Kinder auf den Philippinen
Kinderrechte auf den Philippinen verwirklichen
Die Philippinen waren früher von bewaffneten Konflikten und Naturkatastrophen betroffen und erleben heute einen für die Zukunft verheißungsvollen und vielversprechenden Aufschwung. Die Kinderrechte halten mit diesem Aufschwung Schritt. Auch wenn sie noch weit von der vollständigen Einhaltung entfernt sind, lassen die Bereitschaft und die Offenheit des Landes auf baldige bedeutende Verbesserungen hoffen.
Index der Realisierung von Kinderrechten : 7,36/ 10 Bevölkerung : 105,7 M. Lebenserwartung : 68,72 Jahre
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Hauptprobleme, mit denen die Kinder auf den Philippinen konfrontiert sind:
Auf den Philippinen lebt fast jeder Dritte unterhalb der Armutsgrenze. Das Land befindet sich derzeit mitten im wirtschaftlichen Wachstum. Obwohl dies auf eine vielversprechende Zukunft deutet, bleibt die derzeitige Situation für zahlreiche Haushalte desolat.
Arme Familien leiden oftmals unter Hunger oder unter Mangelernährung, was zu zahlreichen Gesundheitsproblemen führt, insbesondere bei Kindern, die physisch gesehen verletzlicher sind als Erwachsene.
Der Prozentsatz der Kindersterblichkeit ist auf den Philippinen besonders hoch. Außerdem ist jedes 5. Neugeborene bei der Geburt untergewichtig. Die Geburt stellt nicht nur für das Kind, sondern auch für die Mutter ein Risiko dar. In diesem Land ist die Anzahl der Frauen die bei der Geburt sterben, in der Tat noch ziemlich hoch. Vor allem seitdem sehr viele junge Mädchen aufgrund der mangelnden Aufklärung und Zurverfügungstellung von Verhütungsmitteln ungewollten Schwangerschaften ausgesetzt sind.
Außerdem ist der Zugang zur Gesundheitsvorsorge in den abgelegenen Regionen des Landes sehr schwierig. Natürlich sind in diesen Gegenden die Unterernährung und die daraus resultierenden Probleme am gravierendsten.
Und schließlich kümmert man sich auf den Philippinen nicht ausreichend um Kinder mit psychischen Problemen. Sie bleiben am Rande der Gesellschaft und erfahren keine angemessene Pflege und Strukturen.
Mehr als 10% der philippinischen Kinder sind zur Arbeit gezwungen, um zum Familieneinkommen beizutragen.
Fast eine Million junger Philippiner kümmert sich in den öffentlichen Mülldeponien um die Wiederverwertung von Abfall. Sie arbeiten unter völlig ungesunden Bedingungen, die oft schwere Folgen für ihre Gesundheit haben.
Andere Kinder finden in ländlichen Bereichen eine Arbeit. Sie arbeiten ohne Pause auf Zuckerrohr-, Reis oder Teeplantagen – je nach Bedarf. Junge Philippiner sind auch in ihrem nationalen Fischereisektor beschäftigt, einem in diesem Land recht weit verbreiteten Bereich.
Recht auf Nichtdiskriminierung
Gegenüber unehelich geborenen Kindern: Sie sind das Ziel einer beträchtlichen Diskriminierung. Im Gesetz werden sie zum Beispiel noch immer als „uneheliche“ Kinder bezeichnet – ein zutiefst negativer und ungerechter Ausdruck, denn sie haben es sich nicht ausgesucht, unter solchen Umständen auf die Welt zu kommen. Außerdem ist ihr Erbrecht drastisch eingeschränkt. Sie sind also eindeutig nicht auf einer Stufe mit Kindern verheirateter Eltern.
Gegenüber der einheimischen Bevölkerung: Die Kinder dieser Minderheiten sind regelmäßig Opfer von rassistisch motivierten Taten. Auch die Gesetzgebung beschützt sie davor nicht. Ihre Meinung wird kaum angehört, während für die anderen Kinder auf den Philippinen kürzlich große Fortschritte verbucht werden konnten.
Egal ob in Sachen Bildung, Gesundheit oder auch dem Recht auf Leben, Kinder von Ureinwohnen werden weniger zuvorkommend behandelt als andere Kinder.
