Die Kinder von Mosambik

Die Realisierung der Kinderrechte in Mosambik

Mozambique hat eine sehr hohe Population an Kindern, mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Mozambique sind Kinder unter 18 Jahren. Berücksichtigt man die schlechte Situation des Landes, leben die Kinder in Mozambique in furchtbaren Umständen, vielen unerträglichen Situationen, wie zum Beispiel Kinderehen, Kinderarbeit, sexueller Kinderhandel, Armut und vielem mehr ausgesetzt.

Index der Realisierung von Kinderrechten: 5,85 / 10
Schwarz Stufe:
sehr Schwierige Situation

Bevölkerung: 29,4 M.
Bev. 0-14 Jahren: 45 %

Lebenserwartung: 59 Jahre
Kindersterblichkeit: 71 ‰

Mosambik auf einen Blick

Mosambik, offiziell die Republik Mosambik, ist ein Land im Südosten Afrikas, das vom Indischen Ozean, Tansania, Südafrika, Malawi und Simbabwe begrenzt wird. Die günstige geografische Lage hat Mosambik eine wichtige Rolle in der maritimen Wirtschaft des Indischen Ozeans ermöglicht.

Obwohl die Lage in mancher Hinsicht vorteilhaft ist, hatte die Bevölkerung Mosambiks, die 2018 auf rund 29,5 Millionen Menschen anstieg, keine Gelegenheit, diese natürlichen Vorteile zu genießen. Tatsächlich erlaubte die jüngste und turbulente Geschichte Mosambiks keine stabile Entwicklung einer diversifizierten Wirtschaft. Vor der Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1975 hat Mosambik seinen Kolonisatoren mineralische und landwirtschaftliche Produkte geliefert.

Nach der Unabhängigkeit erlebte Mosambik, unterstützt von der Sowjetunion und Kuba, marxistische und kommunistische Regierungen und bekämpfte antikommunistische Kräfte, die von Südafrika finanziert wurden. Mosambik und Südafrika haben seit der Zeit zwischen den Weltkriegen (zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg) enge Beziehungen bezüglich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Investitionen unterhalten. Die Gewalttaten der kommunistischen Regierungen führten zur Vertreibung von vier Millionen Zivilisten und zum Tod von einer Million weiteren Zivilisten infolge von Gewalt, Hungersnöten und Krankheiten.

Obwohl der physische Gewaltkonflikt im Jahr 1992 endete, sind die Auswirkungen nach wie vor vorhanden: Anfang des 21. Jahrhunderts waren noch eine Million nicht explodierte Landminen im Land verteilt. Seit 2015 ist das Land frei von Landminen. Mosambik gilt aufgrund seiner politischen Geschichte mit einem BIP pro Kopf von 1.250 und einem jährlichen BIP-Wachstum von 3,70% im Jahr 2018 als eine der ärmsten Nationen Afrikas. Dies verändert sich jedoch.

Mit der Entdeckung von Gasfeldern an der Küste Mosambiks im Jahr 2011, scheint sich die Wirtschaft des Landes zu erholen. Die Regierung erhält im Rahmen des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen Unterstützung von der UNO, um die Armut zu bekämpfen und die Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu integrieren. Innerhalb dieses Programms wird auch das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen mit einem Projekt zur Stärkung der Kapazitäten der Regierung technisch und organisatorisch unterstützt. Die UNO unterstützt Mosambik bei der Umsetzung seiner Agenda 2030. Obwohl sich die Lage in Mosambik verbessert hat, sind die Rechte der Kinder nach wie vor stark gefährdet.

Status der Kinderrechte

In Mosambik leben sehr viele Kinder. Von 30.745.521 Menschen insgesamt sind 52% der mosambikanischen Bevölkerung Kinder unter 18 Jahren. 23% der Gesamtbevölkerung sind Jugendliche (10-19 Jahre). Das Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung liegt bei 17,2 Jahren, was zeigt, dass in Mosambik eine beträchtliche Anzahl junger Menschen lebt. Mosambik hat damit eine sehr junge Bevölkerung.

