Kinder in Nigeria

Verwirklichung von Kinderrechten in Nigeria

Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas, über die Hälfte der Einwohner ist unter 18 Jahren alt. Bislang verhindern die außerordentlich komplexen Zustände in Nigeria, gepaart mit einem einzigartigen Rechtssystem, die vollständige Verwirklichung von Kinderrechten.

Index der Realisierung von Kinderrechten: 4,89/10
Schwarze Stufe:
sehr Schwierige Situation

Bevölkerung: 210 Millionen
Bev. 0-14 Jahren: 43,87 %

Lebenserwartung: 61 Jahre
Kindersterblichkeit: 120‰

Nigeria auf einen Blick

Die Bundesrepublik Nigeria, auch bekannt als der „Riese Afrikas“, ist ein westafrikanisches Land, das an Niger, Tschhad, Kamerun und Benin grenzt. An seiner südlichen Grenze verfügt das Land über einen Zugang zum Atlantischen Ozean. Der Spitzname kommt daher, dass Nigeria das bevölkerungsreichste Land Afrikas ist, weltweit liegt es mit über 210 Millionen Einwohnern auf Rang sieben. Zudem hat es die drittgrößte jugendliche Bevölkerung weltweit, fast die Hälfte der Menschen ist unter 18.

Daher ist die Verwirklichung von Kinderrechten ein entscheidender Punkt. Darüber hinaus ist Nigeria die größte Wirtschaftsmacht Afrikas und befindet sich im ersten Viertel der größten Ökonomien der Welt. Die Einzigartigkeit Nigerias entspringt den 250 Ethnien, die in dem Land leben und insgesamt 500 unterschiedliche Sprachen sprechen. Das britische Erbe sowie praktische Überlegungen haben Englisch als offizielle Sprache etabliert.

1960 erlangte Nigeria die Unabhängigkeit vom Britischen Weltreich. Allerdings erlebte es einen dreijährigen Bürgerkrieg und diverse Militärdiktaturen, bevor es im Jahr 1999 zu einer stabilen Demokratie wurde. Nigeria ist eine Bundesrepublik, die ähnlich wie die Vereinigten Staaten funktioniert. Der Präsident ist sowohl Oberhaupt der Exekutive und des Staates als auch der Bundesregierung.

Aus einer rechtlichen Perspektive gibt es in Nigeria nicht bloß ein, sondern mehrere Rechtssysteme, die überwiegend von den Bundesstaaten abhängen. Tatsächlich ist das Gewohnheitsrecht in Nigeria sehr präsent, doch bürgerliches Recht und die Scharia werden ebenfalls angewendet. Dies kann zu Schwankungen und teilweise Konflikten bei der Durchsetzung bestimmter Rechte führen.

Derzeit ist Nigeria in zwei parallele nichtinternationale bewaffnete Konflikte mit den nichtstaatlichen Gruppierungen Boko Haram und dem Islamischen Staat (Islamic State in West Africa Province, ISWAP) involviert  (RULAC- Nigeria, 2021). Seit Januar 2015 unterstützt eine multinationale Truppe von Einheiten aus Nigeria, Niger, Tschad und Benin, die Multinational Joint Task Force (MNTJF), die nigerianische Regierung im Kampf gegen Boko Haram.

Stand der Kinderrechte[1]

Auf internationalem Niveau hat Nigeria die UN-Kinderrechtskonvention (Convention on the Rights of the Child, CRC) ratifiziert. Im Jahr 2010 erkannte das Land außerdem das Fakultativprotokoll über KinderhandelKinderprostitution und Kinderpornografie an und 2012 das Fakultativprotokoll über Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten.

Auf regionaler Ebene hat Nigeria die Afrikanische Charta über die Rechte und das Wohlergehen des Kindes (African Charta on the Rights and Welfare of the Child, ACRWC) unterzeichnet. Die ACRWC ist das einzige regionale Abkommen, welches sich speziell auf Kinder fokussiert und die besondere Lage der meisten afrikanischen Kinder sowie die diversen Faktoren, die sie an der vollständigen Wahrnehmung ihrer Rechte hindert, anerkennt. Ziel der Charta war es, die CRC durch den Fokus auf für Afrika spezifische Probleme, die nicht in der CRC beinhaltet waren, zu ergänzen (World Health Organization (Weltgesundheitsorganisation), African Charter on the Rights and Welfare of the Child, N/A).

