Auf der ganzen Welt werden Kinder diskriminiert, weil sie Teil einer Gruppe oder Gemeinschaft von Minderheiten sind. Wenn sie mehr als einer Minderheitengruppe angehören, ist die Diskriminierung noch größer. Die Diskriminierung von Minderheitenkindern wird angetrieben von ethnischen, rassenbezogenen, religiösen, sexuellen und körperlichen Unterschieden zwischen den Gemeinschaften und hat sich über einen langen Zeitraum aufgebaut. Daher benötigen Kinder von Minderheiten einen besonderen Schutz, um sicherzustellen, dass sie nicht wegen angeborener Merkmale verfolgt werden.
Kinder von Minderheiten definieren
Kinder von Minderheiten sind Gleichaltrigen zahlenmäßig unterlegen und besitzen ihre eigene Identität. Diese weite Definition beinhaltet Kriterien wie Rasse, ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung, Religion oder geistige Behinderung, ist aber nicht darauf begrenzt.
Artikel 27 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) fasst zusammen, dass “in Staaten in denen ethnische, religiöse oder sprachliche Minderheiten existieren, sollte Angehörigen dieser Minderheiten nicht das Recht vorenthalten werden, gemeinsam mit anderen Angehörigen ihrer Gruppe ihr eigenes kulturelles Leben zu genießen, sich zu ihrer eigenen Religion zu bekennen und sie auszuüben oder sich der eigenen Sprache zu bedienen.“ (Büro des Hochkommissars für Menschenrechte der Vereinten Nationen, 1966).
Die Charta der Vereinten Nationen und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) verbieten Diskriminierung und fördern die Gleichstellung ungeachtet des “Geschlechts, der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität oder anderem Status“ (Generalversammlung der Vereinten Nationen, 1948). Die Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen verbietet jegliche Diskriminierung aufgrund von Behinderung und gilt für alle Personen (Generalversammlung der Vereinten Nationen, 2007).
Artikel 1 der Erklärung der Vereinten Nationen über Minderheitenrechte erklärt, dass Minderheiten beides aufweisen müssen, sowohl objektive Faktoren – Kriterien, die identifiziert werden und als Teil eines Individuums einer größeren Gruppe zugeordnet werden können – als auch eine subjektive, individuelle Verbindung zu dieser Gruppe (UNHCR & UNICEF 2017).
Die Erklärung verweist auch auf die Bedeutung der Wechselwirkung und Überschneidung zwischen verschiedenen Merkmalen von Minderheiten, indem sie feststellt, dass Personen, die mehreren Minderheiten angehören, auch gleichzeitig aus zahlreichen Gründen diskriminiert werden können (UNHCR & UNICEF 2017).
Diskriminierung gegen Kinder von Minderheiten
Kinder von Minderheiten werden auf unzähligen, sich überschneidenden Arten diskriminiert. Trotz dieser Überlappungen geht jedes Merkmal einer Minderheit mit seiner eigenen besonderen Verletzlichkeit einher.
Kinder ethnischer Minderheiten
Kinder von ethnischen Minderheiten sind solche, deren Ethnie sich von der zahlenmäßig überlegenen Ethnie innerhalb eines bestimmten geographischen Gebiets unterscheidet. Eine Ethnie wird allgemein durch den kulturellen Hintergrund und die Abstammung definiert. Kinder ethnischer Minderheiten sind durch die Wahrnehmung ihrer Gemeinschaften durch die Mehrheit besonders gefährdet.
Insbesondere werden ethnische Minderheiten oft „gemieden“ oder von sozialen Praktiken ausgeschlossen, wenn Mehrheitsgesellschaften mit ihrer Lebensweise nicht einverstanden sind. Ethnische Minderheiten sind sogar einem noch größeren Risiko verfolgt zu werden ausgesetzt, wenn wahrgenommen wird, dass sie Überschneidungen mit anderen Kriterien von Minderheiten innehaben, wie Rasse und Religion: in solchen Fällen können Personen wegen mehr als einem persönlichen Merkmal misshandelt werden.
Romakinder in Europa
Ein berühmtes Beispiel von Diskriminierung gegen Kinder von Minderheiten sind die Ausbeutung und Diskriminierung von Romakindern in Europa. Die Roma sind eine Gemeinschaft, die im 13. Jahrhundert in den Balkan einwanderte und seitdem einer weit verbreiteten Diskriminierung durch die zahlenmäßige Mehrheit der Europäer ausgesetzt sind.