Angesichts der schlechten Situation des Landes leben mosambikanische Kinder in schrecklichen Verhältnissen. 48% der Kinder leben in absoluter Armut. Es gibt 2 Millionen Kinder, die ohne Eltern leben. Die Bedingungen für Kinder sind in der Tat erbärmlich. Sie sind noch stärker durch die wirtschaftliche Situation im Land und die historische Vergangenheit benachteiligt. Wir müssen eine ganzheitliche Analyse der Situation der Kinder vornehmen und uns Kenntnisse über die multidimensionale Armut aneignen, mit der sie konfrontiert sind (die Art und Weise, wie Armut aus verschiedenen Quellen Kinder auf unterschiedliche Weise beeinflusst).

Im Jahr 2007 gründete Mosambik den Nationalrat für Kinder und ein Kinderparlament, in dem Kinder über ihre Rechte nachdenken konnten. Er hat viele Gesetze in Kraft gesetzt, wie beispielsweise ein Gesetz zur Förderung und zum Schutz der Rechte des Kindes und ein Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels, aber er verfügt nicht unbedingt über die Mittel, um ihnen Nachdruck zu verleihen. Er hat bestimmte Anstrengungen unternommen, um sich um die Rechte der Kinder zu kümmern, doch weil es an Ressourcen mangelt, wird nicht genug getan.

Um die Situation des Kindes zu verstehen, ist es notwendig, seine Entwicklung bis zum Alter von 18 Jahren zu verfolgen.

Von Anfang an ist ein Kind in Gefahr. Die Frauen in Mosambik sind aufgrund von Unterernährung oft schwach. 70% der schwangeren Frauen sind tatsächlich anämisch, was zu einem niedrigen Geburtsgewicht der Babys führt. Obwohl die Müttersterblichkeit und die Säuglingssterblichkeit rückläufig sind, sind sie mit 408 Geburten pro 100.000 Lebendgeburten bzw. 124 pro 1000 Lebendgeburten immer noch hoch. Über die Hälfte der Frauen (58%) in Mosambik sind mit HIV infiziert und nur ein winziger Bruchteil der Frauen erhält Medikamente, um das Risiko der Weitergabe der Krankheit zu verringern.

Viele Kinder sind daher vor ihrer Geburt benachteiligt. Bezüglich der Bildung besuchen etwa 1,2 Millionen Kinder keine Schule. Dies betrifft mehr Mädchen als Jungen. In ländlichen Gebieten ist der Zugang zu Schulen eingeschränkt. Zu körperlichem und sexuellem Missbrauch kommt es auch in Schulen. Besonders gefährlich ist dies für einige Schülerinnen, deren männliche Lehrer Sex fordern. Mosambik hat sein Bildungssystem mit der Abschaffung von Schulgebühren, kostenlosen Lehrbüchern und Investitionen in den Bau von Klassenzimmern verbessert. Dennoch sind noch viele Veränderungen erforderlich, damit Schulen zu geeigneten Lernorten für Kinder werden.

Wenn Kinder das erste Lebensjahr überstanden haben, sind sie noch immer Krankheiten wie Malaria, Atemwegsinfektionen und Durchfall ausgesetzt, die zu den tödlichen Krankheiten für Kinder unter 5 Jahren zählen. Diese Krankheiten sind vermeidbar und behandelbar, aber Mosambik verfügt nicht über die entsprechenden Ressourcen. Durchfall ist eine der Hauptursachen für die Kindersterblichkeit, ausgelöst durch den fehlenden Zugang zu sicherem und sauberem Wasser, ein Zustand, der im ganzen Land vorherrscht. Was die Ernährung betrifft, so sind 41% der Kinder chronisch unterernährt, was die Situation für Kinder mit anämischen Müttern verschlimmert. Zwei Drittel der Kinder im Alter von 6-59 Monaten haben einen Vitamin-A-Mangel, was sie einem Risiko für Infektionskrankheiten aussetzt.

In Mosambik besuchen heute viel mehr Kinder die Grundschule als zuvor. Ihr Anteil stieg von 32% im Jahr 1992 auf 83% in den letzten Jahren. Mosambik hat sich bei der Schulbildung für Kinder deutlich verbessert. Die Qualität ist jedoch umstritten. Es gibt zu viele Kinder für die verfügbaren Lehrer und die Lehrer besitzen in der Regel keine ausreichende Ausbildung.

