Humanium gibt eine gemeinsame Erklärung auf der jährlichen Ganztagestagung des Menschenrechtsrates zu den Rechten des Kindes ab

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Am 1. März 2021 fand die ganztägige Jahrestagung des Menschenrechtsrates zu den Rechten des Kindes statt. Die diesjährige Tagung stand unter dem Motto „Die Rechte des Kindes und die Ziele für nachhaltige Entwicklung“. Humanium gab zusammen mit anderen NROs eine gemeinsame Erklärung ab, in der die Notwendigkeit betont wurde, Kinder zu schützen, in sie zu investieren und sie zu stärken, um die globale Entwicklung am schnellsten zu beschleunigen.

Die Verwirklichung von Kinderrechten und die Globale Nachhaltigkeitsagenda (SDG)

Das Hauptanliegen der jährlichen Tagung war es hervorzuheben, wie die Ziele der globalen Nachhaltigkeitsagenda in Bezug auf die Rechte der Kinder einheitlich umgesetzt werden können. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte betonte dabei in Ihrer Eröffnungsrede der Jahrestagung, dass „die Umsetzung von Kinderrechten eine Voraussetzung sei um die Globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und dass es nicht möglich wäre, die Zukunft der Welt von dessen jüngster Generation zu trennen“.

Die Covid-19 Pandemie hat die Rechte von Kindern verschlechtert und die vorherrschenden Ungleichheiten und Diskriminierungen offenbart. Tatsächlich wurden im Laufe des Tages zahlreiche Empfehlungen hervorgebracht, um Strategien zu entwickeln, die Kinder zu erreichen, die aufgrund der Covid-19 Pandemie, aber auch ausserhalb dieses Kontextes, zurückgelassen wurden und solche die sich  auf die Integration einer geschlechtsspezifischen Perspektive konzentrieren.

Die Erholung von Covid-19

Humanium, gemeinsam mit einer Gruppe von mitunterzeichnenden NROs gab eine gemeinsame Stellungnahme ab, in der es bekräftigte, dass die Erholung von Covid-19 nur mit einem Fokus auf zukünftige Generationen und durch Gerechtigkeit und Verantwortung zwischen den Generationen ermöglicht werden kann. Insbesondere forderten Humanium und die Gruppe von NROs die UN-Mitgliedstaaten auf, die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele in den internationalen Kinderrechtsgesetzen und -standards fest zu verankern. Die Förderung eines ganzheitlichen Ansatzes für die 2030 Agenda, bei dem niemanden zurückgelassen wird; die Gewährleistung eines bürgerlichen Raums für Kinder, durch die Stärkung der Rahmenbedingungen und der Schaffung sicherer Online- und Offline-Räume für die Beteiligung von Kindern an Entscheidungsprozessen; die Beschleunigung des Fortschritts und der Investitionen in Bildungs– und Sozialschutzsystemen für Kinder als entscheidende Voraussetzungen für die Erreichung anderer globaler Nachhaltigkeitsziele; sowie die formelle Anerkennung des Rechts auf eine sichere, saubere und gesunde Umwelt zu unterstützen.

Außerdem wurde an diesem Jahrestag eine Erklärung im Namen der Europäischen Union abgegeben, die sich auf bestehende Lücken und Hindernisse konzentrierte, von denen Kinder bereits vor der Pandemie betroffen waren. Darüber hinaus wurden aufschlussreiche Vorschläge zur Überwindung dieser Probleme geliefert, einschließlich einer zuverlässigen Datenüberwachung und -erfassung, um Ausgrenzung und sich überschneidende Formen der Diskriminierung zu identifizieren. Des Weiteren wurde eine Folgenabschätzung der Rechte des Kindes vorgeschlagen, sowie die Förderung von Behörden die sich auf den Schutz von Kinderrechten spezialisieren, sowie die Einbeziehung von Kinderstimmen bei Entscheidungsprozessen.

