das Lernzentrum für Kinder wurde als Teil eines Projektes ins Leben gerufen, das Kinder in schwierigen Lebenssituationen unterstützte. Heute, 9 Jahre später, gibt es gute Neuigkeiten: Das Zentrum wurde inzwischen in eine reguläre Schule verwandelt, da das Bildungsniveau im Lauf der Zeit immer weiter gesteigert werden konnte. Eine besondere Erfolgsgeschichte ist die von Annushya und Prem, die jetzt im 8. Schuljahr sind und ihre Leistungen in Mathematik deutlich steigern konnten.

 

Die Selbsthilfegruppe für Frauen wurde 2009 als Teil eines Projektes für die Förderung der Selbstbestimmung von Frauen gegründet. Seither haben die Frauen dort viel über Spareinlagen, soziale und familiäre Angelegenheiten, Kinderrechte, Mikro-Kredite und Bank-Darlehen gelernt. Sie treffen sich nach wie vor zweimal pro Woche und haben neue Mitglieder für ihre Sache begeistern können. Nach acht Jahren halten sie heute fest zusammen, sind stark, selbstbestimmt, weiser und werden respektiert!

 

Schließlich besuchte ich Ezhilarasan, bei dem im Alter von 10 Jahren ein lebensbedrohlicher Herzfehler festgestellt worden war. Dank der Unterstützung von Humanium und Hand in Hand konnte er operiert werden und in die Schule gehen. Heute ist er in der 12. Klasse und bei bester Gesundheit.

 

 

Perumbakkam

Meine Reise führte mich auch nach Perumbakkam, wo ich unser Kinderfreundliches Dorf besuchte. Unser Zwei-Jahres-Ziel mit Hand in Hand war es, Perumbakkam in ein kinderfreundliches Dorf zu verwandeln, indem wir dort eine gesunde Umgebung schaffen, die zur körperlichen, geistigen und intellektuellen Weiterentwicklung der Kinder beiträgt.

 

Teile unserer Bemühungen sind auf die Beendigung von Kinderarbeit sowie eine garantierte und gute Schulbildung für alle gerichtet. Die Smarten Klassenzimmer zielen darauf ab, die Qualität von Bildung und Lernumgebung zu verbessern und die Talente und Fähigkeiten der Kinder mit ansprechenden Lehrmethoden zu fördern.

 

Seit Anfang des Jahres wurden von Humanium mit den Kindern in Perumbakkam mehrere Kinderrechte Workshops organisiert, sodass sie sich ihrer Rechte nun sehr bewusst sind. Kinder wie Lavanya und Dev wissen nun auch, was sie im Fall eines Rechtsbruchs tun können. Darüber hinaus wurden alle Kinder mit Notizbüchern ausgestattet, in denen sie die Informationen in tamilischer Sprache im Detail nachlesen können.

 

Alle Bemühungen und die Verwirklichung der Projekte in Perumbakkam durch Humanium und Hand in Hand wären ohne die unschätzbar wertvolle Mithilfe von engagierten Menschen aus der Gemeinde nicht möglich. So gingen Manimegalai und andere Dorfbewohner von Tür zu Tür, um Befragungen durchzuführen und wichtige Informationen unter den Einwohnern zu verbreiten, sodass das Projekt effektiv im Dorf verankert werden konnte.

 

 

Annathur

Meinen nächsten Halt machte ich in Annathur, wo vor 8 Jahren Humaniums zweites Projekt eingeführt wurde.

 

Vor 8 Jahren war Rasika 5 Jahre alt und ihr Gesundheitszustand war alles andere als gut. Zum Glück kam ihre Mutter auf uns zu, sodass Rasika an unserem Ernährungsprogramm teilnehmen konnte. Heute ist sie 13 Jahre alt und ein sehr gesundes und fröhliches Mädchen!

 

 

Als Janani 9 Jahre alt war, kam sie zum Lernzentrum für Kinder. Sie wollte ihre Allgemeinbildung verbessern und in Mathematik und Tamil bessere Noten haben. 8 Jahre später hat sie die Schule erfolgreich abgeschlossen und arbeitet als Krankenschwester in einem staatlichen Krankenhaus.