Die wirtschaftliche Armut Mosambiks spiegelt sich im Bildungssystem wider, wo die Ungleichheiten aufgrund der geografischen Lage, des Geschlechts und der Armut der Familie des Kindes bestehen bleiben. Die Anzahl der Lehrer ist begrenzt, es gibt zu viele Kinder und nicht alle Kinder besuchen überhaupt eine Schule. Die Lehrer haben auch nur sehr begrenzte Kenntnisse. Diese Bedingungen veranlassen viele Kinder, die Schule vor dem Abschluss zu verlassen. Die Schule zu verlassen kann und wird zur Ausführung von Tätigkeiten führen, die für Kinder ungeeignet sind. 22% der Kinder führen Kinderarbeit aus.

Jugendliche (10-19 Jahre) sind ebenfalls stark benachteiligt. Die Rechte der Jugendlichen,die mehr als 20% der Gesamtbevölkerung ausmachen, werden nicht vollständig respektiert. Zusammen mit der Armut, der Teenager ausgesetzt sind, werden sie mit hohen HIV/AIDS-Raten und begrenzten Bildungsmöglichkeiten konfrontiert, was ihre Jugend beträchtlich belastet. Der Zugang zu weiterführenden Schulen (Sekundarstufe) ist begrenzt und in der Regel nur für Kinder in der Stadt möglich, was zu einem Mangel an Sekundarschulen im Land führt. Oberschulen sind noch weniger bekannt.

Insgesamt wird die Zahl der Kinder in Mosambik, die keine Schule besuchen, auf 1,2 Millionen geschätzt. Die Schulbedingungen diskriminieren außerdem aufgrund des Geschlechts. Mädchen verlassen durch einen kulturellen Druck die Schule, um sich um jüngere Geschwister oder kranke Familienmitglieder zu kümmern oder um zu heiraten. In Mosambik ist auch die Kinderehe ein großes Problem: 48% der Kinder sind verheiratet, bevor sie 18 Jahre alt sind. Auch im Bereich Sex fehlt es den mosambikanischen Teenagern an Ressourcen, um sich über HIV-Präventionsmethoden zu informieren, was zu einer Zunahme von Infektionen führt, die leicht vermeidbar gewesen wären. 200.000 Kinder leben mit HIV. Nur 38% der mit HIV-lebenden Kinder unter 15 Jahren werden behandelt. Obwohl dieser Umstand ihre Lebenssituation verschlechtert, sind Teenager auch in der Lage, über Medienprogramme, Jugend- oder Theatergruppen, Lösungen zu finden und ihre Anliegen zu äußern.

Bildungsbarrieren für Kinder mit Albinismus in Mosambik

Dieses Problem ist in der Provinz Tete in Mosambik und in Maputo von großer Bedeutung. Viele Kinder werden diskriminiert und stigmatisiert, was zu ihrer Ablehnung von der Schule, in der Gemeinschaft und manchmal auch von ihren eigenen Familien führt. Human Rights Watch hat im Jahr 2019 viele Gespräche mit Kindern geführt, die mit Albinismus leben, sowie mit Regierungsbeamten und die relevanten nationalen und internationalen Gesetze und Richtlinien überprüft.

Die Bedrohung war 2014 mit einer Zunahme von Angriffen auf Menschen mit Albinismus, gepaart mit Entführungen und Menschenhandel, besonders hoch. Die Gründe für diese Entführungen sind auf den Glauben an Hexerei zurückzuführen. Die Menschen glauben, dass bestimmte Albino-Körperteile Reichtum und Glück bringen. Aus Angst vor Gleichaltrigen gehen einige Kinder mit Albinismus nicht zur Schule, sondern arbeiten oft auf dem Feld, was häufig eine schlechtere Alternative ist, da sie besonders empfindlich gegenüber Sonnenlicht sind.

Kinder mit Albinismus können häufig auch schlecht sehen, was in Schulklassen nicht berücksichtigt wird. Es kommt zu Mobbing und die Schulen verschlimmern dies noch. Die Regierung handelt nicht besser. Sie muss mehr Einsatz zeigen, um tödliche Mythen über den Albinismus zu zerstreuen und sicherstellen, dass alle Lehrer im öffentlichen Bildungssystem für die Bedürfnisse von Kindern sensibilisiert sind. Bisher hat sie bestimmte Aktionspläne zur Bekämpfung der Gewalt gegen Menschen mit Albinismus verabschiedet, wie beispielsweise die Empfehlungen des Regionalen Aktionsplans zum Albinismus in Afrika (da es sich um ein Thema handelt, das auf dem gesamten Kontinent relevant ist), aber sie muss mehr tun, um die Gesellschaft zu informieren. Sie muss sich mit Schutz, Prävention, Rechenschaftspflicht und Nichtdiskriminierung befassen.

