Eine globale Perspektive für die Rechte der Kinder im Jahr 2023

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Heutzutage sehen sich Millionen von Kindern mit anhaltenden Hindernissen konfrontiert, wenn sie ihre Grundrechte auf Gesundheitsversorgung, Bildung und Schutz wahrnehmen wollen. Überschwemmungen, Erdbeben und Kriege sowie die Untätigkeit der Regierungen bei der Umsetzung wichtiger politischer Maßnahmen haben die ohnehin schon katastrophalen Umstände, mit denen Kinder konfrontiert sind, noch weiter verschlimmert und ihre Verletzlichkeit noch verstärkt. Die verheerenden Ereignisse im Jahr 2023 haben zu einer Vielzahl von Todesfällen und zur Vertreibung von Familien geführt und Hunderttausende von Kindern psychisch schwer traumatisiert.

In ganz Afrika: Erdbeben in Marokko, Überschwemmungen in Libyen, Krieg im Sudan

In Afrika sind die Bedingungen für Kinder oft auch ohne die zusätzlichen Auswirkungen von Naturkatastrophen oder Kriegen schwierig. Überall auf dem Kontinent kämpfen Millionen von Kindern mit dem Zugang zu Grundbedürfnissen, Bildung und Schutz. Probleme wie Armut, Unterernährung, Mangel an sauberem Wasser und eine unzureichende Gesundheitsinfrastruktur stellen seit Jahrzehnten erhebliche Hürden dar. Ereignisse wie die Überschwemmungen in Libyen, das Erdbeben in Marokko und der Bürgerkrieg im Sudan haben die ohnehin schon katastrophale Situation noch verschlimmert und die Verletzlichkeit der afrikanischen Kinder noch vergrößert.

Die verheerenden Auswirkungen des Tropensturms Daniel in Libyen haben die tiefgreifenden Folgen für Kinder besonders deutlich gemacht. Die Überschwemmungen führten zu einer weitreichenden Zerstörung der Infrastruktur, zur Vertreibung von Familien und zu einem erschütternden Verlust an Menschenleben mit über 4.000 bestätigten Todesfällen und Tausenden von Vermissten (ReliefWeb, 2023).

Die rund 300 000 Kinder waren während und nach der Katastrophe akut gefährdet und waren physischen Gefahren und schweren psychischen Traumata ausgesetzt (Unicef, 2023).

In Marokko forderte das Erdbeben über 2.600 Tote und etwa 100.000 Kinder waren betroffen (UNICEF, 2023). Das Beben zerstörte Häuser, Schulen und medizinische Einrichtungen, vertrieb Familien und setzte sie harten Bedingungen aus. Diese Kinder brauchen immer noch Unterkünfte, sauberes Wasser, medizinische Versorgung und Ernährung sowie wichtige psychologische Unterstützung.

Der Absturz des Sudan in den Bürgerkrieg hat die ohnehin schon schwere Krise noch weiter verschärft und die Lebensbedingungen von Millionen Menschen verschlechtert. Zu den am härtesten Betroffenen gehören Kinder, die mit schwerwiegenden Rechtsverletzungen konfrontiert sind, darunter Todesfälle, Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen, unterbrochene Bildung, eingeschränkter Zugang zur Gesundheitsversorgung, Unterernährung und Wasserknappheit. Der Konflikt hat zur Vertreibung von über 1,4 Millionen Menschen geführt, von denen ein Großteil gefährdete Kinder sind (CNN, 2023).

Europas Krise: Schwachstellen bei der Unterbringung, dem Schutz und der Versorgung von Vertriebenen

Trotz der Dringlichkeit des Themas wurden 2023 nur minimale Fortschritte in Bezug auf die Versäumnisse einiger europäischer Staaten gegenüber Flüchtlings- und Migrantenkindern erzielt. Der ukrainisch-russische Konflikt fordert weiterhin seinen Tribut von den Kindern, die Millionen ukrainischer Jugendlicher vertreiben, wobei Polen fast 40 % dieser jungen Flüchtlinge aufnimmt (Notes from Poland – NFP, 2022).

