Im August 2021 übernahmen die Taliban, nach einer blitzartigen Militäroffensive, innerhalb von weniger als zehn Tagen die Macht in Afghanistan und eroberten die wichtigsten Städte. Seitdem wurde eine Reihe restriktiver Maßnahmen verhängt, die sich vor allem gegen Mädchen und junge Frauen richten. Ab September 2021 wurde ihnen der Zugang zur Sekundarschule verboten, 2022 folgte der Ausschluss von den Universitäten. Nach und nach schränkten die Taliban auch ihr Recht auf Arbeit, ihre Präsenz im öffentlichen Raum und ihre Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ein.
Das vollständige Verbot des Zugangs zu Bildung für Mädchen in Afghanistan
Seit drei Jahren in Folge dürfen Mädchen keine weiterführende Schule mehr besuchen. Damit sind heute 2,2 Millionen Mädchen von diesem Verbot betroffen (Russell, 2025; UNO-Infos, 2025). Seit dem Erlass des Dekrets durch die De-facto-Behörden im März 2022 ist Afghanistan das einzige Land der Welt, in dem Frauen und Mädchen der Zugang zu Sekundar- und Hochschulbildung verwehrt ist (Nowrouzi, 2025).
Das Verbot des Zugangs zu Bildung hat schwerwiegende Folgen für afghanische Mädchen. So bedeutet es oft das Ende ihrer Träume und ihres sozialen Lebens. Wie auch für die 16-jährige Zainab, die seit März 2022 nicht mehr zur Schule gehen darf: „Jedes Mal, wenn ich meine alten Schulbücher wieder zur Hand nehme, breche ich in Tränen aus. Da wird mir bewusst, wie sehr ich die Schule, meine Freunde und meine Lehrer vermisse“ (Coursac, 2025). Ebenso führt dieses Verbot auch zu Zwangsheirat und Zwangsschwangerschaften, sowie zu großen psychischen Problemen (UN Infos, 2025).
Die religiösen Zentren, „Madrasas“ genannt, konzentrieren sich auf die islamische Lehre und sind heute für Mädchen und junge Frauen die einzige Möglichkeit, Zugang zu einer Form der Bildung zu erhalten. Allerdings haben einige von ihnen ihr Lehrangebot seit dem Verbot der regulären Schulen ausgeweitet und unterrichten nun auch Fächer wie Naturwissenschaften und Sprachen. Dies ist bei der 20-jährigen Safia der Fall, die an der Madrasa Al-Hadith Paschtu unterrichtet.
Letztere befaßt sich mit dem Fiqh, das für die muslimische Praxis unverzichtbare islamische Regelwerk, betont aber auch, dass diese Einrichtungen keinesfalls einen Ersatz für traditionelle Schulen darstellen können. Richard Bennett, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Afghanistan, äußerte seine Besorgnis über die eingeschränkte Bildung, die in den Madrasas vermittelt wird (Nowrouzi, 2025).
Zusätzlich zur Schließung von Schulen haben die Taliban afghanische Frauen aus Nichtregierungsorganisationen und öffentlichen Ämtern verdrängt. Anfang September 2025 haben sie afghanischen Mitarbeiterinnen faktisch verboten, ihre Tätigkeit beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) auszuüben (UNO Infos, 2025).
Gewaltanwendung und fremdbestimmte Körper: Die Gesundheit von Mädchen in Afghanistan
Auch wenn Frauen seit einer Ankündigung der De-facto-Behörden im März 2024 bei Vergehen wie von zu Hause Weglaufen, Nichteinhaltung der Kleidungsvorschriften oder Einkäufen ohne männlichen Vormund öffentlich ausgepeitscht und gesteinigt werden können, liegt die Gewalt gegen Mädchen vielmehr in anderen Bereichen (UNO Infos, 2025).