Unterschiede zwischen dem städtischen und dem ländlichen Umfeld

Eine UNICEF-Forschungsarbeit aus dem Jahr 2019 über die Armutssituation in Mosambik kommt zu dem Schluss, dass 81% der Kinder in mindestens zwei der Dimensionskategorien (Familie, Ernährung, Bildung, Kinderarbeit, Gesundheit, WASH, Beteiligung und Wohnen) benachteiligt sind. In der Studie wurde insbesondere festgestellt, dass die Entbehrungen in den ländlichen Gebieten und in den Provinzen Niassa, Sambésia und Cabo Delgado besonders hoch sind.

Kinder, die in ländlichen Gebieten leben, leben in Haushalten, deren Eltern oder Erziehungsberechtigte wahrscheinlich weniger gebildet sind, wobei die Haupttätigkeit die Landwirtschaft ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder die Schule besuchen, ist daher geringer, wodurch der endlose Kreislauf der Armut bestehen bleibt. Andere Faktoren der Diskriminierung im ländlichen Umfeld sind schlechte Wasserquellen, schlechte Sanitäranlagen, fehlende Informations- und Kommunikationsgeräte, fehlender Strom, Kinderarbeit und Ernährung. Die Menschen im städtischen Umfeld haben einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung. Mädchen im städtischen Umfeld heiraten später als Mädchen in ländlichen Gebieten. Das Missverhältnis ist auch bei Teenagerschwangerschaften zu beobachten. Es ist dort jedoch weniger ausgeprägt.

Naturkatastrophen

Die Armutssituation in Mosambik wird zusätzlich durch Naturkatastrophen verschlimmert. Zu diesen Gefahren gehören Überschwemmungen (Fluss, Stadt, Küste), extreme Hitze und Waldbrände, Erdbeben und Wasserknappheit. Während dieser Zeit leidet Mosambik stark unter dem Verlust von Häusern, der schlechteren Wasserqualität, der Zunahme der individuellen Armut, dem Risiko von Krankheiten, der Ernährungsunsicherheit und Ernährungskrise. Malaria, die sich über das Wasser ausbreitet, verbreitet sich in diesen Zeiten leichter.

In jüngster Zeit wurde Mosambik von den Zyklonen Idai und Kenneth im Jahr 2019 und den Überschwemmungen im Jahr 2000 heimgesucht, die die Gesundheitsbedingungen verschlechtert haben. UNICEF hat in der Region gearbeitet, und damit die Bedingungen für Kinder verbessert und Impfstoffe bereitgestellt. Doch das Fehlen einer angemessenen Wasserversorgung ist ein ständiges Problem, das in ländlichen Gebieten jeweils noch schlimmer ist. Naturkatastrophen haben auch die ohnehin schon kaum vorhandenen Menschenrechte vieler Mosambikaner verschlechtert. Human Rights Watch berichtet, dass einige Überlebende des Zyklons Idai in Mosambik gezwungen wurden, im Tausch gegen Lebensmittel, Sex mit Gemeindevorständen zu haben. Die mosambikanische Regierung hat keine wirksamen Schritte zur Ahndung dieses Missbrauchs unternommen.

Recht auf Gesundheit

In Mosambik leiden Kinder an Unterernährung, Malaria, Cholera und Durchfall. Malaria ist relativ tödlich und sie betrifft viele Kinder: 30% der Sterblichkeitsrate von Kindern unter 7 Jahren wird auf Malaria zurückgeführt. HIV/AIDS trifft ebenfalls viele Menschen in Mosambik. 1,5 Millionen Menschen sind davon betroffen. Verschärft wird diese Situation in den ländlichen Gebieten, wo der Zugang zu Krankenhäusern und Gesundheitszentren eingeschränkt ist.

