Kinder in Peru
Die Verwirklichung der Kinderrechte in Peru
In Peru schreitet die Verbesserung der Kinderrechte sehr uneinheitlich voran. Obwohl die Regierung sich bemüht, Kinderrechte zu verwirklichen, ist das Ergebnis noch nicht überall spürbar und die Verbesserungen kommen nur bei einem geringen Prozentsatz der bedürftigen Bevölkerung an. Viele Kinder leben unter schlechten Bedingungen, die ihrer Gesundheit schaden und zahlreiche verheerende Konsequenzen für ihre Zukunft mit sich bringen.
Bevölkerung : 29 M. Lebenserwartung : 74,8 Jahre |
Hauptprobleme, mit denen Kinder in Peru konfrontiert sind:
Etwa 35% der peruanischen Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Trotz des jüngsten wirtschaftlichen Aufschwungs des Landes hat sich die Lage der Peruaner nicht wesentlich verbessert.
Arbeitslosigkeit betrifft zahlreiche Familien, die somit keine Mittel zur Verfügung haben und den Grundbedürfnissen ihrer Familie nicht gerecht werden können. Geschwächte Kinder leiden sehr stark an den Konsequenzen und ihre Rechte und Freiheiten sind stark eingeschränkt.
Trotz der zahlreichen Bemühungen in diesem Bereich sind die Gesundheitsbehörden nicht effizient genug und bieten keinen ausreichenden Zugang, sodass keine gute Gesundheit für alle peruanischen Kinder gewährleistet werden kann. Die geografische Lage verhindert eine funktionierende Koordination der Gesundheitsdienste im ganzen Land, daher können entlegene Bevölkerungsgruppen des Landes – vor allem deren Kinder – nicht von medizinischen Leistungen profitieren. Dieser Fakt ist sehr beunruhigend, da es vor allem Kinder sind, die am häufigsten von Krankheiten, Infektionen und Ernährungsproblemen betroffen sind. So sterben immer noch Kinder an Tollwut, obwohl eine Impfung sie dagegen immun machen könnte.
Zudem lassen einige peruanische Sitten bestimmte Behandlungsarten und Gesundheitsleistungen nicht zu. Eine Sensibilisierungskampagne zu Ursachen und Konsequenzen von gesundheitlichen Beeinträchtigungen könnte zweifelsohne die Mentalität der Bevölkerung beeinflussen und dazu führen, dass eine Lösung für das Problem gefunden werden könnte.
In Peru sind ca. 34% der Kinder zur Arbeit gezwungen, um ihre Familien zu unterstützen.
Viele von ihnen müssen schwere körperliche, zermürbende und gefährliche Arbeiten durchführen. Sie werden in verschiedenen Sektoren eingestellt, so zum Beispiel auf landwirtschaftlichen Plantagen, auf Mülldeponien, auf Märkten oder auch im Bergbau. Einige Kinder müssen tagtäglich ihr Leben in einem sehr gefährlichen Umfeld aufs Spiel setzen, um nur ein paar Cent zu verdienen. Das ist weit von dem Lohn entfernt, den sie bräuchten, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern
Gewalt nimmt in Peru immer weiter zu. Gangs verbreiten Schrecken und bestimmen die Gesetze in den Straßen der benachteiligten Stadtviertel. Die Gewalt, die sie verbreiten, sorgt dafür, dass die Bewohner eingeschüchtert sind und sich den Gangs unterwerfen und nichts gegen sie unternehmen.
Die Anführer der Gangs greifen immer wieder auf Kinder zurück. Kinder werden von ihnen entführt und oft geschlagen, um denjenigen Angst einzuschüchtern, die ihre Hierarchie bedrohen. So werden die Kinder zu Opfern dieser Gangs. Sie werden von ihren Dealern dazu genötigt, die schlimmsten Formen von Handel durchzuführen: Sexhandel oder Drogenhandel. Falls sie es schaffen, dem zu entkommen, sind diese Kinder stark traumatisiert und die Wiedereingliederung in die Gesellschaft gestaltet sich sehr zeitaufwendig und schwierig.
Fast ein Fünftel der peruanischen Mädchen ist vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Sie werden zudem sehr früh auf ihre zukünftige Rolle als Ehefrau vorbereitet. Diese Frühehen, die häufig ohne Einverständnis der Mädchen durchgeführt werden, sind mit ernsten Auswirkungen für die Gesundheit der jungen Mädchen verbunden, die nicht in der Lage sind, die Konsequenzen des Ehelebens zu verstehen.
Die Rechte der indigenen Kinder
Ein großer Teil von Peru besteht aus Amazonaswäldern, ein Gebiet, in denen Menschen leben, deren Rechte nicht beachtet oder anerkannt werden. In diesen entfernten Regionen werden Kinder nicht geschützt und sind ständig in Gefahr.
So stehen diese Kinder vor zahlreichen Hürden und es ist schwierig für sie, einen Zugang zu ihren Rechten zu erlangen, wie zum Beispiel ihr Recht auf Bildung, auf Gesundheit oder ihr Recht auf eine Identität, obwohl diese eigentlich zu den Grundrechten gehören. Ein großer Teil der indigenen Kinder, die jünger als 5 Jahre alt sind, leiden beispielsweise an chronischer Unterernährung und das hat verheerende Auswirkungen für ihre Gesundheit.
Ein weiterer Punkt ist, dass diese Kinder immer wieder Opfer von Diskriminierungen sind. Stadtbewohner verhalten sich oft gegenüber den Kindern intolerant und rassistisch, was sich vor allem in harschen Anfeindungen und Gewalttaten äußert. Einige indigene Kinder sind somit physisch als auch psychisch traumatisiert und das nur aufgrund ihrer ethnischen Herkunft.