Im Jahr 2023 ist Polen ein wichtiger Zufluchtsort für ukrainische Flüchtlinge, die vor dem Konflikt fliehen, insbesondere für die vielen Kinder, die Sicherheit und Stabilität suchen. Die polnische Regierung und die Bürgerinnen und Bürger haben mit Unterstützung reagiert, doch es gibt weiterhin Probleme bei der Bewältigung ihrer pädagogischen und psychologischen Bedürfnisse.

Trotz lobenswerter Bemühungen ist ein gemeinsamer und nachhaltiger Ansatz unter Beteiligung von NRO, Regierungen und internationalen Organisationen unerlässlich, um den Schutz und das Wohlergehen ukrainischer Flüchtlingskinder in Polen weiterhin zu gewährleisten.

Migrantenkinder sind im belgischen Staat nach wie vor mit erheblichen Problemen konfrontiert, da sie entweder in Gewahrsam oder in Aufnahmezentren untergebracht sind. Diese Bedingungen haben tiefgreifende Auswirkungen auf ihre Grundrechte auf Sicherheit, Bildung und Familienzusammenhalt. Die Nichteinhaltung der internationalen Verpflichtungen Belgiens, insbesondere in Bezug auf die Inhaftierung von Kindern, wirkt sich nachteilig auf deren Wohlergehen aus (Amnesty International, 2022).

Asiens humanitäre Prüfungen: Uigurische Kinder, Rohingya-Qualen, Überschwemmungen in Pakistan

Eine systematische Kampagne von Menschenrechtsverletzungen gegen die uigurische Bevölkerung, einschließlich der Kinder, begann vor einem Jahrzehnt, im Jahr 2013, auch wenn ihre Ursprünge möglicherweise noch weiter zurückliegen. Trotz der Zeit, die verstrichen ist, gibt es keine Anzeichen für eine Verbesserung der Situation.

Die uigurischen Kinder, die zu dieser unterdrückten Minderheit gehören, erleiden aufgrund dieser anhaltenden Krise weiterhin ein erschütterndes Schicksal. Sie werden von ihren Familien zwangsgetrennt, indoktriniert und müssen unter harten Lebensbedingungen in Haftanstalten leben. Ihre grundlegenden Rechte auf Bildung und Freiheit sind nach wie vor stark beeinträchtigt, was mehr denn je dringende globale Aufmerksamkeit und Intervention erfordert.

Auch die Situation der Rohingya-Kinder ist 2023 nach wie vor katastrophal, was auf eine Geschichte der Diskriminierung zurückzuführen ist, die bis ins Jahr 2017 zurückreicht, als die Gewalt eskalierte (United Nations Office of the High Commissioner 2019). Als Staatenlose und Verfolgte in Myanmar wurde den Rohingya die Staatsbürgerschaft immer wieder verweigert, was sie auch heute noch für verschiedene Arten von Missbrauch anfällig macht.

Auf der Flucht nach Bangladesch finden sie sich in überfüllten Flüchtlingslagern wieder, wo sie unter unhygienischen Bedingungen leben, nur begrenzten Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung haben und einem erhöhten Risiko von Krankheiten und Ausbeutung ausgesetzt sind. Trotz des internationalen Aufschreis und der Aufrufe zum Handeln bleibt die Lage der Rohingya-Kinder prekär und erfordert sofortige Aufmerksamkeit und Intervention, um ihre Grundrechte und Sicherheit zu gewährleisten.

Darüber hinaus stehen Kinder in Pakistan, die ohnehin schon durch Probleme wie Armut gefährdet sind, aufgrund der historischen Überschwemmungen vor noch größeren Herausforderungen. Diese Überschwemmungen haben ihre Anfälligkeit für Missbrauch verstärkt und sich negativ auf ihre psychische Gesundheit ausgewirkt. Obwohl es Gesetze zum Schutz von Kindern gibt, werden sie bis heute nur unzureichend umgesetzt, um vertriebenen Kindern wirksam zu helfen und ihre Rehabilitation zu erleichtern.

