Das Recht auf Bildung weltweit

Recht auf Bildung

Weltweite Lage im Hinblick auf das Recht auf Bildung für Kinder

Auch heutzutage ist Bildung ein unerreichbares Recht für Millionen von Kindern weltweit. Mehr als 72 Millionen Kinder im Grundschulalter gehen nicht zur Schule. 759 Millionen Erwachsene sind des Lesens und Schreibens unkundig, weswegen sie auch weder für sich noch für ihre Kinder über Aufstiegsbewusstsein verfügen.

Gründe für den Mangel an Bildung

Marginalisierung und Armut

Viele Kinder, die keinen Zugriff auf Bildung haben, werden Opfer von Marginalisierung und ungleicher Behandlung.

In Entwicklungsländern, aber auch in entwickelten Ländern, haben Kinder keinen Zugang zu Bildung wegen Ungleichheiten, die auf Geschlecht oder gesundheitlichem und kulturellem Hintergrund (ethnische Herkunft, Sprache, Religion) basieren. Diese Kinder befinden sich am Rand des Bildungssystems, weswegen sie nicht von den Lernprozessen profitieren können, die für ihre intellektuelle und soziale Entwicklung unerlässlich sind.

Mit Armut verbundene Faktoren wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Krankheit und Analphabetismus der Eltern verdoppeln das Risiko vollkommener Unbildung ebenso wie die Schulabbrecherrate.

Unbestreitbar ist, dass viele Kinder aus einem benachteiligten Umfeld dazu gezwungen sind, ihre Ausbildung abzubrechen, da sie an durch Mangelernährung verursachten Gesundheitsproblemen leiden oder ihre Familien durch Arbeit finanziell unterstützen müssen.

Finanzielles Defizit in Entwicklungsländern

Universelle Grundschulausbildung ist ein sehr wichtiges Themenfeld und stellt in vielen Ländern ein beträchtliches Problem dar.

Viele Schwellenländer haben nicht die erforderlichen finanziellen Mittel, um Schulen zu bauen, notwendiges Material zu beschaffen oder Lehrer zu engagieren. Die zugesagten Mittel der internationalen Gemeinschaft sind nicht ausreichend, um allen Kindern Bildung gewähren zu können.

Ein finanzielles Defizit beeinflusst auch die Qualität der Lehre. Die Lehrkräfte erhalten keine grundlegende Lehrerausbildung und auf Grund des Mangels an Schulen sind Klassen überfüllt.

Dieser Überschuss führt zu Klassen, in denen verschiedene Bildungsniveaus aufeinandertreffen, was zur Folge hat, dass die Kinder keine indviduelle Ausbildung bekommen, die ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht.

Überblick zum Recht auf Bildung weltweit

Am stärksten betroffene Regionen

72 Millionen Kinder auf der Welt sind in Folge von Armut und Marginalisierung ohne Schulbildung.

Die subsaharischen afrikanischen Länder sind mit 32 Millionen Kindern im Grundschulalter ohne Schulbildung am schlimmsten betroffen. Zentral- und Ostasien sowie der pazifische Raum sind mit über 27 Millionen Kindern ohne Bildung ebenfalls stark betroffen.

Zusätzlich müssen in diesen Regionen dauerhafte Probleme der Bildungsarmut (Bildung von weniger als vier Jahren) und extremen Bildungsarmut (Bildung von weniger als zwei Jahren) bewältigt werden.

Mangelhafte Bildung hat negative Folgen für die Bevölkerung und das Land. Kinder verlassen die Schule ohne jegliche Grundkenntnisse, wodurch die soziale und ökonomische Entwicklung stark behindert wird.

Ungleichheiten bei Mädchen und Jungen: Bildung für Mädchen in Gefahr

Heutzutage haben Mädchen den geringsten Zugang zu Bildung. 54% der ungeschulten Kinder in der Welt sind Mädchen.

Dieses Problem kommt an meisten in den arabischen Ländern sowie in Zentral-, Süd- und Westasien vor und ist generell dadurch begründet, dass Männer kulturell und traditionell bedingt privilegiert behandelt werden. Mädchen werden auf den Haushalt vorbereitet, während Jungen einen Anspruch auf Bildung haben.

Südlich der Sahara laufen 12 Millionen Mädchen Gefahr, überhaupt keine Bildung zu erhalten. Im Yemen werden mehr als 80% der Mädchen nie die Gelegenheit auf Bildung bekommen. Noch alarmierender ist die Tatsache, dass Länder wie zum Beispiel Afghanistan oder Somalia keinen Versuch unternehmen, um die Bildungsungleichheit zwischen Mädchen und Jungen zu verringern.

Auch wenn sich viele Entwicklungsländer damit brüsten, dass sie die Ungleichheit zwischen Jungen und Mädchen dramatisch reduziert haben, bleibt der Handlungsbedarf zur universellen Grundbildung doch groß.

 

 

 

Übersetzt von : Vanja Cakic
Bewertet von : Lea Gernemann
Verfasst am 25. Juli 2013