Sie sehen die Gemeinschaft als „zweite Klasse“ und als fremd in der Region an. (Minority Rights Group, 2022). Als Ergebnis dieser beständigen Diskriminierung und erzwungenen Ausgrenzung, lebt die Mehrheit der Roma in Armut und unterliegt deutlichen Zugangsbarrieren zur Bildung und zur Arbeit (Minority Rights Group, 2020).
Kinder in Roma Gemeinschaften sind besonders von Misshandlungen betroffen. Aufgrund der Armut innerhalb ihrer Gemeinschaft, fehlt es den Kindern an Ressourcen. Sie sind oft vom Zugang zur Bildung ausgeschlossen und in extremen Fällen haben sie keinen Zugang zu grundlegenden Menschenrechten, wie Zugang zu sauberem Wasser und einer angemessenen Unterkunft (Minority Rights Group, 2022).
Eine andere allgemeine Herausforderung für Romakinder ist, dass sie häufig ein flüchtiges und nomadisches Leben führen, welches an die Suche der Eltern nach saisonaler Arbeit gebunden ist, was die Kinder zusätzlich am Zugang zur Bildung hindert und sie mit Verantwortlichkeiten wie dem Haushalt und das Aufpassen auf Geschwister zurücklässt (Minority Rights Group, 2022).
Uigurenkinder in China
Ein anderes dringendes Menschenrechtsproblem, das die Diskriminierung von Kindern aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit umfasst, ist die Behandlung der Gemeinschaft der Uiguren in Xinjiang, China. Die Uiguren bewohnen eine autonome Region in China und sprechen eine Sprache, die dem Türkischen näher ist als dem Chinesischen: die Gemeinschaft empfindet sich selbst mehr der zentralasiatischen Ethnie und Kultur zugehörig, als der ostasiatischen oder chinesischen (BBC News, 2022). Obwohl sie eine Gemeinschaft von 12 Millionen Menschen sind, gelten die Uiguren in Xinjiang in der von Chinesen dominierten Provinz immer noch als Minderheit (BBC News, 2022).
Aufgrund ihres Minderheitenstatus wurden die Uiguren von Einzelpersonen und dem Staat ins Visier genommen, da man annimmt, dass sie eine Kultur fördern und praktizieren, die im Widerspruch zur breiten Bevölkerung des Landes steht. Im Jahr 2002 ordnete China an, dass uigurische Namen in chinesische Pinyin-Namen geändert werden müssen und im Jahr 2015 bekräftigte Hotan (eine Oasenstadt in Xinjiang) diese Entscheidung durch ein Verbot islamischer Namen, welche in der uigurischen Bevölkerung üblich sind (BBC News, 2022).
Laut Gesetz können Kinder, die mit Namen geboren werden, welche gegen diese Bestimmungen verstoßen, weiterhin von der sozialen Registrierung ausgeschlossen werden, sodass der Zugang zu sozialen Dienstleistungen einschränkt sein kann (BBC News, 2022). Diese Diskriminierung ist unvereinbar mit Artikel 9 der Kinderrechtskonvention (CRC), der das Recht auf ein Privat- und Familienleben schützt (Generalversammlung der Vereinten Nationen, 1989).
Über diese Diskriminierung hinaus und geschuldet der Überschneidungen der Minderheitenrechte, sind Kinder von Uiguren auch wegen ihres religiösen Hintergrunds Diskriminierungen ausgesetzt. Uiguren sind in erster Linie Muslime, was dazu geführt hat, dass China islamische Aktivitäten in Xinjiang regulierte und z.B. Kindern verbietet an religiösen Aktivitäten und dem Islamunterricht teilzunehmen (Minority Rights Group, 2017).
Kinder von rassischen Minderheiten
Während bei der ethnischen Zugehörigkeit kulturelle Prinzipien im Mittelpunkt stehen, beinhaltet Rasse die Kategorisierung von Menschen, begründet in Gruppen von körperlichen Merkmalen, vorwiegend der Hautfarbe.