Etwa 30% der Bevölkerung hat keinen Zugang zu Gesundheitsdiensten, und nur 50% haben Zugang zu einem „akzeptablen“ Niveau an Gesundheitsversorgung. In ganz Mosambik gibt es 3 Ärzte pro 100.000 Menschen und Systeme zur Anwerbung von Personal sind kaum vorhanden. Natürlich ist die private Gesundheitsversorgung besser ausgestattet, doch sie steht nur dem wohlhabenderen Teil der Gesellschaft zur Verfügung. Private Krankenhäuser gibt es nur in bestimmten Städten. Die mosambikanische Regierung bietet keine angemessenen Dienstleistungen an und Mosambik ist oft auf externe Hilfe aus anderen Ländern angewiesen.

Recht auf Wasser

Nur die Hälfte der Mosambikaner hat Zugang zu einer verbesserten Wasserversorgung. Auch wenn sich die Situation seit den Neunzigerjahren verbessert hat, ist die Wasserversorgung immer noch deutlich zu schlecht. Noch schlimmer ist die Situation in den ländlichen Gebieten, wo nur jeder fünfte Mensch Oberflächenwasser als primäre Trinkwasserquelle nutzt. 76% der Bevölkerung verfügen nicht über verbesserte sanitäre Einrichtungen oder nutzen diese nicht. Es gibt Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Gebieten, sowie auch geografische Unterschiede, wobei die Versorgungssituation in den nördlichen Provinzen generell schlechter ist. Der Klimawandel und Naturkatastrophen verschlechtern den Zustand des Wassers und bergen Gesundheitsrisiken für die Mosambikaner.

Von diesen Erkrankungen sind vor allem Kinder betroffen, die ein höheres Risiko für Durchfallerkrankungen haben, eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern. Auch Kindern mit Behinderungen wird eine ausreichende Wasserversorgung vorenthalten. Eine weitere Gruppe, die stark darunter zu leiden hat, sind die Frauen und Mädchen, die aufgrund des Fehlens von Toiletten von sexuellen Übergriffen bedroht sind. UNICEF arbeitet in der Region und verbessert die Wasserversorgung und den Zugang zu ihr, doch das ist nicht ausreichend. Die mosambikanische Regierung muss handeln. Die Gemeinschaft sollte sich ebenfalls stärker engagieren, um die Wasserversorgung der Bedürftigen zu gewährleisten.

Recht auf Ernährung

Mosambik ist auch von chronischer Unterernährung betroffen, die sich auf die Schulleistungen, das Haushaltseinkommen und den Teufelskreis der Armut auswirkt. Bestimmte Regionen sind stärker davon betroffen. Dazu zählen Nampula, Cabo Delgado, Niassa und Sambésia. Es gibt viele Gründe dafür. Beispielsweise sind viele Mosambikaner zur Erzeugung ihrer Lebensmittel auf die Landwirtschaft angewiesen. Durch Dürren und Überschwemmungen wächst jedoch nicht viel. Es besteht auch ein Problem mit der Ernährung von Babys. Nur 13% der Kinder im Alter von 6-23 Monaten erhalten die Mindestmenge an Nahrung. Viele Mütter sind stark anämisch, was die Kinder bereits vor der Geburt stark belastet.

Kinderehen, Teenager-Schwangerschaften und Stigmatisierung

Die Kinderehe betrifft viele Mädchen in Mosambik: 48% der Mädchen sind vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet, 14% vor dem 15. Lebensjahr. Mosambik hat die höchste Prävalenzrate für Kinderehen und mit 649.000 die 15. höchste absolute Anzahl von Kinderbräuten. Die Kinderehe hält Mädchen von der Schule fern, verurteilt sie zu einem Leben in Armut und macht sie anfällig für körperlichen und sexuellen Missbrauch.

Die Kinderehe ist, wie von Girls Not Brides berichtet, durch Geschlechterungleichheit, Armut, Geschlechternormen und Schwangerschaften im Jugendalter bedingt. In den städtischen Gebieten sind 5,9% der Frauen unter 15 Jahren schwanger, während in den ländlichen Gebieten 9% unter 15 Jahren schwanger sind. Unter 18 Jahren sind 33,2% der Mädchen in städtischen Gebieten schwanger, während 44,4% in ländlichen Gebieten schwanger sind. Viele dieser Schwangerschaften entstehen durch Kinderehen, doch es ist außerdem ein Anstieg von Schwangerschaften außerhalb der Ehe festzustellen.