Das Kinderrechtsgesetz (Child’s Right Act, CRA), erlassen im Jahr 2003, ist der Rechtsakt, mit dem Nigeria die CRC sowie die ACRWC auf nationaler Ebene umzusetzen sucht. Die nationale Kommission für Menschenrechte definiert den CRA als das „Gesetz, das die Rechte aller Kinder in Nigeria garantiert“. Als Kinder werden alle Menschen unter 18 betrachtet. Im Bewusstsein über die Herausforderungen, mit denen Kinder im ganzen Land konfrontiert sind, ist die Nationale Kommission für Menschenrechte auf föderaler Ebene für die Umsetzung des Gesetzes verantwortlich.

Dafür werden „diverse Maßnahmen“ ergriffen, „um die Rechte von Kindern zu fördern, da sie schutzbedürftig sind“ (Commission, s.d.). Interessanterweise geht die Kommission davon aus, dass das Leben eines Kindes als Fötus beginnt, was Thema nationaler Debatten bleibt (Commission, s.d). Diese Betrachtungsweise kann einen signifikanten Einfluss auf Abtreibungsgesetze haben und sollte daher beachtet werden.

Zwar ermöglicht das CRA Verpflichtungen bezüglich der Rechte von Kindern, aber die nationale Umsetzung erweist sich als problematisch. Da Nigeria ein föderales System hat, sind Gesetze nicht sofort in allen 36 Bundesstaaten des Landes durchsetzbar. Hinsichtlich der  Kinder sieht die nigerianische Verfassung vor, dass alle kinderbezogenen Angelegenheiten in den Zuständigkeitsbereich der einzelnen Staaten fallen. Bis heute haben erst 24 Bundesstaaten das CRA angenommen, lokal umgesetzt und implementiert. Folglich wurde das Gesetz in den zwölf übrigen Staaten, die sich überwiegend im Norden des Landes befinden, nicht anerkannt und kann somit nicht durchgesetzt werden.

Auf die Bedürfnisse von Kindern eingehen

Recht auf Identität

Das Recht auf Identität ist das Fundament unser aller Rechte, es beeinflusst Wachstum und Entwicklung des Menschen. Wenn es fehlt, wird ein Kind auf nationaler Ebene zu einer nicht-legalen Person und auf internationaler Ebene zu einem Staatenlosen. Um dieser dramatischen Situation vorzubeugen,  stellt die CRC in Artikel 7(1) das Recht auf einen Namen, eine Identität und, sofern möglich, auf eine Familienabstammung sicher. Somit garantiert der Artikel 7(1) das Recht auf Identität. Auf nationaler Ebene findet sich im CRA kein explizites Recht auf Nationalität.

Allerdings sieht Abschnitt 5 das Recht von Kindern auf einen Namen vor und verpflichtet dazu, jede Geburt zu registrieren. Letzteres geschieht durch Bezugnahme auf das Gesetz über die Registrierungspflicht (Compulsory Registration Act, 1992), welches eine Registrierung zwingend vorsieht (Compulsory Registration Act n°69/1992, 1992). In Anbetracht der einzigartigen Eigenschaften des nigerianischen Rechtssystems könnte diese zweifache Registrierungsgarantie Kindern einen besseren Schutz ermöglichen, wohingegen sie in einem Land mit nur einem Rechtssystem überflüssig erscheinen würde. Wenn auch 11 Bundesstaaten das CRA noch nicht ratifiziert haben, so ist es doch möglich, dass einige das Registrierungsgesetz internalisiert haben und somit verpflichtet sind, das Recht auf Registrierung umzusetzen.

Andererseits wird die Staatsbürgerschaft in Nigeria nicht durch die Geburt vergeben. Abschnitt 25(1) der Verfassung knüpft die Staatsbürgerschaft bei Geburt an die nigerianische Nationalität entweder der Eltern oder der Großeltern des Kindes. Daher werden jährlich ungefähr 5 Millionen Geburten trotz eines gewissen Schutzes und legaler Verpflichtungen nicht registriert (RC Changani, 2001). Die mangelhafte Umsetzung der Registrierung ist vor allem in ländlichen Gegenden zu beobachten, manchmal aufgrund des Fehlens von Einrichtungen und nötigen Mitteln.

Recht auf Bildung

Die nigerianische Verfassung erkennt das Recht auf Bildung ausdrücklich an (Abschnitt 18, Kapitel II). Der Status dieses Rechts wird allerdings durch Abschnitt 6(6)(c) unmittelbar eingeschränkt, weswegen Kapitel II keiner Gerichtsbarkeit unterworfen ist. Das oberste Gericht Nigerias erklärte die in Kapitel II verankerten Rechte zur Ermessenssache; Kritiker argumentieren, dieses Ermessen führe zu Unverantwortlichkeit und Korruption.