Gegenüber jungen Mädchen: Diese können ihre Rechte ebenfalls nicht vollumfänglich nutzen. Junge Mädchen sind Opfer offenkundiger Diskriminierung, unter deren Folgen sie ihr ganzes Leben lang leiden. Die Einstellungen müssen sich einer radikalen Änderung unterziehen wenn sich der Gedanke einer Geschlechtergleichheit jemals durchsetzen soll.
Gegenüber behinderten Kindern: Aufgrund der Mangelernährung und des Mangels an Hygiene gibt es auf den Philippinen eine hohe Anzahl an behinderten Kindern. Das Land muss eine ausreichende Anzahl an Einrichtungen gründen, welche auf eine adäquate Art und Weise den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden können. Folglich ist für sie der Zugang zu Erziehungs- und Gesundheitsleistungen stark eingeschränkt.
Die Philippinen sind eine der 20 Staaten, die massiv Kinder als Soldaten bei bewaffneten Konflikten einsetzen. Obwohl einige bewaffnete Truppen neuerdings den Willen bekundeten, keine Kinder mehr einzusetzen, ist man vom völligen Verzicht auf Kindersoldaten noch weit entfernt.
Der Einsatz von Kindersoldaten ist von der Internationalen Kinderrechtskonvention komplett verboten und hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Kindes. Diese Kinder werden in gefährlichen und grausamen Umgebungen aufgesammelt, in der sich permanent der Gefahr aussetzen umgebracht zu werden. Als Beispiel dienen ihnen aggressive und brutale Männer, die einen sehr negativen Einfluss auf ihre Entwicklung haben.
14 % der jungen Frauen auf den Philippinen werden vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet. Man bereitet sie schon sehr früh auf ihre spätere Rolle als Ehefrau vor. Doch diese Ehen haben oft schlimme Folgen für die Gesundheit dieser jungen Mädchen, die die Folgen einer Ehe noch nicht erfassen können.
Körperliche Züchtigungen kommen auf den Philippinen sehr häufig vor, insbesondere im familiären Umfeld. Es gibt hierfür keinerlei gesonderte Gesetzgebung. So leiden zahlreiche Kinder täglich unter der Gewalt ihrer Eltern, die sie grausam und entwürdigend behandeln.
In einigen Familien sind Kinder auch sexuellem Missbrauch ausgesetzt. Dies sind schlimme Taten und allzu oft ziehen sie keine Strafe nach sich, denn die Justiz schützt Kinder, die Opfer von Drohungen und Einschüchterungen seitens Krimineller werden, nur sehr unzureichend.
Das Komitee der Kinderrechte äußert sich sehr besorgt bezüglich der Jugendgerichtsbarkeit. Im Rahmen bewaffneter Konflikte wurden auf den Philippinen zahlreiche Exekutionen und außergerichtliche Festnahmen unternommen. Leider entgingen auch Kinder diesen ungestraften Verbrechen nicht. Der Angriff auf das Recht auf Leben von Kindern ist das höchste Verbrechen gegen die Kinderrechtskonvention. Das Land muss daher alles dransetzen, diese Praktiken zu stoppen und endlich die Verantwortlichen zu bestrafen. Heutzutage sind die Maßnahmen gegen diese außergerichtlichen Verbrechen zu gering und die Ergebnisse dieser Strafverfolgungen äußerst enttäuschend.
Außerdem wurden hunderte Personen auf den Philippinen Opfer von erzwungenem Verschwinden. Kommen sie zurück (eher selten), sind sie aufgrund des Erlebten sowohl körperlich als auch mental traumatisiert.
Kinder in Haft sind nicht de facto so geschützt, wie es sich gehört. Obwohl die Gesetzgebung des Landes jegliche unmenschlichen und entwürdigenden Maßnahmen verbietet, lassen zahlreiche Berichte erahnen, dass bei Kindern in Haft auch Folter angewendet wird.
Auf den Philippinen werden 17 % der Geburten nicht offiziell registriert. Das Land hat in diesem Bereich in neuester Zeit große Fortschritte gemacht. Dennoch haben nicht alle Kinder von diesen Verbesserungen profitiert. Daher haben die meisten muslimischen Kinder oder Kinder von Ureinwohnern weiterhin keine offizielle Identität.
Dies führt diese Menschen zu großen Problemen, denn sie können ihre Rechte nicht in vollem Maße nutzen, da sie in den Augen der Gesellschaft als unsichtbar gelten.