Obwohl diese Statistiken alarmierend sind, ist Mosambik eines von 20 Ländern, die sich verpflichten, die Kinderehe bis Ende 2020 abzuschaffen. Ein Thema, bei dem, durch die Verabschiedung des Gesetzes zum Eheverbot für Kinder unter 18 Jahren, bereits Fortschritte erzielt wurden. Dieses Gesetz wartet auf die Unterschrift des Präsidenten (Präsident Filipe Nyusi), der es unverzüglich unterzeichnen sollte. Diese Vorschläge bestehen seit der Universellen Periodischen Berichterstattung (UPR) im Jahr 2016, bei der Mosambik Empfehlungen zur Festlegung des Mindestalters zur Eheschließung bei 18 Jahren unterstützte.

Neben den Kinderehegesetzen muss die Regierung jedoch auch Maßnahmen ergreifen, um die neue Bildungsstrategie Mosambiks durchzusetzen, die den Bildungsbedarf aller Mädchen, einschließlich schwangerer und verheirateter Mädchen und junger Mütter, abdeckt. In diesem Bereich gibt es noch viel zu tun. Es besteht auch eine Stigmatisierung der Kinderehe und Teenagerschwangerschaften. Diese ist durch die lokalen Kulturen und Traditionen bedingt, die von Gemeinschaftsinstitutionen, religiösen Führern und Meinungsbildnern vermittelt und unterstützt werden.

Es ist daher noch schwieriger, diesen Frauen die ihnen zustehenden Menschenrechte einzuräumen. Es besteht auch eine Stigmatisierung von HIV und AIDS. Wie Berichte zeigen, wurden viele Frauen aus ihren Häusern vertrieben und von ihren Männern verlassen, weil sie HIV-positiv waren. Die Regierung muss Programme zur Information umsetzen, um das Stigma zu durchbrechen, dass Frauen mit HIV Hexen sind und das Ziel haben, ihren Mann zu töten.

LGBTQ-Rechte

Mosambik ist eines der wenigen Länder auf dem afrikanischen Kontinent, das auf Gesetze verzichtet, die Homosexualität verbieten. Das Land gilt als inspirierendes Beispiel für LGBT-Rechte. Tatsächlich hat der unabhängige UN-Experte für den Schutz vor Gewalt und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität betont, dass Mosambik LGBT-Personen relativ von der Gewalt, der sie ansonsten in anderen Ländern ausgesetzt sind, abgeschirmt hat. Diese Akzeptanz ist jedoch begrenzt: Menschen aus der LGBT-Gemeinschaft sollen „ihre wahre Natur verbergen“.

Daher verfügt Mosambik nicht über international anerkannte LGBT-Menschenrechtsgesetze. Ihre Ausgrenzung hat zu ihrer Marginalisierung geführt. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Fehlen von Gewalt und offizieller Diskriminierung keineswegs gleichbedeutend mit dem Fehlen anderer Formen der Marginalisierung ist. Aufgrund dieser Tatsache muss der Staat im ganzen Land Gesetze erlassen, die insbesondere die LGBT-Rechte schützt.

Kinderarbeit und Sexhandel

Die Situation im Bereich Kinderarbeit in Mosambik macht moderate Fortschritte. Es wurden mäßige Bemühungen unternommen, um die schlimmsten Formen der Kinderarbeit (Sexhandel) zu beseitigen. Mit der Änderung des Gesetzes über das nationale Bildungssystem wurde das Pflichtschulalter auf 15 Jahre angehoben und 15 Jahre als Mindestalter für die Erwerbstätigkeit festgelegt, wodurch die Ausnahme für Kinder im Alter von 12 Jahren zu arbeiten, aufgehoben wurde. Auch bei der Ausbildung von Strafverfolgungsbeamten, einschließlich Workshops für Journalisten, wurden Verbesserungen vorgenommen, um die Fähigkeit der Regierung zur Verfolgung von Menschenhandel zu verbessern.