Kinder rassischer Minderheiten werden weltweit häufig diskriminiert, aufgrund von historischen Missbrauchsmustern, systemischer Unterdrückung durch rassistische nationale Infrastrukturen und die Vermengung von Rasse mit anderen Minderheitenmerkmalen wie Religion und ethnischer Zugehörigkeit.
Rassendiskriminierung in den Vereinigten Staaten von Amerika
Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) weisen eine Minderheitensituation von ungewöhnlicher Diversität und Komplexität auf. Die wichtigsten sieben Gruppierungen von Minderheiten sind: Latinos (einschließlich Puertoricaner), Afroamerikaner, asiatisch-pazifische Amerikaner, Araber und Amerikaner aus dem Nahen Osten, Ureinwohner Nordamerikas, Ureinwohner Hawaiianer und Inuit und die Ureinwohner Alaskas. Diese Minderheitenkinder werden auf einem nationalen und staatlichen Level diskriminiert aufgrund ihrer Hautfarbe und anderen körperlichen Merkmalen.
Forschungen aus dem Jahr 2020 zeigen, dass Kinder von Ureinwohnern und Schwarzen fast zehn Mal wahrscheinlicher Rassismus erleben als weiße Kinder (Moges-Gerbi, 2022). Kinder von Minderheiten haben auch einen schlechteren Zugang zu Bildungsmaterialien von hoher Qualität und zu Unterstützung (Darling-Hammond, 1998).
Sie sind landesweit auch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit verarmt, trotz einer Anzahl anderer Merkmale, welche sie für bessere finanzielle Ergebnisse prädisponieren würde, wie der Wohnsitz oder der Bildungshintergrund. Kinder von Ureinwohnern und Schwarzen kommen seltener in den Genuss von Gesundheitsversorgung und anderen Sozialleistungen.
Rassismus in Südafrika
Soziopolitische Ereignisse in Südafrika haben in den letzten drei Jahrzehnten eines der deutlichsten Beispiele von systematischem Rassismus durch das unterdrückerische Apartheidregime gezeigt. Unter der Apartheid wurden die Rechte schwarzer südafrikanischer Kinder von der Politik und in der Praxis untergraben. Kinder wurden in Schulen nur für Minderheiten gesteckt, welche nur minimale Mittel oder Unterstützung erhielten (US Department of Justice, 1990).
Kindern wurde auch der Besuch bestimmter Gebiete untersagt, so dass sie in verarmten und oft unsicheren Gebieten und an Orten gefangen waren, die für schwarze Südafrikaner bestimmt wurden. In der Politik wurden auch Gesetze geändert, um die Bestrafung schwarzer Kinder zu verschärfen.
Schwarze Kinder konnten bis zu 48 Stunden festgehalten werden und der fehlende Zugang zu rechtlicher Hilfe führte oft zu einer Inhaftierung, unabhängig davon, ob eine Straftat vorlag oder nicht (US Department of Justice, 1990). Das Apartheidregime bleibt eines der entscheidenden Beispiele, wenn es darum geht die weitreichenden Effekte von systematischem Rassismus zu verstehen.
Kinder religiöser Minderheiten
Kinder, die Teil einer religiösen Minderheitengruppe sind, werden anvisiert und misshandelt, aufgrund anderer Glaubenssätze und Werte, religiöser Vorurteile und Überschneidungen mit anderen Minderheitenmerkmalen, wie der Rasse oder der ethnischen Zugehörigkeit. Religiöse Minderheiten sind besonders in nicht sekulären Staaten und Orten, die religiöse Vielfalt nicht willkommen heißen, Diskriminierung ausgesetzt.
Kinder der Rohingya in Myanmar
Die Rohingya sind eine ethnische Minderheit in Myanmar, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Islam gravierendem Missbrauch und Diskriminierung ausgesetzt ist, was zu einer humanitären Krise geführt hat. Rohingya Muslime wurden unterdrückt und waren Gewalt, Folter, Verfolgung, Mord und extremer Armut, neben anderen schwerwiegenden Misshandlungen und Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt (Shohel, 2023). Der Missbrauch stammt von religiösen Differenzen zwischen Muslimen und Buddhisten innerhalb des Rakhain Staates (Minority Rights Group, 2019).