Nichtsdestotrotz legt das CRA auf föderaler Ebene fest, dass „jedes Kind das Recht auf freie, obligatorische und universelle Grundbildung hat“, die die Regierung zur Verfügung stellen muss (CRA, Abschnitt 15). Um dieses Recht weiter zu unterstützen, garantiert das CRA auch schwangeren Kindern das Recht, nach der Geburt ihre Bildung wiederaufzunehmen und bestraft Eltern/Erziehungsberechtigte, die nicht dafür sorgen, dass ihre Kinder die Mittelschule abschließen (CRA, Abschnitt 15(5)-(6)). Das Gesetz über obligatorische, kostenlose und universelle Grundbildung von 2004 stellt das Recht jedes Kindes in Nigeria sicher. Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass diese Gesetze nur in jenen Bundesländern gelten, die ein Gesetz zu dessen Umsetzung erlassen haben, was aber nicht landesweit der Fall ist.

Recht auf Gesundheit

Das Recht auf Gesundheit wird in Nigeria sowohl von der Verfassung als auch in Abschnitt 13 des CRA erwähnt. Allerdings ist dieses „Recht“ auf verfassungsrechtlicher Ebene nicht bindend, allenfalls handelt es sich um Richtlinien. Ausgehend von einem solch schwachen Rechtsschutz sind einige Autoren zu dem Schluss gekommen, dass der Zugang zu Medizin sowie medizinischer Versorgung „illusorisch“ ist (Oamen, 2020).

In Kolonialzeiten war medizinische Versorgung im urbanen Raum zugänglich, während ländliche Gegenden vollkommen ignoriert wurden. Heutzutage, Jahrzehnte nach der Unabhängigkeit, bleibt die strikte Trennung von städtischen und ländlichen Gegenden erhalten (Prof. GED. Omuta, 2018). Dem ländlichen Raum mangelt es an wesentlichen Gesundheitseinrichtungen und -dienstleistungen.  Zwar ist die Gesamtsituation in Nigeria mehr als besorgniserregend, aber es wäre falsch, die Lage in Nigeria als homogen einzuschätzen. In manchen Bundesstaaten gibt es Projekte und Programme, die die gesundheitliche Situation ihrer Einwohner verbessern sollen.

Der Bundesstaat Delta, gelegen im Süden des Landes, bemüht sich beispielsweise eindeutig um eine Verbesserung der Gesundheitssituation und versucht besonders, die Schere zwischen ländlichem und urbanem Raum zu verkleinern. Mit diesem Ziel vor Augen hat die Regierung Deltas zahlreiche Gesundheitseinrichtungen in ländlichen Gegenden geschaffen. Jedoch gibt es noch immer nicht genug finanzielle Mittel, um ausreichende medizinische Versorgung zu gewährleisten; manche der Einrichtungen können weiterhin schwangere Frauen nicht angemessen untersuchen.

Aufgrund der unzureichenden finanziellen Förderung verfügen einige der ländlichen Einrichtungen noch immer nicht über Zugang zu Trinkwasser und konstanter Stromversorgung (Prof. GED. Omuta, 2018). Doch trotz der Einschränkungen gibt es Bemühungen, die Situation zu verbessern; unter anderem werden Programme speziell für junge Menschen entwickelt (Nigeria Tribune, 2020).

Das Gesundheitswesen in Nigeria ist alarmierend. Das Land hat mit 2.700 Todesfällen täglich die zweithöchste Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren. UNICEF weist darauf hin, dass nur jedes dritte Kind in einer Gesundheitseinrichtung zur Welt kommt. Auch Impfungen sind ein Problem, nur 25% der Kinder sind vollständig geimpft, in ländlichen Gebieten sind es sogar nur 16%. Zudem sind in den letzten Jahren einige Infektionskrankheiten zurückgekehrt: Obwohl Nigeria 2015 für Polio-frei erklärt wurde, tauchten im Jahr 2016 wieder neue Fälle von Kinderlähmung auf, möglicherweise wegen Unsicherheit und öffentlicher Unruhen in den nördlichen Bundesstaaten (UNICEF, 2017).

Andere Krankheiten, gegen die Impfungen existieren, sind weiterhin ein enormes Problem der öffentlichen Gesundheit in Nigeria. Beispielsweise befindet sich Nigeria auf Platz 5 der 22 am meisten von Tuberkulose betroffenen Länder. Außerdem hält die WHO Malaria für das größte Gesundheitsproblem des Landes, welches für die mangelhafte Kindesentwicklung mitverantwortlich ist (World Health Organization, Nigeria, 2020).