Zunächst einmal sind afghanische Mädchen von Zwangsheirat betroffen: Im Jahr 2023 wurden 28,7 % der Mädchen unter 18 Jahren und 9,6 % der Mädchen unter 15 Jahren verheiratet (UN Women, 2025; Alizada, 2024). Am stärksten betroffen sind Mädchen aus benachteiligten Familien oder Regionen.
Die wirtschaftliche und humanitäre Krise stürzt diese Familien in solche Armut, dass sie ihre Töchter verkaufen oder den Verkauf ihrer Töchter in Betracht ziehen (UN Women, 2025). So hat sich der Verkauf kleiner Mädchen, zwecks Heirat mit viel älteren Männern, seit der Machtübernahme der Taliban aufgrund der extremen Armut verdreifacht (France 24, 2022).
Die Kombination aus Schulverbot und Zwangsheirat hat einen Anstieg der Zwangsschwangerschaften zur Folge. Und, wenn eine junge Frau innerhalb eines Jahres nach der Hochzeit kein Kind zur Welt bringt, ist sie unterschiedlichen Formen von Gewalt ausgesetzt.
Der Mann kann dann die Scheidung einreichen oder eine zweite Frau heiraten, was jedoch auch zu einer Zunahme der häuslichen Gewalt führen kann. Der Mangel an Bildung erschwert es zusätzlich, das Bewusstsein für geschlechtsspezifische Gewalt zu schärfen (UN Women, 2025). Die Weltgesundheitsorganisation berichtet, dass 90 % der afghanischen Frauen Opfer häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt sind oder waren (Women’s Hope International, 2025).
Sicherheit und Freiheiten von Mädchen in Afghanistan
Bildung und Sicherheit sind für afghanische Mädchen mittlerweile weitgehend nicht zugänglich. Die erwähnten Maßnahmen, die durch die jüngste Naturkatastrophe noch verschärft wurden, verstärken ihre Isolation und stellen eine direkte Bedrohung ihrer Grundrechte dar.

Alltägliche Einschränkungen und Kontrolle der Freiheiten
Seit 2021 wurden von den De-facto-Behörden fast hundert Dekrete erlassen, die darauf abzielen, die Mobilität von Mädchen und Frauen in der Gesellschaft einzuschränken. Diese Dekrete sollten eigentlich wieder aufgehoben werden, sind aber bis heute in Kraft (UN Infos, 2025).
Seit 2024 wird eine junge Frau, die öffentlich das Wort ergreift, vom Taliban-Regime gemäß einem im selben Jahr erlassenen Gesetz mit dem Titel „Gesetz zur Verhinderung von Laster und zur Förderung der Tugend” der moralischen Verfehlung beschuldigt. Der „Sittenpolizist” hat dann die Aufgabe, Mädchen und Frauen, die sich nicht an den Moralkodex halten, zu bedrohen und festzunehmen, damit sie vor die Taliban-Gerichte gestellt werden können (Amnesty, 2025).
Humanitäre Krisen und der Kampf ums Überleben
Seit der Machtübernahme durch die Taliban im Jahr 2021 nimmt die Armut zu. Laut dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen lebten im Januar 2024 85 % der Afghanen von weniger als einem Dollar pro Tag, im März 2023 benötigten etwa 23,7 Millionen Menschen humanitäre Hilfe und schließlich waren 2024 2,9 Millionen Kinder akut unterernährt (Amnesty, 2025; UNDP, 2024; UN Info, 2023).
Der Iran hat seit Juni 2025 fast 450.000 Afghanen aus seinem Staatsgebiet ausgewiesen. Die iranische Regierung bedauerte dies und erklärte, dass der Iran nur über begrenzte Kapazitäten verfüge. Pakistan hat ebenfalls denselben Prozess durchgeführt, und insgesamt 1,4 Millionen Menschen gezwungen, nach Afghanistan zurückzukehren (Le Monde, 2025; Hochkommissariat für Flüchtlinge, 2025).