Aufgrund der Schwere des Missbrauchs wurden Rohingya Muslime gezwungen, aus ihrem Zuhause zu fliehen, um Sicherheit in Bangladesch und anderen benachbarten Staaten und bei Ländern zu suchen, die für den Transitverkehr zugänglich sind (Shohel, 2023). Gemäß der Weltgesundheitsorganisation ist die Rohingya Krise ein “komplexer Notfall” aufgrund des Ausmaßes der Zerstörung ihrer Lebensgrundlage und der hohen Zahl der Flüchtenden (Shohel, 2023).
Als Ergebnis der Migrationskrise finden sich tausende Rohingya Kinder in Flüchtlingscamps wieder mit unzureichendem Zugang zu grundlegenden Notwendigkeiten und mit dringenden Sicherheitsbedenken wegen schweren Ausbrüchen von ansteckenden Krankheiten, wie Masern, Kolera und Langzeitfolgen der COVID-19-Pandemie in den Camps (Shohel, 2023). Kindern der Rohingya Gemeinschaft wird ihre Staatsangehörigkeit entzogen, wegen der rassistischen Regelungen des Staatsangehörigkeitsrechts in Myanmar, was viele Kinder staatenlos und verfolgungsgefährdet und ohne eine staatliche Registrierung zurücklässt (UNHCR & UNICEF, 2017).
Kinder die sexuellen Minderheiten angehören
Nicht-heterosexuelle Kinder stellen eine kleinere Minderheit dar, als die meisten anderen Minderheitengruppen. Infolgedessen sind Kinder, als Angehörige sexueller Minderheiten, Diskriminierung ausgesetzt, aufgrund von allgemeiner Unkenntnis, überwältigender Unterdrückung wegen mangelnder Unterstützung durch die Gemeinschaft und böswilliger Diskriminierung in Zusammenhang mit religiösen und ethnischen Glaubenssätzen.
Mentale und körperliche Gesundheitsrisiken
Überall auf der Welt haben Regelungen für Heterosexuelle zu Gesellschaften geführt, die für heterosexuelle Kinder und Erwachsene kreiert wurden. Das Ergebnis ist, dass grundlegende Infrastruktur für Kinder, die sexuellen Minderheiten angehören, weniger zugänglich ist, als für ihre heterosexuellen Gegenüber. Eines der hauptsächlichen Bereiche in denen Kinder sexueller Minderheiten benachteiligt sind, ist die körperliche Gesundheit.
Kinder, die einer sexuellen Minderheit angehören, haben weniger Zugang zu Dienstleistungen in der Gesundheitsfürsorge, die sich ihnen widmet, was es gefährlicher macht, spezifische Prozeduren durchzuführen, wie eine operative Geschlechtsumwandlung und sie für ein größeres Risiko sexuell übertragbare Krankheiten zu bekommen, empfänglich macht, wenn sie ohne gesellschaftliche Unterstützung erwachsen werden (Bada Math & Seshadri, 2013).
Neue Forschungsergebnisse weisen auch auf ein höheres Maß an emotionalen Störungen, Depressionen, Selbstmordgedanken und psychischen Problemen unter sexuellen Minderheiten hin. Insbesondere bei sexuell aktiven Jugendlichen geht man davon aus, dass sie aufgrund der hohen und anhaltenden Diskriminierung, mit der sie aufwachsen, anfälliger für Sucht, erzwungenen Sex und extreme soziale Ausgrenzung sind (Bada Math & Seshadri, 2013).
Kinder mit körperlichen Behinderungen und psychischen Krankheiten
Kinder mit körperlichen Behinderungen und psychischen Krankheiten können in zwei Gruppen eingeteilt werden: solche, deren Behinderung “sichtbar“ ist und solche, die eine „versteckte“ Behinderung haben. Beide Kategorien von Kindern sehen sich in erster Linie wegen systemischer Ausgrenzung und der fehlenden Priorisierung Diskriminierung ausgesetzt. Kinder mit sichtbaren Behinderungen sind häufig mit direkter Diskriminierung durch Gleichaltrige konfrontiert. Diskriminierung wegen einer Behinderung ist besonders im schulischen Umfeld vorherrschend, wo Kinder aufgrund ihrer Behinderung oft verspottet und schikaniert werden.