Mit 190.950 jährlich HIV&AIDS/Infektionen hat Nigeria die zweithöchste Infektionsrate weltweit (UNICEF, 2017). UNICEF  schätzt, dass drei Millionen Menschen in Nigeria mit HIV infiziert sind. Auch viele Kinder sind von der Krankheit betroffen, etwa 260.000 unter 14-Jährige waren 2015 HIV-positiv. Trotzdem haben Kinder einen extrem schlechten Zugang zu medizinischer Versorgung (World Health Organization, NIGERIA, 2020), nur 17% der HIV-positiven Kinder erhalten eine Behandlung (antiretrovirale Therapie).

Risikofaktoren → Landesspezifische Herausforderungen

Kinderhandel

Zwar äußert die nigerianische Regierung den Wunsch, Kinderhandel zu beenden, doch hat sie noch immer nicht die internationalen Mindeststandards für die Beseitigung des Kinderhandels erreicht. (US Government, 2020). Daher wurde es von den Vereinigten Staaten in die Gruppe der Tier-2-Beobachtungsländer eingestuft. Obwohl die Regierung mehrere Gesetze verabschiedet hat, die verschiedene Arten des Menschenhandels kriminalisieren, und eine spezielle Arbeitsgruppe schuf (Edo State Task Force Against Human Trafficking, etwa: Sondereinheit des Bundesstaats Edo gegen Menschenhandel), gab es bislang keine Verurteilungen (US Government, 2020). 2018 lag Nigeria auf Platz 32 von 167 der Länder mit dem höchsten Sklavenanteil (PathFinders Justice Initiative, 2020).

Kinderhandel findet weitgehend innerhalb Nigerias statt und nimmt verschiedenste Formen an. Die Opfer werden häufig aus ländlichen Gegenden rekrutiert und anschließend für Sex- und Zwangsarbeit ausgebeutet, beispielsweise als Hausangestellte in Städten wie Lagos, Ibadan, Kaduna und Calabar (US Government, 2020). Junge Mädchen werden auch Opfer von Sexhandel und werden in fremde Länder wie Frankreich, Italien, Spanien und Russland verschickt.

Eine besonders grauenvolle und besorgniserregende Form des Kinderhandels besteht darin, junge Mädchen, oftmals aus Flüchtlingslagern im Norden Nigerias, mit dem Versprechen eines Jobs dazu  zu verlocken, auf die andere Seite des Landes zu reisen. Bei ihrer Ankunft werden die jungen Mädchen festgehalten und mehrfach vergewaltigt, bis sie schwanger werden und ein Kind gebären. Wenn sie Glück haben, werden die Mädchen nach der Geburt aus diesen „Babyfabriken“ geworfen und zurückgeschickt  (US Government, 2020; Obaji, 2020).

Die Babys werden anschließend illegal an Adoptivfamilien verkauft, zur Kinderarbeit oder Prostitution gezwungen, und teilweise rituell getötet (Obaji, 2020). Während die Regierung versucht, diese Praktiken zu bekämpfen, machen Geheimhaltung, Datenmangel und der Status der Opfer (junge Mädchen, oftmals verwaist, in Flüchtlingslagern und ländlichen Gegenden) diese Aufgabe schwierig.

Kinder im Krieg

Bewaffnete Konflikte in Nigeria betreffen Jungen und Mädchen auf unterschiedliche Weise. Nigeria ist international für die Entführung junger (christlicher) Schulmädchen durch Boko Haram und andere bewaffnete Gruppierungen bekannt. Ein tragisches Ereignis war die Entführung von 276 Schulmädchen im Jahr 2014, das die Onlinekampagne #BringBackOurGirls (Bringt unsere Mädchen zurück) startete. Die Mädchen wurden gekidnappt, während sie eine Klassenarbeit schrieben, was zur Schließung mehrerer Schulen im nördlichen Teil des Landes führte, da sie zur Zielscheibe von Boko Haram in ihrer Kampagne gegen westliche Bildung wurden (BBC, 2017).

Über 100 der Mädchen wurden 2016 und 2017 dank Verhandlungen des Internationalen Komitees des Roten Kreuz (IKRK, Englisch: ICRC, International Committee of the Red Cross) befreit, vermutlich im Tausch gegen Kämpfer von Boko Haram. In diesem speziellen Entführungsfall werden noch immer mindestens 113 Mädchen vermisst. Unglücklicherweise handelt es sich nicht um einen Einzelfall und es gab zahlreiche, wiederkehrende Entführungen dieser Art, die auch jetzt noch geschehen (Jones, 2021).