Obwohl diese Veränderungen auf dem Papier gut aussehen, sind die Kinder in Mosambik mit Zwangsarbeit im Haushalt und gefährlichen Aufgaben bei der Tabakproduktion an den schlimmsten Formen der Kinderarbeit beteiligt. Die Inspektoren erhalten keine ausreichende Ausbildung und die Regierung verfügt nicht über die Mittel, um sie anzubieten. Infolgedessen arbeiten 22,5% der Kinder im Alter von 5-14 Jahren und 69,5% der Kinder im Alter von 5-14 Jahren gehen zur Schule, wobei 22,4% sowohl Arbeit als auch Schule kombinieren.

Kinder, die in Mosambik arbeiten, sind in den folgenden Bereichen beschäftigt: Landwirtschaft, Industrie, Dienstleistungen und den schlimmsten Formen der Kinderarbeit, einschließlich der kommerziellen sexuellen Ausbeutung (manchmal als Folge des Menschenhandels), Zwangsarbeit in der Landwirtschaft, im Bergbau und im Verkauf (manchmal als Folge des Menschenhandels). Sie sind außerdem an illegalen Aktivitäten beteiligt, insbesondere im Zusammenhang mit dem Drogenhandel. Die Regierung hat im Einklang mit diesen Statistiken Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarbeit vorgeschlagen.

Insbesondere hat Mosambik einen Nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit gestartet (2017-2022), der darauf abzielt, 70% der Fälle der schlimmsten Formen der Kinderarbeit nach Provinz und Aktivität zu erfassen und 20.000 der davon betroffenen Kinder daraus zu befreien, um sie in das sogenannte „Grundlegende Soziale Subventionsprogramm“ aufzunehmen. Es handelt sich um ein von der Regierung und aus Spenden finanziertes Programm, das verwaisten Kindern finanzielle Hilfe gewährt und darauf abzielt, den Besuch der Sekundarschule zu verbessern. Es gibt auch Programme und von NGOs finanzierte Programme, die darauf abzielen, Kindesmissbrauch im Zusammenhang mit Kinderarbeit und sexueller Ausbeutung zu beseitigen. Es bleibt noch viel zu tun und die Zusammenarbeit zwischen den arbeitsrechtlichen Strafverfolgungsbehörden muss weiter ausgebaut werden.

Der Kinderhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und der Zwangsarbeit ist ebenfalls ein Thema in Mosambik. Viele Mosambikaner werden über Simbabwe nach Südafrika verschleppt, das zu diesem Zweck zu einem Zielland geworden ist. Viele mosambikanische Flüchtlingskinder haben in landwirtschaftlichen Betrieben gearbeitet und erhalten kleine Zuschüsse. Einige Kinder, insbesondere Frauen, werden nur zur Zwangsprostitution gehandelt, und es gibt auch einen Menschenhandel für Körperteile (Organentnahme). Der Menschenhandel ist in Mosambik weit verbreitet und die UNESCO hat viele Fälle von Kinderhandel in Mosambik festgestellt. Die Regierung muss handeln.

Das Recht auf Nichtdiskriminierung

Die mosambikanische Verfassung, die 1990 nach dem nationalen Unabhängigkeitstag am 25. Juni 1975 geschaffen wurde, betont das Recht der Bürger auf „Freiheit, Einheit, Gerechtigkeit und Fortschritt“. Die Regierung geht davon aus, dass „dem mosambikanischen Volk seine Grundrechte und -freiheiten zurückgegeben wurden“. Die heutige Regierung Mosambiks ist eine parteipolitische Mehrparteiendemokratie mit einer frei gewählten republikanischen Regierungsform. Mosambik hat eindeutig viele Menschenrechtsverletzungen begangen und verfügt nicht über die Mittel, diese zu korrigieren.

Kinder sind nicht sicher und sie sind vielen gefährlichen Situationen ausgesetzt. Es besteht eine hohe Armut, einen niedrigen Zugang zur Gesundheitsversorgung, einen eingeschränkten Zugang zu Bildung, zahlreiche Fälle von Kinderarbeit und ein hohes Gefälle zwischen der städtischen und der ländlichen Bevölkerung. Es gab auch Berichte, in denen Folter und andere grausame Strafen, harte Haftbedingungen in Haftanstalten und Gefangenenlagern aufgedeckt wurden, sowie einige Beschwerden über mangelnde Meinungsfreiheit und Presse- und Medienfreiheit, mit Gewalt, Belästigung und Zensur. Die Regierung setzt Gesetze nicht effektiv durch, was zu Korruption führt.

