Am 27. Juli 2021 nahm Humanium an einer allgemeinen Sitzung der Arbeitsgruppe Umwelt mit Vertretern mehrerer NROs teil: Child Rights International Network (CRIN), Terre des Hommes, Child Rights Connect, und Franciscans International. Die Generalversammlung der Arbeitsgruppe Umwelt war für Humanium eine wichtige Gelegenheit, mit den anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppe über aktuelle Herausforderungen, jüngste Entwicklungen und künftige Aktivitäten im Bereich der Umweltrechte von Kindern zu diskutieren.
Herausforderungen auf UN-Ebene
Humanium und die anderen Mitglieder der Arbeitsgruppe setzen sich dafür ein, dass das Recht auf eine gesunde Umwelt endlich weltweit anerkannt wird. Das Treffen am 27. Juli hat dazu beigetragen, die Strategie festzulegen und die Sitzung des Menschenrechtsrats im September 2021 vorzubereiten. Die kommende Sitzung wird eine weitere Gelegenheit sein, wichtige Entscheidungen im Bereich der Umweltrechte von Kindern zu treffen.
Im März 2021 unterzeichneten viele Staaten eine gemeinsame Erklärung, in der sie sich für die Anerkennung des Rechts auf eine gesunde Umwelt aussprachen (UNEP, 2021), doch einige relevante Staaten bleiben gegen diese Anerkennung, z.B Russland und China. Aus diesem Grund ist es immer noch ungewiss, ob die Resolution, die das Recht auf eine gesunde Umwelt anerkennt, während der Septembersitzung angenommen wird. In jedem Fall wird die Arbeitsgruppe bereit sein, schnell zu handeln, um das Bewusstsein für die Umsetzung auf regionaler und nationaler Ebene zu stärken und diese zu fördern, wenn die Entschließung im September tatsächlich angenommen wird.
Ein weiteres wichtiges Thema der Diskussion während der Sitzung der Arbeitsgruppe war der Vorschlag, eine neue Person zu schaffen: den UN-Sonderberichterstatter für Klimawandel und Menschenrechte (International Federation for Human Rights, 2021). Wie vorgesehen, lehnen Russland und andere wichtige Staaten wie China und Japan die Einbeziehung der Menschenrechte in operative Bereiche wie den Klimawandel ab und widersetzen sich daher dem Vorschlag, die Position eines Sonderberichterstatters zu schaffen. Tatsächlich brach Russland während der letzten Sitzung den Konsens zu mehreren Änderungsanträgen und enthielt sich der Stimme (OHCHR, 2021).
Einige andere Staaten äußerten Bedenken hinsichtlich einer möglichen Überschneidung mit dem Amt des UN-Sonderberichterstatters für Menschenrechte und Umwelt, das derzeit David Boyd innehat. Er selbst hat jedoch öffentlich und wiederholt auf die Notwendigkeit eines weiteren Sonderberichterstatters hingewiesen, da es mehr Arbeit zu erledigen gibt, als er allein bewältigen kann (OHCHR, 2021).
Unter den Befürwortern waren Bangladesch und Deutschland sehr stark in ihren Argumenten für die Einsetzung eines Sonderberichterstatters für Klimawandel und Menschenrechte (Climate Vulnerable Forum, 2021). Die Tagung des Menschenrechtsrates im September wird daher eine entscheidende Rolle spielen, da bei dieser Gelegenheit auch diese Frage erneut erörtert werden wird.
Laufende Aktivitäten innerhalb der Arbeitsgruppe
Während des Treffens berichteten die Mitglieder der Arbeitsgruppe über die Projekte, die sie in ihren Organisationen durchführen, um das Hauptziel der Gruppe zu erreichen: den Schutz der Umweltrechte von Kindern.
Insbesondere Vertreter des Child Rights International Network (CRIN) erläuterten ihr hervorragendes laufendes Projekt über den Zugang zu Gerichten für die Verwirklichung der Umweltrechte von Kindern. Anhand von Untersuchungen in 43 verschiedenen Ländern wird untersucht, wie Kinder Zugang zu einem Gericht erhalten können, um ihre eigenen Umweltrechte (und auch ihre bürgerlichen und politischen Rechte) zu verteidigen.
Darüber hinaus berichteten die Children’s Environmental Rights Initiative (CERI) und Child Rights Connect über die wichtigsten Aktivitäten, die sie im Hinblick auf die Ausbildung von Kapazitäten durchführen. Besonders hervorgehoben wurden die Online-Schulung für Kinderrechtsaktivisten, die sich für Umweltfragen einsetzen, und die kinderfreundliche Version der Politik für die junge Umweltrechtsverteidiger.
Humanium hatte auch die Gelegenheit, seine laufenden Aktivitäten und Projekte im Bereich der Umweltrechte vorzustellen. Besonders hervorgehoben wurde die Petition zum Amazonas-Regenwald, mit der Humanium Brasilien zum sofortigen Handeln aufgefordert hat, um die weitere Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes zu verhindern, und sich für den Schutz der Rechte von Kindern und indigenen Völkern in Brasilien einsetzt, die durch die Zerstörung des Regenwaldes besonders gefährdet sind.
Wie geht es weiter?
Humanium misst der aktiven Teilnahme an Arbeitsgruppen mit anderen NROs große Bedeutung bei. Die Arbeitsgruppe für die Umwelt ist eine der proaktivsten, die sich zunehmend und kontinuierlich für die Verwirklichung der Umweltrechte von Kindern und die endgültige Anerkennung des Rechts auf eine gesunde Umwelt einsetzt.
Die Zukunft bietet der Arbeitsgruppe Umwelt unzählige Möglichkeiten der Interessenvertretung, und Humanium ist bereit und gewillt, jede dieser Möglichkeiten zu nutzen. Insbesondere im Hinblick auf die UN-Klimakonferenz (COP-26), die in den nächsten Monaten stattfindet, ist es wichtig, vorbereitet zu sein und sich so weit wie möglich einzubringen.
Wenn Sie zur Verwirklichung der Umweltrechte von Kindern auf der ganzen Welt beitragen möchten, sollten Sie die laufenden Bemühungen von Humanium durch eine Spende unterstützen, Mitglied von Humanium werden oder der Humanium-Gemeinschaft beitreten und sich ehrenamtlich engagieren! Lassen Sie uns gemeinsam die Welt zu einem besseren, sichereren und gesünderen Ort für Kinder machen!
Geschrieben von Federica Versea
Übersetzt von Latika Rodway-Anand
Korrktur gelesen von Hettie M-J
Bibliographie:
UNEP. (2021). Joint statement of United Nations entities on the right to healthy environment.