Zum Glück werden einige der jungen Mädchen, entweder aufgrund von Komplikationen oder internationaler Verhandlungen, freigelassen. Allerdings sind die psychologischen Schäden irreversibel. Mädchen in bewaffneten Gruppen haben sehr eingeschränkte Rollen und werden überwiegend als Objekte betrachtet: Sie werden zur Ehe gezwungen, für Prostitution oder als Sklavinnen in den Lagern missbraucht.

Laut UNICEF wurden mehr als 3500 Jungen, überwiegend zwischen 13 und 17 Jahren, im laufenden bewaffneten Konflikt im Nordosten Nigerias eingesetzt (Ajakaye, 3500 child soldiers recruited in Nigeria (3500 Kindersoldaten in Nigeria rekrutiert): UNICEF, 2019). In einem Bericht der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2020 wurde bestätigt, dass 596 Jungen schwere Misshandlungen erlitten (UN Secretary General, 2020). Kinder, die von Streitkräften rekrutiert werden, werden häufig getötet, verstümmelt oder von staatlichen Streitkräften gefangengenommen. Im letzten Fall hat der Staat diverse Kinder aus seinem Gewahrsam entlassen, jedoch fehlen Daten, die zeigen könnten, wie viele von ihnen noch immer inhaftiert sind.

In eben jenem Bericht der UN verlieh der Generalsekretär seiner Besorgnis Ausdruck und rief die nigerianische Regierung dazu auf, den Respekt für Kinderrechte im staatlichen Gewahrsam zu gewährleisten. Schließlich muss festgehalten werden, dass es zwar scheint, als habe der Staat (offiziell) den Einsatz von Kindersoldaten in seinen Streitkräften eingestellt, jedoch wurde kein Mitglied der Streitkräfte oder der Regierung für die Rekrutierung und den Einsatz von Kindersoldaten juristisch zur Rechenschaft gezogen (US Government, 2020). Mag es auch nicht mehr systematisch geschehen, so gibt es weiterhin Berichte über Kinder unter 15 Jahren, die für Streitkräfte rekrutiert werden (US Government, 2020).

Kinderehen

Nigeria ist die Heimat von 4.1 Millionen Kinderbräuten, dies ist die höchste Anzahl in ganz Afrika (Adebowale, 2019). Damit leben 40% aller Kinderbräute aus West- und Zentralafrika in Nigeria (UNICEF, Child Marriage in West and Central Africa (Kinderehe in West- und Zentralafrika), 2018). Daraus geht hervor, dass 50% aller nigerianischen Mädchen heiraten, bevor sie das 18. Lebensjahr erreichen, 16% gar vor dem 15 (Girls Not Brides (Mädchen nicht Bräute), 2020). Armut und die Kluft zwischen urbanem und ländlichem Raum haben ebenfalls einen Einfluss auf die Praxis der Kinderehen.

UNICEF zufolge wurden 80% der Mädchen, die den ärmsten 20% der Bevölkerung angehörten, als Kinderbräute verheiratet, bei den reichsten 20% der Bevölkerung hingegen waren es lediglich 10% (UNICEF, Child Marriage in West and Central Africa, 2018). Auch ist anzumerken, dass Kinderehen teilweise auch junge Männer unter 18 Jahren betreffen. Allerdings ist der Anteil mit 3% gering, weswegen sich der folgende Teil mit Kinderbräuten beschäftigen wird (The Federal Republic of Nigeria, 2019).

Kinderehen entspringen einer Ungleichheit der Geschlechter und dem Glauben an die Unterlegenheit von Frauen (im Gegensatz zu Männern). Warum Kinderbräute in Nigeria noch immer weit verbreitet sind, lässt sich anhand von fünf Faktoren erklären. Erstens bleibt Armut ein starkes Motiv: Arme Familien verheiraten ihre jungen Töchter, um die wirtschaftliche Last zu schmälern. Zweitens gibt es einen Zusammenhang zwischen Kinderehe und Bildung, nur 9% der Mädchen, die vor ihrer Volljährigkeit verheiratet werden, haben einen höheren Bildungsabschluss, wohingegen 73% über keinerlei formale Ausbildung verfügen (Girls Not Brides, 2020).

Kinderehen können auch durch politische Beziehungen und den Wunsch motiviert sein, politische oder soziale  Bündnisse zwischen wohlhabenden Familien zu knüpfen. Man kommt nicht umhin zu bemerken, dass Mädchen unter derartigen Umständen kaum mehr sind als Business- und Handelsmittel. Schädliche kulturelle Praktiken sind weiterhin Ursache von Kinderehen. Solch junge Mädchen zu verheiraten, liegt der Gedanke zugrunde sicherzustellen, dass sie jungfräulich in die Ehe gehen – nur so kann die Ehre der Familie bewahrt werden.