Recht auf Identität und Nationalität

Die Staatsbürgerschaft wird durch Geburt innerhalb des Landes erworben und es besteht eine gesetzliche Verpflichtung, die Geburt eines Kindes anzuzeigen; doch diese Anzeigen erfolgen nicht immer. Die Organisation für die Geburtsanzeigen ist dezentral organisiert. Die Geburtsanzeigen verzögern sich in ländlichen Gebieten und es bestehen oft kulturelle Praktiken, die eine Frau daran hindern, von ihrem gesetzlichen Recht Gebrauch zu machen, ihr Kind ohne die Anwesenheit des Vaters des Kindes zu registrieren. Dies ist problematisch, da Frauen in schlechten familiären Situationen ihr Kind allein aufziehen müssen.

Frauen in ländlichen Gebieten müssen weite Wege zurücklegen, um die Meldeämter zu erreichen. Die fehlende Registrierung führt zu vielen Problemen, wie z.B. der fehlenden Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, dem eingeschränkten Zugang zu Gesundheitsversorgung und weiterführender Bildung und der Unfähigkeit, einen offiziellen Ausweis zu erhalten. Eine Geburtsurkunde ist ein Identitätsnachweis und die Möglichkeit für den Zugang zu Bildung, der Teilnahme an Wahlen und der Möglichkeit von Erbschaften.

Es ist leicht, Kinder nicht zu registrieren. Dadurch werden sie nicht als Bürger ihres eigenen Landes betrachtet. Einige Familien auf dem Land wissen nicht einmal, dass sie ihre Kinder registrieren müssen. Es wird auch eine Gebühr für die Geburtsurkunde erhoben, wobei für die Registrierung der Geburt keine Gebühr anfällt. Die Regierungen von Kanada und Norwegen haben Hilfe bei Registrierungsprogrammen von Geburten angeboten, ein weiterer Beweis dafür, dass die Regierung Mosambiks nicht genug tut.

Kindgerechter Sozialschutz

In Mosambik hat die Regierung mit Hilfe von UNICEF kindergerechte Sozialschutzprogramme eingerichtet. Dazu gehören die nationale Strategie für einen kindgerechten Sozialschutz, die nationale Strategie zur Verhinderung und Beseitigung von Kinderehen und die Regelungen für alternative Betreuung. UNICEF hat auch bei der Planung für die Meldeämter und Bevölkerungsstatistiken geholfen. Mit diesen Zielen hofft die Regierung, mehrere Menschenrechtsverletzungen zu beheben, in der Hoffnung, einen ganzheitlichen Ansatz zu schaffen. Viele andere Programme sind notwendig, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Ein kindgerechtes Sozialschutzprogramm gewährleistet die Sorge der Regierung um die Rechte der Kinder, mit der Möglichkeit, gegen Armut und schlechte Gesundheit vorzugehen.

Aktuelle Probleme

In Mosambik haben sich islamistische bewaffnete terroristische Gruppen entwickelt, die in der nördlichen Provinz Cabo Delgado zahlreiche Terroranschläge verüben. Islamische Terroristen stürmen Dörfer und brennen Häuser nieder, was zu Vertreibungen führt. Dies nimmt im Zeitraum nach tropischen Wirbelstürmen zu. Die staatlichen Sicherheitskräfte Mosambiks nehmen als Reaktion auf die Anschläge willkürliche Verhaftungen vor. Sie begehen Menschenrechtsverletzungen, weil sie nicht angemessen auf den Terrorismus reagieren.

Kindersoldaten

Tausende von Kindersoldaten wurden in Mosambik während des mosambikanischen Bürgerkriegs von 1977 bis 1992 eingesetzt. Mosambik hat sich jedoch für ein Verbot der Wehrpflicht für Kinder unter 18 Jahren eingesetzt, welches in Kriegszeiten weniger streng ist. Da es in Mosambik aktuell keine bewaffneten Konflikte gibt, gibt es derzeit keine Hinweise auf die Rekrutierung von Minderjährigen. Die Kindersoldaten von früher verarbeiten jedoch noch immer das Trauma der militärischen Erfahrung, das sie erlebt haben und mit dem die Regierung nicht gut umgeht.

Geschrieben von Leah Benque

Übersetzt von Katrin Glatzer

Lektorat Anita Kister

Zuletzt aktualisiert am 9. Februar 2020

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