Humaniums kontinuierliches und leidenschaftliches Eintreten für die Rechte der Kinder

Dieses Jahr war eine unglaubliche Herausforderung für Millionen von Kindern weltweit, die nicht nur von vermeidbaren, von Menschen verursachten Konflikten betroffen waren, sondern auch von verheerenden Naturkatastrophen, die durch Ineffizienz und Korruption der Regierungen noch verschlimmert wurden. Um diese Probleme anzugehen, ist es wichtig, dass die Länder auf nationaler und internationaler Ebene Druck ausüben, um Gesetze zum Schutz der Schwächsten zu erlassen und die Einhaltung der Kinderrechte zu gewährleisten.

Wir von Humanium konzentrieren uns darauf, das Bewusstsein zu schärfen und die internationale Gemeinschaft zum Handeln aufzufordern. Wir setzen uns unermüdlich für eine Welt ein, in der Kinder von Bildung und Fortschritt umgeben sind und nicht von Armut und Angst. Trotz aller Widrigkeiten führen wir weltweit verschiedene Projekte durch, um das Wachstum zu fördern und friedliche Gemeinschaften zu kultivieren.

Wir setzen uns für die Gleichberechtigung aller Kinder ein, unabhängig von Alter, Geschlecht, Rasse oder Nationalität. Wenn Sie unsere Vision teilen und unsere Mission unterstützen möchten, ziehen Sie bitte in Erwägung, eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen, eine Spende zu machen oder im kommenden Jahr ehrenamtlich zu arbeiten. Gemeinsam können wir uns für eine Welt einsetzen, in der die Rechte eines jeden Kindes geachtet und geschützt werden.

Wir von Humanium wünschen Ihnen und Ihren Lieben ein neues Jahr voller Sicherheit, Glück und der Verwirklichung Ihrer Träume!

Geschrieben von Lidija Misic

Übersetzt von Michael Aschenbrenner

Korrektur gelesen von Beate Dessewffy

Quellenverzeichnis:

Amnesty International (2022), La Belgique condamnée pour avoir déténu des enfants migrants. Retrieved from Amnesty International at https://www.amnesty.be/infos/actualites/article/belgique-condamnee-detenu-enfants-migrants, accessed on November 27, 2023.

CNN (2023), Nearly 1.4 million people displaced in Sudan since civil war erupted, UN report says. Retrieved from CNN at https://edition.cnn.com/2023/05/28/africa/sudan-displaced-people-gender-violence-intl-hnk/index.html, accessed on November 27, 2023.

Notes from Poland (NFP) (2022), 200,000 Ukrainian refugee children face a steep learning curve at Polish schools. Retrieved from Notes From Poland at https://notesfrompoland.com/2022/05/18/200000-ukrainian-refugee-children-face-a-steep-learning-curve-at-polish-schools/, accessed on November 27, 2023.

ReliefWeb (2023), Libya Flood Response Situation Report (11 October 2023). Retrieved from ReliefWeb at https://reliefweb.int/report/libya/libya-flood-response-situation-report-11-october-2023, accessed on November 27, 2023.

UNICEF (2023), At least 100,000 children affected by Morocco earthquake. Retrieved from UNICEF at https://www.unicef.org/press-releases/least-100000-children-affected-morocco-earthquake, accessed on November 27, 2023.

Unicef (2023), Nearly 300,000 children affected in Libya after Storm Daniel devastates entire communities. Retrieved from Unicef at https://www.unicef.org/mena/press-releases/nearly-300000-children-affected-libya-after-storm-daniel-devastates-entire, accessed on November 27, 2023.

United Nations Office of the High Commissioner (2019). Press release – Myanmar’s Rohingya Persecuted, Living under Threat of Genocide, UN Experts Say. Retrieved from United Nations Office of the High Commissionner at https://www.ohchr.org/en/press-releases/2019/09/myanmars-rohingya-persecuted-living-under-threat-genocide-un-experts-say?LangID=E&NewsID=24991, accessed on November 27, 2023.