 

 

Auch Shermiladevi, Shanthi, Vidhya, Malini und Kathrick, waren vor acht Jahren im Lernzentrum für Kinder. Heute studieren Shermiladevi und Vidhya Informatik, da sie in der Software Industrie arbeiten wollen. Shanti ist Lehrerin und Malini studiert Ingenieurswesen. Kathrick hat einen Studiengang für Betriebswirtschaftslehre belegt, um danach im Personalwesen zu arbeiten.

 

Zurzeit gibt es 22 Frauen-Selbsthilfegruppen in Annathur. Sie haben feste Bindungen aufgebaut und unterstützen sich gegenseitig. Sie haben viel über Spareinlagen gelernt und vergeben nun selbst Kredite an andere Mitglieder. Dadurch können die Frauen all ihren Kindern den Besuch von Schulen und Universitäten ermöglichen und so ihr Bildungsniveau verbessern.

 

Chanea Ponnu hat ihr Leben in eine Erfolgsgeschichte verwandelt. Sie erwarb ihre eigene Nähmaschine, sodass sie heute mit ihrem eigenen Geschäft bis zu 200 Rupien pro Tag verdienen kann. Auch Dhana-Lakshmi hat sich vor 8 Jahren einer der Gruppen angeschlossen. Nach dem Training, das sie dort erhielt, schaffte sie sich Kühe an, deren Milch sie verkauft. So ist sie heute in der Lage, ihren Kindern eine gute Ausbildung zu finanzieren.

 

 

Madhya Pradesh

Meinen letzten Stopp machte ich in Madhya Pradesh, wo ich unser Sonderbildungscenters besuchte, das seine Pforten im Januar 2018 öffnete. Das Hauptaugenmerk der dortigen Arbeit liegt auf dem spielerischen Lernen, eine Methode die auch in unseren anderen Zentren angewandt wird. Derzeit besuchen 26 Kinder das Zentrum, neun weitere konnten wir bereits an reguläre Schuleinrichtungen vermitteln.

 

Durch die Gründung unserer Ausbildungszentren erhielt Gayatri wieder die Möglichkeit, am Schulunterricht teilzunehmen und zu lernen, anstatt mit ihren Eltern auf dem Feld zu arbeiten. Auch Ramshi, ein Mitglied des Komitees zum Schutz der Kinderrechte und Bhuris Vater, entschied sich seine Tochter anzumelden, damit sie ihre Ausbildung fortsetzen kann.

 

Darüber hinaus haben wir Aufklärungskampagnen zu Kinderarbeit gestartet und bei den Eltern eine positive Veränderung beobachten können, da sie sich nun mehr für die Bildung ihrer Kinder interessieren. Es wurden medizinische Untersuchungen und Familienbesuche durchgeführt und anschließend die Bedürfnisse jeder einzelnen Familie beschrieben. Nun erhalten sie zusätzliche Nahrungsmittel und werden über Gesundheit und Hygiene aufgeklärt.

 

Dank unserer Unterstützer konnten die Dorfbewohner in Sankarapuram, Perumbakkam, Annathur und Madhya Pradesh in Indien ihre Lebensumstände deutlich verbessern. Ihre Kinder haben durch höhere Bildung die Chance, dass es ihnen in Zukunft hoffentlich noch besser gehen wird.

 

Das Team von Humanium setzt sich täglich mit Herz und Seele dafür ein, Gewalt sowie körperliche und psychische Misshandlung von Kindern weltweit zu beenden. Wir streben danach, die Rechte jedes einzelnen Kindes zu schützen, indem wir Erwachsene und Kinder über unsere Sache informieren, Sichtweisen verändern und unmittelbare Entwicklungsarbeit vor Ort leisten.

 

Besuchen Sie unsere Webseite www.humanium.org/de/, um mehr über Kinderrechte und unsere Arbeit zu erfahren, unsere Mitarbeiter zu kontaktieren und uns dabei zu helfen, das Leben von tausenden Kindern auf der ganzen Welt zu verbessern.

 

 

Übersetzt von Sascha Pries