Auch wenn Religion nicht unbedingt der Grund für Kinderehen ist, so ist sie doch als unterstützender Faktor in dieser anhaltenden kulturellen Tradition zu betrachten. Besonders im Norden Nigerias, der überwiegend muslimisch ist, bleibt die Vorstellung vorherrschend, dass körperliche Merkmale und Menstruation die „Reife“ eines Mädchens bestimmen, obwohl beides in der Regel weit vor dem 18. Lebensjahr eintritt (Girls not Brides, 2020).

Der letzte entscheidende Faktor, der zu der ständig wachsenden Zahl von Kinderbräuten beiträgt, sind schließlich bewaffnete Konflikte. Gruppierungen wie Boko Haram haben Mädchen wiederholt als Kriegswaffen eingesetzt. Entführte Mädchen erfüllen zweierlei Zweck für bewaffnete Gruppen: Einerseits schwächen sie trauernde Gemeinden, andererseits dienen sie als Anreiz für zukünftige männliche Rekruten. Diesen wird versprochen, mit einer jungen, jungfräulichen Frau „belohnt“ zu werden, wenn sie sich der Truppe anschließend. Gleichzeitige hatte der Missbrauch junger Mädchen als Waffen auch den gegenteiligen Effekt: Im Versuch, ihre Töchter eben davor zu schützen, verheiraten manche Familien die Mädchen in einem jungen Alter (Girls Not Brides, 2020).

Trotz einiger Bemühungen, dieser Praxis ein Ende zu setzen, mangelt es an landesweiter Geschlossenheit. Menschenrechtsaktivisten haben die pessimistische Ansicht geäußert, dass es nötig wäre, „das Problem an seiner Wurzel zu beendigen“, um Kinderehen in Nigeria auszumerzen (Itumoh, 2020). Immerhin hat das Land sich verpflichtet, Kinderehen bis 2030 als Teil seines Ziels nachhaltiger Entwicklung auszurotten. In Anbetracht des komplexen nigerianischen Rechtssystems, scheint sich die Situation an einem Scheideweg zu befinden, an dem nur die Entscheidung der Regierung, diese Praxis de facto gänzlich zu beenden, eine tatsächliche Chance auf Erfolg hätte.

Diskriminierung von Kindern

Traurigerweise gibt es eine Kluft zwischen dem Recht auf Bildung, wie es von der nationalen Rechtssprechung garantiert wird, und der Realität. Nigeria ist das Land mit der höchsten Anzahl schulpflichtiger Kinder, die keine Schule besuchen (GPE Media, 2018). Zwar soll Bildung kostenlos sein, aber Schüler und Schülerinnen werden häufig dazu aufgefordert, Materialien zur Verfügung zu stellen, die das Funktionieren der Schule gewährleisten (z.B. Toilettenpapier, Besen, Sanitärprodukte) (Okeke, 2017).

Auch werden den Kindern durch Gebühren für Registrierung, Klassenarbeiten und infrastrukturelle Instandhaltung indirekt Kosten auferlegt. Zudem stellt es in manchen Bundesstaaten ein akutes Problem dar, dass Schule dort nur für diejenigen Kinder kostenfrei ist, die in dem jeweiligen Staat wohnen (und somit als Einheimische betrachtet werden).

Durch den Gouverneur wurden darüber hinaus diskriminierende Grundlagen festgelegt, die Kinder bestimmter Ethnien dazu verpflichten, exorbitante Gebühren zu zahlen (Okeke, 2017). Diese Praktiken führen dazu, dass viele Eltern die Summen nicht bezahlen und daher nur einige ihrer Kinder zur Schule schicken können, wenn überhaupt. Unter diesen Umständen werden Mädchen oftmals diskriminiert. Der Zugang junger Mädchen zu Bildung wird durch religiöse oder kulturelle Praktiken weiter eingeschränkt, sodass viele von ihnen vor dem Erreichen der Volljährigkeit verheiratet werden. Fehlende sanitäre Einrichtungen sind ein weiteres Problem, das Mädchen manchmal daran hindert, die Schule zu besuchen, zum Beispiel während ihrer Menstruation. 

