„Die Aktionen zum Erhalt des Friedens symbolisieren den Friedenswillen der internationalen Gemeinschaft und stehen für die unparteiische und konkrete Ausdrucksweise dieses Willens“ [1][1]

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An diesem Mittwoch, dem 29. Mai, feiert Humanium den internationalen Tag der Blauhelme, der 2002 von der UNO-Vollversammlung eingeführt wurde. [2]

Daher bietet der 29. Mai jedes Jahr Gelegenheit, die über 100.000 Blauhelme vor Ort zu ehren [3] sprich, die Frauen und Männer, die derzeit vor Ort in 14 Friedensaktionen weltweit unterwegs sind [4].

Doch es ist auch die Gelegenheit der zahlreichen Blauhelme zu gedenken, die seit der Gründung 1948 bei Einsätzen ums Leben gekommen sind. Bis heute sind es über 3.832[5] Mitglieder von Friedenseinsätzen aus über 120 Ländern, die ihr Leben ließen, als sie für die UNO dienten. Diese Mitglieder waren Zivilisten, Militärs, Polizisten, internationale Funktionäre, Ehrenamtliche der Vereinten Nationen und nationale Helfer.

Am Anfang waren die Aufgaben dieser Mitglieder sehr speziell: 1948 lag die Aufgabe in der Überwachung der Einhaltung des Waffenstillstands zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn, also eine „einfache“ Kontrolle der Waffenstillstandsvereinbarung. Die Aufgaben und Verantwortungsbereiche haben sich seither weiterentwickelt, sodass die Friedenseinsätze komplexer wurden und heute „den Schutz von Zivilisten, die Entwaffnung ehemaliger Kämpfer, die Verteidigung der Grundrechte, die Förderung des Rechtsstaats, die Unterstützung freier und gerechter Wahlen, den Kampf gegen Landminen usw. beinhalten.“[6]

 

Ein Thema für 2019: Schutz der Zivilbevölkerung, Bewahrung des Friedens

Dieser internationale Tag wird jedes Jahr einem speziellen Thema gewidmet, das dieses Jahr „Schutz der Zivilbevölkerung, Bewahrung des Friedens“ [7] heißt, im Gedenken an den 20. Jahrestag der ersten offiziellen Friedensmission zum Schutz der Zivilbevölkerung unter dem Mandat des Sicherheitsrates (UNAMSIL in Sierra Leone).

Der Schutz der Zivilbevölkerung im Rahmen von Friedensmissionen hat sehr viel Bedeutung erfahren, sodass heute über 90 % der Blauhelme den Auftrag zum Schutz der Zivilbevölkerung bei 8 Missionen haben: In der Region von Abyei, in Darfur, in der Zentralafrikanischen Republik, in der Demokratischen Republik Kongo, in Haiti, im Libanon, in Mali und im Südsudan.

 

Ambitionen für die Zukunft

 

Der UNO-Generalsekretär hatte im vergangenen Jahr eine neue Initiative mit dem Namen „Aktion zum Erhalt des Friedens“ (Action for Peacekeeping) ins Leben gerufen, die dazu aufruft, sich mit konkreteren Hoffnungen auf Aktionen zum Erhalt des Friedens zu konzentrieren und diese Aktionen effizienter und sicherer zu gestalten.

In Bezug auf die Frauen bei den Friedensmissionen hat sich António Guterres dafür eingesetzt, dass Frauen bei diesen Einsätzen eine aktivere Rolle spielen. Diese bereits zum Personal zugehörigen Frauen werden in allen Bereichen eingesetzt: Polizei, Militär, Zivilschutz, und sie haben sogar eine Vorzeigerolle für die Bevölkerung der Länder, in denen die Einsätze stattfinden.

Schließlich ermöglicht diese „Aktion für den Erhalt des Friedens“ die Bekräftigung des gegenseitigen politischen Engagements zugunsten von Friedensmissionen.

 

Anekdote. . . Woher kommt dieser blaue Helm?

In dem Buch „Les Casques bleus“ (Die Blauhelme) von Jocelyn Coulon kann man nachlesen, dass es bei der Entsendung der UNEF (United Nations Emergency Force) in Ägypten 1956 erforderlich war, ein Unterscheidungsmerkmal zu finden, das es den Ägyptern ermöglichen würde, die UNO-Soldaten zu erkennen. Die Autorin zitiert Brian Urquhart, den ehemaligen stellvertretenden UNO-Generalsekretär:

„Die blaue UNO-Mütze schien die Lösung zu sein, doch war es offensichtlich unmöglich, rechtzeitig genügend Mützen zu erhalten. Dagegen gab es in Europa anscheinend genügend amerikanische Kunststoffhelme und man entschied, diese in UNO-Blau umzuspritzen. Somit waren die Helme rechtzeitig zum ersten Einsatz der UNEF in Ägypten fertig“, schreibt […] Urquhart. Die Blauhelme waren geboren. Sie sollten weltweit zu einem Symbol werden.“

 

Geschrieben von Eddy Malouli
Übersetzt von Andrea Wurth
Korrektur gelesen von Viktoria Volk

 

Referenzen

[1] Dankesrede von Javier Pérez de Cuéllar (ehemaliger UNO-Generalsekretär) anlässlich der Übergabe des Friedensnobelpreises für die UNO-Einsätze zum Erhalt des Friedens in Oslo am 10. Dezember 1988.

[1] Peacekeeping operations symbolise the world community’s will to peace and represent the impartial, practical expression of that will.” Last para. https://www.nobelprize.org/prizes/peace/1988/un/acceptance-speech/

[2] Festgelegt durch die Abstimmung über die Resolution 57/129.

[3] Die 14 aktuellen Friedensmissionen sind: FINUL (Libanon), FISNUA (Abiye), FNUOD (Golan), MINUAD (Darfur), MINUK  (Kosovo), MINURSO (Westsahara), MINUSMA (Mali), MINUSCA (République centrafricaine), MINUSS (Südsudan), MINUJUSTH (Haïti), MONUSCO (Demokratische Republik Kongo), ONUST (Mittlerer Osten), UNFICYP (Zypern), UNMOGIP(Indien und Pakistan).

[4] Die verschiedenen Operation kann man unter folgendem Link ansehen:  https://peacekeeping.un.org/en/where-we-operate

[5] Daten aus: https://peacekeeping.un.org/fr/fatalities

[6] https://peacekeeping.un.org/fr/our-peacekeepers

[7] Übersetzt aus dem Englischen “ Protecting Civilians, Protecting Peace “, https://www.un.org/en/events/peacekeepersday/index.shtml