Kinder mit “unsichtbaren” psychischen Krankheiten oder versteckten körperlichen Behinderungen kämpfen oft mit beidem, indirekter wie direkter Diskriminierung. Kinder werden indirekt diskriminiert, weil Gesellschaften so gestaltet sind, dass sie die Mehrheit unterstützen. Diese Kinder sind auch direkter Diskriminierung ausgesetzt, wenn ihr Verhalten dazu tendiert, sich von der Mehrheit zu unterscheiden, auch wenn in einigen Fällen ihre Behinderung schwer zu erkennen ist.
Querschnittsthemen, die Kinder von Minderheiten betreffen
Trotz der Nuancen jeder Form von Diskriminierung von Minderheiten, gibt es einige grundlegende Probleme, die sich durch die verschiedenen Kategorien ziehen.
Staatenlosigkeit und erzwungene Migration
Kinder von Minderheiten sind überproportional von Staatenlosigkeit betroffen, aufgrund der Tatsache, dass diskriminierende nationale Gesetze und Politiken von unterdrückenden Staaten als gängiges Mittel genutzt werden, um Minderheitenrechte zu untergraben. Das Recht auf Identität – und auf Geburtenregistrierung – ist die Vorstufe zu einer Vielzahl von anderen Menschenrechten.
Kinder, die nicht in der Lage sind, Zugang zu einer registrierten Nationalität zu erhalten, oder solche die gezwungen werden, aus ihrem Geburtsland als Flüchtende zu fliehen, können als staatenlos abgetan werden und sind von staatlichen Unterstützungsmechanismen ausgeschlossen (UNHCR & UNICEF, 2017). Ausschließende nationale Politiken können über Jahrzehnte hinweg effektiv bleiben, indem sie Generationen von Minderheiten ausgrenzen.
Als ein Beispiel dafür kann die Makonde Gemeinschaft angesehen werden, die in den 1930er Jahren von Mosambik nach Kenia vertrieben wurde, um dort als Hilfsarbeiter zu arbeiten, wobei sie die rechtliche Anerkennung als Staatsbürger und als nationaler Volksstamm erst im Jahr 2017 erhielten (UNHCR & UNICEF, 2017).
Indirekte Diskriminierung
Obwohl Kinder von Minderheiten oft direkter Diskriminierung ausgesetzt sind – widriger Behandlung aufgrund ihrer Merkmale – sind sie besonders anfällig für indirekte Diskriminierung. Indirekte Diskriminierung bezieht sich auf die Vorschriften, Kriterien und Praktiken, die bestimmte Gruppen und Personen benachteiligen, ohne dies objektiv rechtfertigen zu können (UNHCR & UNICEF, 2017). Minderheiten sind besonders gefährdet, indirekte Diskriminierung durch nationale Politiken und allgemeine Verordnungen zu erleiden, wenn diese kreiert wurden, um der Mehrheit zu dienen.
Herausforderungen für die psychische Gesundheit
Minderheitenkinder begegnen zahlreichen Herausforderungen der mentalen Gesundheit, wegen beharrlich ausschließenden Verhaltensmustern und werden auf gesellschaftlicher Ebene innerhalb der Gemeinschaften und unter Gleichaltrigen ausgeschlossen. Während diese Art der Diskriminierung noch wenig erforscht ist, haben neue Forschungen im Vereinigten Königreich über besondere Herausforderungen der mentalen Gesundheit in Bezug auf ethnische Minderheiten, auf neue und einzigartige Herausforderungen hingewiesen, die mit langfristigem Missbrauch zusammenhängen (Bains., Gutman, 2021).
Wichtige Dokumente und internationale Rechtsinstrumente
- Kinderrechtskonvention
- Afrikanische Charta für die Rechte und das Wohl des Kindes
- Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte
- Erklärung über die Rechte von Personen, die nationalen oder ethnischen, religiösen
- oder sprachlichen Minderheiten angehören (A/RES/47/135)
- Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
- Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung
- Erklärung über die Beseitigung aller Formen von Intoleranz und Diskriminierung aufgrund der Religion oder der Überzeugung
Geschrieben von Vanessa Cezarita Cordeiro
Korrekturgelesen von Aditi Partha
Übersetzt von Alexandra Dantl
Korrekturgelesen von Lara Kieninger
Letztes Update am 18. Juni 2023
Quellenangaben:
Bains, S., & Gutman, L.M. (2021, August 26). “Mental health in ethnic minority populations in the UK: developmental trajectories from early childhood to mid adolescence.” Retrieved from Journal of Youth and Adolescence, accessed on15 June 2023.
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