In ländlichen Gegenden sind Schulen, neben fehlendem Trinkwasser und Strom, häufig weit vom Zuhause entfernt, weshalb die Kinder lange Wege zurücklegen müssen, um die Schule besuchen zu können. Daraus resultiert ein Sicherheitsrisiko, vor allem was Entführungen betrifft. UNICEF kam zu dem Schluss, dass speziell der Norden des Landes, wo über die Hälfte der jungen Mädchen nicht zur Schule geht, betroffen ist (UNICEF, Nigeria-Education, 2017).  Auch bewaffnete Konflikte haben einen erheblichen Einfluss auf die Bildung, da über 800 Schulen in den nördlichen Bundesstaaten Borno, Yobo und Adamawa geschlossen haben, die Einrichtungen, die zerstört wurden, nicht mitgerechnet (UNICEF, Nigeria- Education, 2017).

Kinder mit Behinderungen

Kinder mit Behinderungen werden mit Gleichgültigkeit behandelt und können ihr Recht auf Bildung in der Praxis nicht wahrnehmen. Im Allgemeinen haben 3 von 10 Kindern aus Ländern mit mittlerem bis geringem Einkommen nie eine Schule besucht. In Nigeria ist diese Zahl vermutlich noch höher, da viele Kinder ohnehin nicht zur Schule gehen. Jedoch gibt es keine offiziellen Daten, daher ist dieser Verstoß gegen die Rechte behinderter Kinder nicht messbar (Dark, 2018). Während es auf Bundesebene einige Versuche gab, dies durch die Universelle Grundbildung von 2004 und die Nationale Bildungspolitik von 2008 anzugehen, stimmen Berichte darin überein, dass tatsächlich sehr wenig erreicht wurde (EDOREN, 2018).

Straßenkinder und bettelnde Kinder

Das Phänomen bettelnder Kinder ist zu einem der Hauptmerkmale jeder nigerianischen Großstadt geworden (Aderinto, 2018). Tausende Kinder leben auf der Straße, betteln um Geld und Essen (Ajakaye, 2019). Dies ist besonders häufig in den nördlichen Teilen des Landes zu beobachten, da diese seit Jahren bewaffneten Konflikten und anhaltender Gewalt ausgesetzt sind, doch auch in anderen Teilen Nigerias nicht ungewöhnlich. Die Stadt Kano (im Norden Nigerias) zählt 2 Millionen Straßenkinder (Channels Television, 2018). Allerdings ist hervorzuheben, dass diese Statistik eine Schätzung ist, da die Lage oft übersehen wird.

Ein kürzlich von der Regierung in Kano verabschiedetes Gesetz ist ein eindeutiges Beispiel dafür, wie wenig Interesse einige der regionalen Regierungen an dem Problem haben. Das Gesetzt verbietet das Betteln auf der Straße, ohne weitere Überlegungen oder Lösungen für die betroffenen Kinder zu bieten (Channels Television, Update: Kano Government Bans Almajiri Children from Street begging (Kanos Regierung verbietet Almajiri-Kindern das Straßenbetteln), 2020).

Die Gründe, aus denen Kinder auf die Straße müssen, sind vielfältig, allerdings besteht oft ein Zusammenhang mit dramatischen Situationen (bspw. Armut, Naturkatastrophen, bewaffnete Konflikte). Außerdem leiden alle Kinder, auch wenn nicht alle von ihnen obdachlos sind, unter dem Leben auf der Straße. Ihre prekäre Situation gefährdet sie für Kinderhandel und Rekrutierung durch kriminelle Banden (Dixon, 2014) und behindert gleichzeitig ihr Recht auf Sicherheit, Gesundheit sowie Bildung (Jamaluddin, 2017).

Eine andere Ursache für bettelnde Kinder steht in Verbindung zu dem islamischen Schulsystem und Almijarai-Kindern (dabei handelt es sich um Kinder in der Obhut islamischer Lehrer) (Anti-Slavery International, 2020). Es wird vermutet, dass von den 13 bis 15 Millionen nigerianischen Kindern, die an formeller Bildung teilhaben, 10 Millionen Almijarai (d.h. Teil des islamischen Bildungssystems) sind und sich überwiegend im Norden befinden (Anti-Slavery International, 2020). Diese Schulen fokussieren sich auf islamische Bildung und werden von Lehrern geleitet, die auf den Koran und andere Formen islamischen Wissens spezialisiert sind.

Teilweise werden sie als die bessere alternative zum klassischen Bildungssystem (das häufig zu teuer ist) angesehen, doch auch religiöse Schulen sind mit enormen wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert, was manchmal dazu führt, dass sie auf das Betteln der Kinder als ihre Haupteinnahmequelle angewiesen sind (Anti-Slavery International, 2020). Dabei sollte nicht vergessen werden, dass religiöse islamische Bildung für Jahrhunderte sehr angesehen war.