Schließlich wurde Afghanistan am 31. August 2025 von einem Erdbeben der Stärke 6 und einer Reihe von Nachbeben heimgesucht. 263.000 Kinder waren davon betroffen, 1172 starben (HAJJ, 2025). 7000 Häuser wurden zerstört, es kam zu Erdrutschen und zur Zerstörung von Kommunikationsmitteln, was eine Verbesserung der Lebensbedingungen bei Einbruch des Winters unmöglich macht (UNO-Infos, 2025).
Erste internationale Anerkennung geschlechtsbezogener Verbrechen
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) erließ am 8. Juli 2025 zwei Haftbefehle wegen Verfolgung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts gegen zwei Taliban-Führer, Abdul Hakim Haqqani und Haibatullah (Breitwieser-Faria, 2025). Nach Angaben des IStGH haben die beiden Männer „Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das die Verfolgung aus geschlechtsbezogenen Gründen darstellt, angeordnet, dazu angestiftet oder dazu aufgefordert” und sich damit der oben genannten Verbrechen schuldig gemacht.
Der Ankläger des IStGH, Karim A. A. Khan, stellte klar, dass es für die Taliban sinnlos sei, sich auf die Scharia zu berufen, um die Missachtung grundlegender Menschenrechte zu rechtfertigen (Internationaler Strafgerichtshof, 2025). Diese Haftbefehle sind die ersten, die wegen Verfolgung aufgrund des Geschlechts erlassen wurden, und daher von großer Bedeutung für die Anerkennung und Durchsetzung der Rechte afghanischer Frauen und Mädchen (Breitwieser-Faria, 2025).
Hoffnungsschimmer für die Zukunft junger Mädchen in Afghanistan
Die Lage in Afghanistan wird als ziemlich ernst eingeschätzt, aber es gibt noch einige Hoffnungsschimmer für afghanische Mädchen. Lokale Zusammenschlüsse und Solidaritätsnetzwerke organisieren sich diskret, um Lern- und Unterstützungsräumlichkeiten aufrechtzuerhalten, oft unter Gefahr für ihre eigene Sicherheit. Mehrere internationale Organisationen setzen ihre Bemühungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern in Afghanistan fort und unterstützen dabei sowohl die Bildung und Gesundheit als auch den Schutz der Schwächsten.
Die internationale Gemeinschaft leistet weiterhin wichtige Unterstützung durch Bildungs- und Gesundheitsprogramme und erinnert daran, dass die Rechte von Mädchen universell und unveräußerlich sind. Schließlich setzt die Anerkennung geschlechtsbezogener Verbrechen durch die internationale Justiz einen historischen Meilenstein: Sie sendet ein starkes Signal gegen Straffreiheit und ebnet den Weg für einen besseren Schutz von Mädchen und Frauen.
Tatsächlich hat der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen am 6. Oktober 2025 eine Resolution zur Errichtung einer unabhängigen Ermittlungserhebung für Afghanistan verabschiedet, was „einen entscheidenden Fortschritt im Kampf gegen systematische Rechtsverletzungen und Missbräuche in Afghanistan, insbesondere gegenüber Frauen, Mädchen und LGBTQI+-Personen“ darstellt, so Sandra Epal-Ratjen, Direktorin für internationale Interessenvertretung bei der Internationalen Juristenkommission (International Commission of Jurists, 2025).

Bei Humanium widmen wir uns täglich der Förderung und dem Schutz der Kinderrechte weltweit. Eine echte und nachhaltige Veränderung erfordert sowohl ein globales Bewusstsein als auch lokales Handeln. Mit allen gemeinsam bekräftigen wir, dass die Rechte afghanischer Mädchen, wie die aller Kinder, allgemeingültig und unabdingbar sind und geschützt werden müssen. Deshalb laden wir Sie ein, die Mission von Humanium zu unterstützen, sei es durch ehrenamtliches Engagement, eine Spende oder die Patenschaft für ein bedürftiges Kind.
Verfasst von Morgane Schmutz
Übersetzt von Margit Bertling
Lektorat von Susanne Schröder
Bibliographie:
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