Die Bedeutung von Kinderbeteiligung

Die besondere Neuheit dieses Jahres war die Tatsache, dass das UN-Menschenrechtsbüro mit der Child Rights Connect Taskforce der SDG zusammengearbeitet hat, um die Teilnahme von Kindern sicherzustellen. Um einen Raum für einen generationsübergreifenden Dialog mit Kindern zu schaffen und die Beiträge und Erfahrungen der Kinder zu ihren eigenen Rechten und den SDGs zu erhalten, fanden vor der jährlichen Tagung 17 Konsultationen mit Kindern auf der ganzen Welt statt. Während des Jahrestages nahmen zwei der Kinder, die an den Konsultationen teilnahmen, als Diskussionsteilnehmer teil, welches als ein Meilenstein gewertet werden kann, da Kinder zum ersten Mal als Vertreter der Zivilgesellschaft das Wort ergriffen.

Ein 17-jähriger Kinderrechtsaktivist aus Südafrika gab eine gemeinsame Erklärung als Kinderberater für Child Rights Connect ab und konzentrierte sich auf die Notwendigkeit, eine Welt zu schaffen, in der alle Kinder eine effektive und qualitativ hochwertige Bildung haben würden, eine Welt ohne Umweltverschmutzung und Klimawandel, eine Welt, in der Kinder ständig am Entscheidungsprozess und an der Arbeit an den SDGs beteiligt sind.

Die Beteiligung von Kindern stand im Mittelpunkt dieser Tagung, und mehrere NROs bekräftigten ihr Engagement für dieses wichtige Ziel. Zum Beispiel hat die NRO Edmund Rice International (ERI) die Stimmen von 120.000 Kindern in ganz Indien durch das Kinderparlament gestärkt. Sie haben die SDG 18 entworfen, in dem sie das Recht der Kinder auf Teilnahme an der Verwirklichung der globalen Agenda fordern.

Die Beteiligung von Kindern ist von entscheidender Bedeutung, da durch die Einbeziehung der Stimmen von Kindern in den Entscheidungsprozessen ihre Bedürfnisse bewertet und Mechanismen entwickelt werden können um diese zu ermöglichen. In Bezug auf die Teilnahme von Kindern sagte Michelle Bachelet: „Es ist Zeit, ihrem Ruf zu folgen. Um ihnen ihren Platz am Tisch zu geben. Es ist Zeit, dass wir zu ihnen nicht nur für  Inspiration, sondern auch nach Führung suchen. Ihre Leidenschaft und ihr Handeln bei der Verteidigung ihrer Rechte – und der Rechte von uns allen – machen mich ebenso bescheiden wie stolz – aber vor allem bringt es mir ein Gefühl der Verantwortung.

Humanium’s Stimme für Kinder

Humanium setzt sich für eine globale Entwicklung ein, die mit den Rechten der Kinder einhergeht. Eine nachhaltige Zukunft ist ohne die Stärkung der Rechte heutiger und künftiger Generationen nicht vorstellbar. Aus diesem Grund arbeitet Humanium aktiv an Projekten zum Schutz ihrer Rechte.

Humanium hat in der Tat den Vereinten Nationen einen Vorschlag für den allgemeinen Kommentar zu den Rechten der Kinder in Bezug auf die digitale Umwelt vorgelegt, sich einem globalen Aufruf für das Recht auf eine gesunde Umwelt angeschlossen und eine gemeinsame Erklärung an den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zur Situation von Kindern in bewaffneten Konflikten unterzeichnet. Neben seinen zahlreichen Projekten hat Humanium auch zwei Workshops zum Thema Kinderrechtscoaching durchgeführt, an mehreren Webinaren mit Mitgliedern des Ausschusses für die Rechte des Kindes teilgenommen und sich auch mit Virginia Gamba, UN-Vertreterin für Kinder und bewaffnete Konflikte, getroffen, mit der Hoffnung und dem Wunsch, das Recht der Kinder weltweit zu stärken. Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten, freuen wir uns, wenn sie es in Betracht ziehen Mitglied oder Pate werden oder eine Spende zu leisten.

Verfasst von Federica Versea

Übersetzt von Viktoria Fauser

Korrektur gelesen von Cordula Altekrueger