Die derzeitige Situation entspringt einer steigenden Anzahl an Jugendlichen, die Unterstützung suchen, und an Akteuren, die es bevorzugen „das System zu ihrem eigenen Vorteil auszubeuten“ (Anti-Slavery International, 2020). Auch aus dem nördlichen Teil Nigerias, der seit über einem Jahrzehnt Schauplatz bewaffneter Konflikte ist, gab es Berichte über derartige Praktiken. Doch auch jenseits der von Konflikten betroffenen Gebiete ist ein landesweiter Anstieg von Straßenkindern zu beobachten (Ajakaye, 2019).

Diese Kinder sind darauf angewiesen, um Essen und Unterschlupf zu betteln, was ihr Recht auf Nahrung und Sicherheit dramatisch beeinflusst. Diese Situation schafft gefährliche Bedingungen für Kinder, die unter diesen Umständen anfälliger für Kinderhandel und Rekrutierung durch bewaffnete Gruppierungen sind.

Weibliche Genitalverstümmelung (FGM)

Weibliche Genitalverstümmelung (Englisch: Female Genital Mutilation, FGM) bezeichnet „alle Eingriffe, die die partielle oder vollständige Entfernung der weiblichen Genitalien oder andere Verletzungen der Geschlechtsorgane aus nicht medizinischen Gründen beinhalten“ (UNICEF, Statistical Profile on Female Genital Mutilation- Nigeria, 2019). FGM-Praktiken verstoßen gegen die Menschenrechte von Mädchen und Frauen und wurden von vielen internationalen Institutionen verurteilt. FGM hat doppelte Auswirkungen auf Mädchen und Frauen. Auf kurze Sicht kann sie zu starken Schmerzen, Blutungen, Infektionskrankheiten und einem höheren Risiko führen, sich mit HIV anzustecken.

All dies kann, sofern es nicht behandelt wird, zum Tode führen. Auf lange Sicht kann FGM zum Verlust normaler sexueller Funktionen, chronischen Schmerzen, Unfruchtbarkeit, mentalen und psychosomatischen Störungen sowie einem höheren Risiko, bei der Geburt zu sterben, führen (World Health Organization, 2007). Daher stellt FGM einen Verstoß gegen das Recht von Mädchen auf Gesundheit, Sicherheit, körperliche Unversehrtheit, Freiheit von grausamer sowie erniedrigender Behandlung und Leben dar.

FGM ist noch immer tief in der nigerianischen Gesellschaft verankert. Die Verbreitung von FGM-Eingriffen variiert sehr stark je nach Bundesstaat, hauptsächlich werden sie aus ethischen Gründen im Südwesten des Landes vorgenommen (in den Bundesstaaten Kwara, Oyo, Osun und Ekiti). Überraschenderweise fand UNICEF heraus, dass viele Frauen, deren Töchter sich FGM unterziehen mussten, der Meinung waren, dass derartige Verstümmelungen weiter praktiziert werden sollten. Es werden viele Gründe genannt, um weibliche Genitalverstümmelung zu rechtfertigen: Bräuche, Reinheit, Ästhetik und Schutz der Jungfräulichkeit. Manche argumentierten auch, dadurch „erhöhte sexuelle Lust des Ehemanns“ sicherzustellen (World Health Organization, 2007).

In der überwiegenden Mehrheit der Fälle werden Mädchen vor dem fünften Lebensjahr beschnitten. Einst von traditionellen Heilern durchgeführt, wird FGM nun meist durch medizinisch ausgebildetes Personal vollzogen. Die WHO brachte ihre Sorge darüber zum Ausdruck und erklärte, unter keinen Umständen sollte die Praxis institutionalisiert werden (TC Okeke, 2012). Auf der anderen Seite zeigen UNICEF-Reporte einen stetigen, langsamen Rückgang weiblicher Genitalverstümmelung (UNICEF, Statistical Profile on Female Genital Mutilation- Nigeria, 2019).

Geschrieben von Léa Allix

Übersetzt von Sidonie Rüschkamp

Korrektur gelesen von Beate Dessewffy

Zuletzt aktualisiert am 7. April 2021

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[1] Dieser Artikel erhebt in keinem Fall den Anspruch, einen repräsentativen Bericht über Kinderrechte in Nigeria zu bieten. Eine der vielen Herausforderungen sind die unzureichend aktualisierten Informationen, von denen viele unzuverlässig, nicht repräsentativ, veraltet oder schlicht inexistent sind.